Trevor Howards Vater war Engländer, seine Mutter Kanadierinschottischer Abstammung. Kurz nach seiner Geburt siedelten seine Eltern nach Colombo auf Ceylon über. Hier wuchs er bis zu seinem achten Lebensjahr auf. Danach besuchte er in England das Clifton College, wo Michael Redgrave einer seiner Schulkameraden war. Nach seiner Schulzeit besuchte Howard die LondonerRoyal Academy of Dramatic Art und erregte Aufsehen, als er im Abschlussjahr eine Hauptrolle auf einer Londoner Bühne spielte. Bis zum Kriegsbeginn stand er fast ausschließlich in klassischen Rollen auf verschiedenen Londoner Bühnen, schließlich am Old Vic und ab 1939 war er Mitglied des Shakespeare-Ensembles in Stratford-upon-Avon.
Trevor Howards Karriere umspannt eine weite Rollenfachentwicklung. Zu Beginn seiner filmischen Laufbahn ist er zunächst häufig als britischer Offizier zu sehen, in den fünfziger Jahren auch als romantischer Held. Danach kristallisierte sich immer stärker sein Talent für gebrochene Helden und abgründige Charaktere heraus, darunter Rollen, in denen die Schwächen des Charakters mit seinem letztendlichen kläglichen Scheitern untrennbar verbunden zu sein scheinen. Mit zunehmendem Alter und der sich immer stärker ausprägenden knorrigen Physiognomie skizziert er komische, kauzige Alte und absonderliche Charakterfiguren sowie starke Zeichnungen historischer Figuren, so zum Beispiel:
Im Filmklassiker Der dritte Mann (1949) spielte Trevor Howard den britischen Major Calloway.
In der Graham-Greene-Verfilmung Das Herz aller Dinge (The Heart of the Matter) (1953) mit Maria Schell war er der fehlbare Hartry Scobie.
“I've been number two in films for donkey's years.”
„Im Film habe ich ewig und drei Tage nur die zweite Geige gespielt.“
– Trevor Howard
“Trevor was never intentionally cruel or any thing like that, but he could appear uncaring. He did have a dark side. We all have it. If you have a light side, you must have a dark side too. One goes with the other. It's his light side that I always think about. That was captivating.”
„Trevor war nie absichtlich gemein oder so, aber er konnte gefühllos wirken. Er hatte eine dunkle Seite. Die haben wir alle. Wenn du eine gute Seite hast, dann muss es auch eine dunkle geben. Das gehört zusammen. Ich denke immer nur an seine gute Seite. Die war bezaubernd.“
“If Trevor had been on marijuana instead of drink while we were in Dingle he would have been a lot happier. You could tell immediately if Trevor was on dope or alcohol. He was so divinely easy and joyful on marijuana and so cantankerous on drink. I could always tell what Trevor had been taking. Marijuana suited him in a way that booze never did.”
„Wenn Trevor auf Marihuana statt auf Alkohol gewesen wäre, während wir in Dingle waren, dann wäre er viel glücklicher gewesen. Du konntest sofort sagen, ob Trevor auf Droge oder auf Alkohol war. Er war so göttlich locker und freudvoll mit Marihuana, aber so übel gelaunt unter Alkohol. Ich konnte immer sagen, was er genommen hatte. Marihuana passte zu ihm, im Gegensatz zu Alkohol.“
– Sarah Miles
Literatur
Terence Pettigrew: Trevor Howard: A Personal Biography. UK bOOK 2001.
Vivienne Knight: Trevor Howard: A Gentleman and a Player. Frederick Muller Ltd 1986.
Michael Munn: Trevor Howard: The Man and His Films. Robson Books Ltd Juni 1989.