Melid (Urartäisch: Melitela, Akkadisch: Meliddu) war eine seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. existierende Siedlung in Kleinasien an der Stelle des heutigen Arslantepe und bereits den Hethitern bestens bekannt. Nach dem Fall des hethitischen Großreichs wurde das gleichnamige neohethitische Königreich von den Nachkommen Kuzi-Teššubs von Karkemiš, einem Enkel von Šuppiluliuma II., dem letzten sicher bezeugten Herrscher des hethitischen Großreichs, regiert und spielte in dieser Zeit eine wichtige Rolle im Handel. Land und Hauptstadt werden in assyrischen Quellen auch als Kammanu bezeichnet.[1] Seine Herrscherdynastie unterstand wohl zunächst noch Talmi-Teššub bzw. seinem Sohn Kuzi-Teššub von Karkemiš und wurde als Erbteil ein unabhängiger Staat.
Die Besiedlung von Arslantepe selbst geht bis in Äneolithische Zeit zurück. In dieser Umgebung sind sehr frühe Zeichen von Ackerbau und Viehzucht entdeckt worden.
Assyrische Feldzüge sind unter Salmanasser III. (844, 836, 835) belegt. Unter Tiglat-Pileser III. wurde die Stadt tributpflichtig, bis Sargon II. die Stadt an den König von Kummuh übergab. Ab 708 herrschten die Assyrer direkt, was aber nur bis 705 Bestand hatte. Unter Sanherib und Asarhaddon sind Feldzüge gegen Melid überliefert. Schließlich wurde die Hauptstadt von den Assyrern niedergebrannt. Eine Inschrift des urartäischen Königs Menua in Palu erwähnt MATmat Hati(na) unter der Herrschaft des Königs Sulehawali. Argišti I. erwähnt einen Sohn des Tuate als Herrscher von Melitela.[2]
↑Richard David Barnett: Hittite hieroglyphic Texts at Aleppo. In: Iraq 10/2, 1948, S. 129
↑ abcdefghijTrevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms; A Political and Military History. Oxford, New York 2012, ISBN 978-0-19-964667-8, S. 302 f.
↑Christian Marek, Peter Frei: Geschichte Kleinasiens in der Antike. München 2010, S. 803–804.
↑ abcdefgTrevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms; A Political and Military History. Oxford, New York 2012, ISBN 978-0-19-964667-8, S. 303.
↑ abcdeChristian Marek, Peter Frei: Geschichte Kleinasiens in der Antike. München 2010, ISBN 978-3-406-59853-1, S. 804.
↑ abcTrevor Bryce: The World of the Neo-Hittite Kingdoms; A Political and Military History. Oxford, New York 2012, ISBN 978-0-19-964667-8, S. 304.