Martha Warren BeckwithMartha Warren Beckwith (* 19. Januar 1871 in Wellesley Heights, Massachusetts; † 28. Januar 1959) war eine US-amerikanische Folkloristin und Ethnographin. Sie war die erste Professorin auf einem Lehrstuhl für Folkloristik.[1][2] LebenBeckwith wurde 1871 als Tochter der beiden Lehrer George Ely Beckwith und Harriet Winslowe Beckwith geboren. Der Vater hatte unter anderem am Punahou College in Honolulu unterrichtet, die Mutter hatte Verwandte auf Hawaii. So hatte Beckwith früh eine intensive Beziehung zu den Inseln und verbrachte zahlreiche Urlaube. Sie absolvierte 1893 erfolgreich das Mount Holyoke College und unterrichtete dann Englisch am Elmira College, am Mount Holyoke College, am Vassar College und am Smith College. 1906 erwarb sie einen Masterabschluss in Anthropologie bei Franz Boas an der Columbia University. 1918 wurde sie promoviert.[2] 1920 erhielt Beckwith einen Ruf des Vassar College auf eine Forschungsprofessur im Bereich der Folkloristik und als außerordentliche Professorin im Fachbereich Vergleichende Literaturwissenschaft.[2] 1929 wurde sie Ordinaria, 1938 wurde sie emeritiert.[1] Beckwith forschte sowohl zu europäischen Ländern wie auch zum Nahen Osten. 1926/27 nahm sie sich eine Auszeit und untersuchte folkloristische Literatur in Italien, Griechenland, Palästina, Syrien und Indien. Außerdem veröffentlichte sie Arbeiten zu Jamaika, den Sioux, sowie den Mandan und Hidatsa in den Reservaten in North und South Dakota, wo man sie in den Ritus des Prairie-Chicken-Clan der Mandan-Hidatsa einführte.[1] Ihr größtes Interesse galt aber Hawaii. Neben dem Zusammentragen einer umfangreichen ethnographischen Sammlung übersetzte Beckwith zahlreiche Quellen zur hawaiischen Mythologie.[2]:344–346 Beckwith fasste den Begriff der Folkloristik deutlich weiter als andere Folkloristen ihrer Generation. Folklore war für sie die Idiome, Dialekte, religiöse Vorstellungen Lieder und Geschichten nicht nur der „Wilden“, sondern aller Kulturen. Viele Kollegen machten auch einen Unterschied zwischen volkstümlicher und Hochkultur. Auch diese Unterscheidung sah Beckwith kritisch.[1] 1932/33 war Beckwith Präsidentin der American Folklore Society.[2] Schriften (Auswahl)
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Einzelnachweise
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