Michael Hedwigs mütterliche Wurzeln liegen in Osttirol. Die Mutter, Rosina Hedwig, geb. Mair, verw. Fercher, war Wirtshauspächterin.[2] Hedwigs väterliche Wurzeln liegen in Hărman in Siebenbürgen.[2] Als Angehöriger der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen in Rumänien, kam der Vater, Michael Hedwig, durch die Geschehnisse des Zweiten Weltkrieges nach Österreich, wo er als Mineur arbeitete.[3]
1985 erhielt Hedwig seinen ersten Lehrauftrag in der damaligen Meisterschule Lehmden.[6][7]
Ab 1998 arbeitete er als Assistent von Prof. Gunter Damisch, der ihn mit dem Aufbau einer „Offenen Werkstatt“ betraute.[8]
Bis 2022 leitete Hedwig, als Assistenzprofessor, die Tiefdruckwerkstatt an der Akademie der bildenden Künste Wien.[9][10][11]
Sein Atelier betreibt er im 6. Bezirk Wien,[12]Mariahilf.
Michael Hedwig ist mit der rumänischen Künstlerin Simina Badea verheiratet. Die beiden führten zahlreiche gemeinsame Ausstellungsprojekte durch.[13][14][15][16][17]
Werk
Michael Hedwig hat sich als zentrale Ausrichtung seines künstlerischen Schaffens den menschlichen Körper erarbeitet. Wie ein roter Faden ziehen sich Körper und Körperlichkeit in variierenden Konstellationen und Facetten durch das Werk.
Sein Thema ist der Mensch: mit seinem Körper und seiner Seele, meist ohne Gesicht und Geschlecht, der Mensch aller Zeiten und Kulturen.
„Der menschliche Körper ist Träger von Energien, der im Zusammenwirken mit anderen jene energetischen und sozialen Muster entstehen lässt, in denen die Seele ihren Bereich der Entfaltung und Bewegung erfährt. Im Miteinander spiegeln und verstärken sich die Seelenkräfte und finden zu ihrer wechselvollen Gestalt“, so Hedwig.[18]
Im Schaffenszentrum steht also der Mensch, die menschliche Gestalt. Die/Der Einzelne, verstrickt in Mustern, Abhängigkeiten und Freiheiten. Meist als Darstellung gruppendynamischer Knäuel, in anonymen, farbigen Räumen, - manchmal in angedeuteten, malerisch reduzierten Landschaften oder in Verbindung mit geometrischen Konstruktionen.
Werke im kirchlichen und öffentlichen Raum
2002 malte er das „Österliche Hochaltarbild“ für die Pfarrkirche St. Martin, Vill/Tirol, das alljährlich von Ostersonntag bis Pfingsten gezeigt wird.[20]
2005 gestaltete er im Auftrag der „Wiener Linien“ die U3-Station Stubentor, Ausgang Parkring, im 1. Bezirk in Wien, mit der 3-teiligen Gemäldeinstallation „Bewegungen der Seele“.[21][22]
2010 schuf er das 11 × 7 m große „Fastentuch“ für den Dom zu St. Jakob in Innsbruck, wo das Tuch 2010 und 2011 während der Fastenzeit den Hochaltarraum verhüllte.[23]
2022 Mariahilf - „displaced“ - temporäre Intervention zur Fastenzeit im Dom zu St. Jakob in Innsbruck. Neben dem „Gnadenbild Mariahilf“ von Lucas Cranach d. Ä. wurden Marien-Zeichnungen von Michael Hedwig gezeigt.[24]
2002 Michael Hedwig, Über-Körper/Beden Üzerine, Türkei-Ausstellungsserie in Istanbul, Urfa, Ankara, Balikesir, Izmir, Antalya. In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Kulturforum, Istanbul.[44][45]
Commun(icat)ing Bodies, Body as a Medium in Religious Symbol Systems, Elisabeth und Gerhard Larcher, Bodies - Michael Hedwig´s Art, Text: Seiten 25 – 28, Abbildungen, Zeichnungen von Michael Hedwig: Seiten 9, 30, 150 und 278. Herausgegeben von Dr. Alexander D. Ornella, Dr. Stefanie Knauss, Dr. Anna-Katharina Höpflinger. 2014, 427 S., broschiert. Nomos - ISBN 978-3-8487-1027-0. Pano - ISBN 978-3-290-22027-3[59]
Osttirol von außen, Vordenken für Osttirol, Bd. 3, 2014, ISBN 978-3-200-03861-5, Herausg.: Dr. Richard Piock. Verlag: Osttiroler Bote. Michael Hedwig - Die innere Heimat, S. 38–45, Abb.: S. 39
Wiener U-Bahn-Kunst, Philipp Maurer in Johann Hödl (Hrsg.): Wiener U-Bahn-Kunst. Wiener Linien, Wien 2011, ISBN 978-3-200-02173-0. Michael Hedwig - U3-Stubentor - Bewegungen der Seelen, S. 122–127[60]
DolomitenDomino 1, Elisabeth und Gerhard Larcher zur Arbeit von Michael Hedwig, S. 26 – 37, Hrsg. von Anja Werkl, ISBN 978-3-85256-600-9. Gebunden, 112 S., 22,7 × 28,7 cm, zahlr. Farbabb., Folio Verlag Wien-Bozen, 2011, ISBN 978-3-85256-600-9, Folio Verlag
Michael Hedwig, Commun(icat)ing Bodies, 2010, Herausgeber: Gerhard Larcher, Alexander D. Ornella. Anlässlich der Ausstellung im Rahmen des internationalen und interdisziplinären Forschungsprojektes „Commun(icat)ing Bodies, The Body as Medium in Religious Communication Systems“. Universität Graz, Universität Zürich, Fondazione Bruno Kessler Trento. 29,5 × 21 cm, 30 Seiten, 17 Abbildungen. Texte: Karin Peschka, o.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Larcher, Dr. Hans-Walter Ruckenbauer. Druck: ÖH Servicecenter Graz, 2010.[61]
Michael Hedwig, transpersonal, 2005, ISBN 3-902525-18-5, BUCHER VERLAG, ehemals Hämmerle Druck, Hohenems, 31 × 46 cm, 64 Seiten, Textteil mit 27 Fotos, Bildteil mit 21 Abbildungen. Fadenheftung, Hardcover mit Schutzumschlag, Auflage: 700. Texte: Prof. Dr. Philipp Maurer, Wien. Dipl.-Ing. Günter Steinbauer, Direktor der Wiener Linien. Gemeinderat Ernst Woller, Vorsitzender des Gemeinderatsausschusses für Kunst und Wissenschaft, Wien.