Marokkanisch-Arabisch
Marokkanisch-Arabisch (hocharabisch اللهجة المغربية, DMG al-Lahǧa al-Maġribiyya; marokkanisch-arabisch الدارجة المغربية, DMG ad-Dāriǧa al-Maġribiyya oder oft kurz الدارجة, DMG ad-Dāriǧa), im deutsch- und englischsprachigen Raum Darija ( ), ist ein arabischer Dialekt und wird von circa 20 Millionen Menschen als Muttersprache und etwa 12 Millionen als Zweitsprache neben Berbersprachen gesprochen, die vornehmlich in Marokko, in jüngster Zeit aber auch in Westeuropa leben. Er gehört zur Gruppe der maghrebinischen Dialekte des Arabischen. Der Sprachcode ist Wortschatz und SchriftMarokkanisch-Arabisch hat sich aus dem klassischen Arabischen entwickelt und ist stark von der Sprache der „Ureinwohner“ Marokkos, dem Tamazight, beeinflusst. So kennt es ebenso Silben ohne Vokale und Sonanten. Im Gegensatz zum klassischen Arabisch benutzen Marokkaner in der Schrift- und Aussprache die aus dem Persischen übernommenen Buchstaben „G“ (گ bzw. ݣ) und – in Fremdwörtern – auch „P“ (پ), sowie die arabischen Sonderzeichen„V“ (ڤ bzw. ڥ) und „Č“ (ڜ[1], heute eher تش). Darüber hinaus existieren zahlreiche Schreibvarianten.[2] GeschichteÜber die sprachliche Situation im prä-arabischen Marokko ist nur so viel bekannt, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Berber-Dialekte gesprochen hat. In einigen Gegenden im Norden Marokkos (dem ehemaligen Mauretania Tingitana) wurde auch eine romanische Sprache gesprochen, insbesondere in Tanger, Ceuta, Sala und Volubilis. Die Arabisierung der Sprache vollzog sich in zwei großen Wellen: Zunächst im 7. Jahrhundert n. Chr. sowie im 12. Jahrhundert mit der Ankunft der Banū Hilāl. Diachronisch betrachtet gibt es also zwei Gruppen der arabischen Sprache in Marokko: Vor-„hilalisch“, entstanden nach der arabischen Eroberung im 7. Jahrhundert, wobei die Arabisierung zunächst nur sehr oberflächlich stattgefunden hat und Arabisch hauptsächlich in den größeren Städten gesprochen wurde, sowie die zweite Gruppe, die sich nach der Ankunft der Banū Hilāl entwickelte. Erstere wird vor allem in Städten wie Rabat, Tanger, Tétouan gesprochen, außerdem gehören nahezu alle von Juden gesprochenen Dialekte der vor-hilalischen Periode an. Mit der Ankunft der Banū Hilāl (bestehend aus den Banū Sulaim und Banu Maʿqil), die über Arabien, dann Ägypten nach Nordafrika und schließlich im 12. Jahrhundert nach Marokko kamen, nahm die Ausbreitung der arabischen Sprache dort weiter ihren Lauf.[3] Beispielsätze
Bilder
Textsammlungen
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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