Im ersten Regierungsjahr von Salmanasser III. (858 v. Chr.) war Gurgum Teil einer anti-assyrischen Koalition, die Sangara von Karkemiš, Haianu von Samʼal, Sapalulme von Unqi und Ahuni, Sohn des Adni, umfasste. Ahuni wurde bei Til Barsip geschlagen, und die assyrische Armee umging Karkemiš und überschritt den Euphrat bei Burmar'ana. Daraufhin ergaben sich Gurgum und Kummuḫ. Salmanasser nahm in Ina-Aššur-uttir-ebat den Tribut von Sangara, Karkemiš, Melid, Unqi und Gurgum entgegen, Silber, Gold, Blei, Kupfer und Kupfergefäße.
Tukulti-apil-Ešarra III. besiegte 743 v. Chr. ein Bündnis von Staaten, zu denen auch Gurgum gehörte. Der König von Gurgum war Tarḫulara.
Im Jahre 711 v. Chr. eroberten die Assyrer Gurgum und verleibten es als Provinz ihrem Reich ein.
Herrscher
Ein Torlöwe (Maraş 1) in späthethitisch-assyrischem Stil (Späthethitisch III nach Orthmann, späthethitisch IIIa nach Hawkins oder jungspäthethitisch nach Akurgal) trägt eine Hieroglyphen-Inschrift mit der Genealogie des Königs Halparuntiya III.
Eine Stele (Maraş 8) gibt weitere genealogische Informationen. Außerdem werden einige Herrscher von Gurgum in assyrischen Texten erwähnt, die Gleichsetzung ist im Fall von Larama/Palalam jedoch nicht völlig sicher. Porter bezweifelt jedoch, ob es sich in jedem Fall um eine Vater-Sohn Beziehung handelt und hält auch eine Thronfolge durch Brüder für möglich.
John David Hawkins: Inscriptions of the Iron Age (= Corpus of the Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol. 1 = Untersuchungen zur indogermanischen Sprach- und Kulturwissenschaft NF 8, 1). Walter de Gruyter, Berlin / New York 2000, ISBN 3-11-010864-X, S. 249–281.
Winfried Orthmann: Untersuchungen zur späthethitischen Kunst. Bonn 1981.
R. M. Porter: Dating the Neo-Hittite Kinglets of Gurgum/Maraş. In: Anatolica 29 (2003), S. 7–16.
Shigeo Yamada: The Manipulative Counting of the Euphrates Crossings in the Later Inscriptions of Shalmaneser III. In: Journal of Cuneiform Studies 50 (1998), S. 87–94.