Middendorff (Adelsgeschlecht)Middendorff ist der Familienname eines deutsch-baltischen Adelsgeschlechts, welches seit der Mitte des 16. Jahrhunderts in Riga ansässig war. Aus ihrer Familie stammten Prediger und Kaufleute, die bekannteste Persönlichkeit war Alexander Theodor von Middendorff (1815–1894). Die gesicherte und urkundlich belegte Stammfolge der Middendorffs beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts, ihre deutsche Herkunft oder der Zeitraum ihrer Einwanderung aus Deutschland wurde bisher nicht eindeutig festgestellt. GeschichteHermann Middendorff siedelte 1677 von Riga nach Reval über und trug sich als „Kaufmann aus Riga“ in das revalsche Bürgerbuch ein. Es folgten von 1711 bis 1829 drei Generationen Prediger.[1] Ein Enkel des Predigers zu Karusen, Professor Dr. Alexander Theodor von Middendorff (1815–1894) ist der berühmte Naturforscher, der Sibirien und das Lappland erforschte. Nach ihm wurde das Kap Middendorff auf Nowaja Semlja benannt. Alexander Theodor von Middendorff war Geheimer Rat er und seine Nachkommen und die Familie wurde am 20. September 1841 in den russischen Adel aufgenommen. 1860 wurde er in die Livländische Ritterschaft, unter der Registrierungsnummer 405, immatrikuliert. Eduard Nikolai von Middendorff (1840–1903) wurde 1878 in die Estländische Adelsmatrikelaufgenommen. StammreiheAlbrecht Middendorp († 1555), Bürger in Riga
Wappen1. Das Familienwappen des in den russischen Adel aufgenommenen und in die Livländische Ritterschaft immatrikulierten Familienzweig führte ab Alexander Theodor von Middendorff, mit dem Diplom vom 20. September 1841 folgendes Wappen: Ein geteiltes Wappenschild, oben in Gold auf grünem Rasen mit 3 Eichzweige von je 2 Blättern und einer Eichel; unten durch Silber mit drei braunen Bienen belegten Balken schräglinks von blau über rot geteilt, oben aus dem Schrägbalken wachsend silberner Pegasus, unten goldene Leier. Helmkleinod besteht aus einer Krone zwischen silbernen Straußenfedern die 3 Eichenzweige. Die Helmdecke ist bau-silber[2] 2. Das Familienwappen des nicht immatrikulierten estländischen Familienzweiges des Heinrich Eduard Middendorff (1784–1834), stammte aus der Wappenbestätigung und der Aufnahme in den russischen Adelsstand vom 1. August 1852[3]
BesitzungenPöraferPööravere Manor (deutsche: Pörafer) im Kreis Pernau wurde im 17. Jahrhundert zu einer eigenständigen wirtschaftlichen Einheit. Das Herrenhaus war viele Jahrhunderte im Besitz der Adelsfamilie von Middendorff und hatte mit Ernst von Middendorff den letzten Besitzer. Das einstöckige steinerne Hauptgebäude wurde im frühen 19. Jahrhundert erbaut. 1866 erhielt er einen zweiten Stock. Im 19. Jahrhundert wurden auch eine Reihe von Nebengebäuden errichtet, darunter ein dreigeschossiger großer Weinberg.[4] Gut HellenormDas Gutshaus Hellenorm war ein Rittersitz. Es wurde erstmals im Jahr 1641 erwähnt, als es der Familie Wrangel gehörte. Nach dem Nordischen Krieg gehörte das Gut der Familie Dücker und der Familie von Bruiningk. Im Jahr 1850 kaufte Johann Theodor von Middendorf das Gut, der letzte Besitzer war der Ornithologe Ernst von Middendorf[5]. AssoküllAssoküll (estländisch: Assoküla) war 1642 im Besitz von Reinholdt Klick und wurde 1688 zum Hof Assoküll. Heute ist es ein Teil von Metsa, bis in das Jahr 1843 war Asoküll im Besitz der Familie von Klicken und ging 1913 an den neuen Besitzer Woldemar von Hunnius.[6] Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
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