Der Mauerbach hat eine Länge von 12.420 m. Davon liegen 8100 m in Niederösterreich[2] und 4320 m in Wien.[1] Er weist ein Gefälle von 14,7 ‰ auf, das für einen Wienerwald-Bach vergleichsweise wenig ist.[2] Sein Einzugsgebiet ist 38,1 km² groß.[3]
Der Mauerbach führt das ganze Jahr über Wasser.[6] Sein mittlerer Abfluss (MQ) beträgt rund 0,3 m³/s. Bei einem Jahrhunderthochwasser (HQ100) werden 64,7 m³/s erreicht.[7] Beim Mauerbach besteht eine im Wiener Vergleich hohe, wenn auch nicht sehr hohe Gefahr von Überflutungen. Im Fall eines Jahrhunderthochwassers sind in geringem Ausmaß Infrastruktur und Wohnbevölkerung betroffen.[8]
Geschichte
Im Jahr 1231 wurden die Herren von „Muwerbach“ erstmals urkundlich erwähnt.[9]
In einer Hochwasserperiode, die ihren Höhepunkt in den 1780er Jahren erreichte, liegt die wahrscheinliche Ursache für eine vorübergehende Verbreitung des Bachbetts im Unterlauf auf bis zu 60 m.[10] Ein Hochwasser im Jahr 1785 zerstörte den Pfarrhof und das Pfarrarchiv im Ort Mauerbach.[9] Im Zuge der Errichtung der Westbahnstrecke durch die Gesellschaft k.k. privilegierte Kaiserin Elisabeth-Bahn in den 1850er Jahren wurde das Bachbett am Unterlauf über eine Länge von 450 m reguliert und stark verengt. Die große Wienflussregulierung an der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert wirkte sich auch auf den Mündungsbereich des Mauerbachs aus, der über eine Länge von 2000 m komplett hart verbaut wurde.[11] In dieser Zeit wurde zur Hochwassersicherung auch das Rückhaltebecken des Mauerbachs in Wien errichtet.[5]
Das Rückhaltebecken und ein verbauter Bachabschnitt in Wien wurden in den 1990er Jahren renaturiert.[4] In der Marktgemeinde Mauerbach wurde 2007 bei der Einsiedelei ein weiteres Rückhaltebecken fertiggestellt.[9]
Der Bach ist ein Lebensraum des Steinkrebses (Austropotamobius torrentium).[4] Er dient zudem als Laichgewässer für Springfrösche (Rana dalmatina) und Grasfrösche (Rana temporaria).[14]
Von besonderer Bedeutung als Standort mehrerer selten vorkommender Sumpf- und Wasserpflanzen ist das Mauerbach-Rückhaltebecken in Wien.[5] Dazu zählen die nach dem Wiener Naturschutzgesetz streng geschützten Pflanzenarten Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae), Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) und Wasser-Schwertlilie (Iris pseudacorus).[14] Die Ufer des Rückhaltebeckens sind von Rohrglanzgras-Röhricht geprägt,[4] in dem die stark gefährdete Kurzflüglige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) nachgewiesen wurde.[5]
Brücken
Der Mauerbach wird von mehreren Brücken gequert. In Wien sind dies, gereiht in Fließrichtung:
Augustinerwaldbrücke: Die 13 m lange und 6 m breite Stahlbeton-Straßenbrücke der Hohe-Wand-Gasse wurde 1989 erbaut.
Mauerbachbrücke: Die 16 m lange und 18 m breite Stahlbeton-Straßenbrücke der Mauerbachstraße wurde 1954 erbaut.
Josef-Harrer-Brücke: Die 16 m lange und 4 m breite Fußgeherbrücke aus Stahl wurde 1988 erbaut.
August-Ritt-Brücke: Die 20 m lange und 18 m breite Stahlbeton-Straßenbrücke der Hauptstraße wurde 1978 erbaut.
Wienflussaufsichtssteg: Die 15 m lange und 2 m breite Fußgeherbrücke aus Stahl wurde 1901 erbaut.
Wolf-in-der-Au-Brücke: Die 16 m lange und 6 m breite Beton-Straßenbrücke wurde 1897 erbaut.[15]
Ernst Pomeisl: Der Mauerbach. In: Gertrud Pleskot (Hrsg.): Beiträge zur Limnologie der Wienerwaldbäche. Erster Bericht der Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der Wienerwaldbäche im Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien (= Wetter und Leben. Sonderheft 2). Österreichische Gesellschaft für Meteorologie, Wien 1953, S.103–121.
Alexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, Kapitel 6.3.1. Mauerbach, S.54–63 (boku.ac.at [PDF]).
↑ abBäche nach Bezirken. Wirtschaft, Arbeit und Statistik (Magistratsabteilung 23), Magistrat der Stadt Wien, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wien.gv.at
↑ abcdAlexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S.54 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
↑ abcFlächenverzeichnis der Flussgebiete. Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha (= Beiträge zur Hydrografie Österreichs. Nr.62). Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft: Abteilung IV/4 Wasserhaushalt (HZB), Wien Dezember 2014, S.112 (bmnt.gv.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
↑ abcdJohanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Penzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Oktober 2019, S. 81–83, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bpww.at
↑ abcdJohanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Penzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Oktober 2019, S. 138 und 142, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bpww.at
↑Alexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S.61 und 63 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
↑ abcGestern & Heute. Marktgemeinde Mauerbach, abgerufen am 27. Januar 2020.
↑Alexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S.56 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
↑Alexander Streitberger: Historische morphologische Veränderungen der nördlichen Wiener Donauzubringer 1663/83–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S.59 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
↑Johanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Penzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Oktober 2019, S. 57, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bpww.at
↑Johanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Penzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Oktober 2019, S. 90 und 99, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bpww.at
↑ abJohanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Penzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Oktober 2019, S. 102 und 131, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 29. Januar 2020; abgerufen am 3. Januar 2020.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bpww.at
↑Brückeninformation Wien. Wiener Brückenbau und Grundbau (Magistratsabteilung 29), Magistrat der Stadt Wien, abgerufen am 3. Januar 2020.