Meuterei auf der Bounty (1962)
Der Spielfilm Meuterei auf der Bounty aus dem Jahr 1962 ist die erste Farbverfilmung der bekannten Meuterei auf der HMS Bounty. Wie schon die Erstverfilmung basiert auch diese Version auf der Buchvorlage Die Meuterei auf der Bounty: Schiff ohne Hafen (Originaltitel: Mutiny on the Bounty) von Charles Bernard Nordhoff und James N. Hall. HandlungUm die Brotfrucht aus Tahiti zu importieren, wird die Bounty unter das Kommando des berüchtigten William Bligh gestellt, der damit zum ersten Mal als Kapitän ein Schiff führt. Noch bevor sie in See stechen, lässt Bligh seine Abneigung gegen den dandyhaften Fletcher Christian erkennen, der ihm als Erster Offizier zugeteilt wurde. Nachdem die Bounty am 23. Dezember 1787 den Hafen von Portsmouth verlassen hat, führt Bligh schon bald eine grausame Terrorherrschaft ein. Geringe Vergehen seiner Mannschaft werden mit der neunschwänzigen Katze und anderen Bestrafungen geahndet.
Blighs anfänglicher Plan, Kap Hoorn zu umsegeln, scheitert aufgrund der äußerst rauen Wetterbedingungen. Anstatt, wie beabsichtigt, durch die kürzere Route Zeit einzusparen, muss die Bounty umkehren und den langen Weg um Afrika und Australien wählen. Bligh drangsaliert die Besatzung immer mehr, um die durch den Fehlschlag verlorene Zeit wieder einzuholen. Neben dem von Anfang an aufsässigen Mills wagt es lediglich Christian, sich Bligh zu widersetzen. Auf Tahiti angekommen, hat die Ruheperiode der Brotfruchtbäume bereits begonnen, weshalb ein Umpflanzen für den Transport nicht möglich ist. So verbringen die Männer glückliche Monate mit den einheimischen Frauen. Christian hat sich in Maimiti verliebt, die Tochter des Häuptlings Hitihiti. Um die Admiralität trotz der Verspätungen zufrieden zu stellen, lässt Bligh mehr Brotfruchtpflanzen mitnehmen als ursprünglich geplant. Schon bald nach der Abreise bemerkt der Botaniker der Expedition, William Brown, dass die ersten Pflanzen eingehen. Auf Nachfrage Blighs erklärt er, dass die Pflanzen in der Hitze unter Deck weitaus mehr Wasser bräuchten als unter normalen Umständen, und die Bounty nicht genug Wasser mitführt, um alle Pflanzen so zu erhalten. HintergrundGedreht von Oktober 1961 bis Juli 1962 an Originalschauplätzen auf Tahiti, aber auch in Moorea (Französisch-Polynesien) mit zum Teil Einheimischen und Laienstatisten gilt Meuterei auf der Bounty noch heute als einer der optisch eindrucksvollsten Filme der 1960er-Jahre. Für den Film wurde nach Originalplänen eine Bounty etwas vergrößert nachgebaut. Dieses Schiff sank am 29. Oktober 2012 während des Hurrikans „Sandy“ vor der Ostküste der Vereinigten Staaten im Atlantik, wobei zwei Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. Das Budget betrug 19.000.000 US-Dollar, die Einnahmen allein in den Vereinigten Staaten 9.800.000 US-Dollar. Das Drehbuch hält sich, wie bereits die Verfilmung von 1935, an die größtenteils fiktive Romanvorlage von Nordhoff und Hall. Im Gegensatz dazu vermerken Historiker, dass Bligh weniger streng war als auf Schiffen üblich in jener Zeit (siehe Bounty). Er unternahm, ähnlich wie James Cook, große Anstrengungen, die Gesundheit seiner Besatzung zu erhalten. Auf der Bounty wurde der Historikerin Caroline Alexander zufolge auch weit weniger häufig ausgepeitscht als im Durchschnitt auf anderen Schiffen der britischen Marine jener Epoche. Das im Film gezeigte Kielholen war in Wirklichkeit bereits seit langem von der Admiralität verboten worden und fand auf der Bounty niemals statt. Der reale Hauptgrund für die Meuterei war wohl eher, dass die Männer ungewöhnlich viel Zeit auf Tahiti verbracht und sich an das lockere Leben dort gewöhnt hatten, das im krassen Gegensatz zum entbehrungsreichen Schiffsalltag der damaligen Zeit stand. Obendrein waren viele Besatzungsmitglieder, inklusive Fletcher Christian, tiefere Beziehungen mit tahitischen Frauen eingegangen. SonstigesBrandos Filmpartnerin Tarita Tumi Teriipaia war mit ihm von 1961 bis zu seinem Tod in einer wechselhaften Liebesbeziehung verbunden und hatte mit ihm zwei Kinder. Die beiden waren auch bei der US-Premiere des Films am 8. November 1962 als Paar präsent. Brando war von dem Südsee-Flair und Tahiti so begeistert, dass er 1965 ein 40 km entferntes Insel-Atoll namens Tetiaroa für 99 Jahre pachtete und dort einen Großteil seiner Freizeit verbrachte. Thomas Burkett (Burkitt) wird hier als „Edward Birkett“ bezeichnet.[1] Lieutenant Bligh ist auch in diesem Film „Kapitän“ (Captain). AuszeichnungenNeben drei Golden-Globe-Nominierungen, u. a. in der Kategorie Bester Film – Drama, war der Film bei der Oscarverleihung 1963 in folgenden sieben Kategorien nominiert, ging jedoch leer aus:
Einige Synchronsprecher
Kritiken
– Lexikon „Filme im Fernsehen“[2]
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll. DVD-Veröffentlichung
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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