Max von Oberleithner war ein Sohn des Textilindustriellen Karl von Oberleithner und verheiratet mit Vilma. Von 1890 bis 1895 war er auf Empfehlung Felix Mottls Privatschüler bei Anton Bruckner. 1892 promovierte er zum Dr. jur. an der Universität Wien und im selben Jahr widmete Bruckner ihm den Psalm 150. 1895 wurde er Theaterkapellmeister in Teplice. Ein Jahr später ging er es nach Düsseldorf, wo er ebenfalls ein Jahr lang als Theaterkapellmeister tätig war. 1897 kehrte er nach Wien zurück. Da er als Fabrikant finanziell unabhängig war, konnte er sich auf die klassische Musik konzentrieren.
1912 vertonte er im Hinblick auf Maria Jeritzas Engagement an der Wiener HofoperPierre Louÿs’ Roman Aphrodite. Vier Jahre später schuf er seine erfolgreichste Oper, Der eiserne Heiland.
Oberleitner überwachte im Jahr 1892 den Druck der achten Sinfonie Bruckners und nahm gemeinsam mit Joseph Schalk einige Änderungen vor. Heute werden die oftmals eigenmächtigen Bearbeitungen von Werken Anton Bruckners durch seine Schüler, wie zum Beispiel dem bereits erwähnten Joseph Schalk, seinem Bruder Franz sowie Ferdinand Löwe, äußerst kritisch betrachtet.[1]
Werke
Opern
1899: Erlöst
1901: Ghitana
1908: Abbé Mouret
1912: Aphrodite
1914: La Vallière
1916: Der eiserne Heiland (Uraufführung: Wiener Volksoper, 20. Januar 1917)
1919: Cäcilie
1920: Das Heidentor
Schriften
Max von Oberleithner: Meine Erinnerungen an Anton Bruckner. Regensburg 1933.
Literatur
Peter Andraschke: Max von Oberleithner, ein Bruckner-Schüler aus Mährisch Schönberg. In: Die Musik der Deutschen im Osten und ihre Wechselwirkung mit den Nachbarn. Ostseeraum - Schlesien - Böhmen/Mähren - Donauraum. Hrsg. Klaus Wolfgang Niemöller und Helmut Loos. (= Deutsche Musik im Osten. Bd. 6). Gudrun Schröder Verlag, Bonn 1994, ISBN 3-926196-25-4, S. 445–465.
Wolfgang Doebel: Bruckner Symphonien in Bearbeitungen. Die Konzepte der Bruckner-Schüler und ihre Rezeption bis zu Robert Haas. Bd. 24. Tutzing 2001, ISBN 3-7952-1034-8.