Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland. Teile des Gemeindegebietes gehören zum Naturpark Landseer Berge. Der ehemalige Vulkan Pauliberg und seine Umgebung (Landseer Bucht) sind geologisch untersucht.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Landsee (280) samt Blumau
Markt Sankt Martin (802)
Neudorf bei Landsee (200)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Landsee, Neudorf bei Landsee und St. Martin.
Während der Römerzeit lag das heutige Markt Sankt Martin in der Provinz Pannonia.
Der Ort gehörte – wie das gesamte Burgenland – bis 1920/21 zum Königreich Ungarn (Deutsch-Westungarn). Ab 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Sopronszentmárton verwendet werden.
1931 wurde die Gemeinde Schwabenhof, welche mit Markt Sankt Martin Beziehungen im Bereich der Verwaltung und der Pfarre pflegte, trotz Ablehnung des Neutaler Gemeinderates, nach Neutal eingemeindet.
Der später hinzugekommene Ortsteil Neudorf wurde erstmals 1583 bei der Teilung des Erbes von Johann Csòron (Herrschaft Kobersdorf) erwähnt. Die ersten Siedler waren Kroaten, denen später die deutsche Bevölkerung folgte. 1643 wurde Neudorf als katholische Ortschaft erwähnt. 1934 wies Neudorf 351 Deutsche und 53 Roma als Bewohner auf. 1971 verlor Neudorf seine Selbstständigkeit und wurde (zusammen mit Landsee) ein Ortsteil der Gemeinde Markt Sankt Martin.[4] Die Filialkirche Neudorf bei Landsee wird im Dehio-Handbuch Burgenland (1976) als „ehemalige Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland“ angeführt.[5]
Das Marktrecht von Markt Sankt Martin wurde 1973 bestätigt.
Neben Bürgermeister Jürgen Karall (SPÖ) und Vizebürgermeister Patrick Fuchs (SPÖ) gehören weiters Friedrich Authried (SPÖ), Christian Draxler (ÖVP) und Gerald Horvath (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[16]
Zu Ortsvorstehern wurden Patrick Fuchs (SPÖ, für Landsee) und Friedrich Authried (SPÖ, für Neudorf) ernannt.[16]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 28. Dezember 2016 Jürgen Karall (SPÖ). Nachdem Rudolf Steiner (SPÖ), der die Gemeinde seit 2002 leitete, im November 2016 seinen bevorstehenden Rücktritt bekanntgab, wurde im Rahmen der Gemeinderatssitzung Karall, der bisher Gemeindekassier war, zu seinem Nachfolger gewählt.[17] Bei der Bürgermeisterdirektwahl am 1. Oktober 2017 wurde Karall mit 74,77 % in seinem Amt bestätigt. Sein Mitbewerber Bernhard Reisner (ÖVP) erhielt 25,23 %.[12]
Bei der Wahl 2022 wurde Jürgen Karall mit 78,23 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.[11]
Blasonierung: „In Gold auf einem grünen Hügel stehend eine rote Darstellung des Heiligen Martin auf dem Pferd, den Mantel mit einem Bettler teilend, in den Oberecken vorne ein roter Wehrturm, hinten ein mit einem roten Schläger gekreuzter roter Hammer.“[19]
Ivan Wurglics (1924–2002), Landesbeamter und Politiker der SPÖ, Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag
Christine Heindl (* 1950), Berufsschullehrerin und ehemalige österreichische Politikerin (Grüne), 1990–1994 Abgeordnete zum Nationalrat
Einzelnachweise
↑Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S.85.
↑Friedrich Kümel: Vulkanismus und Tektonik der Landseer Bucht im Burgenland. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt. 86. Band Wien 1936. Seiten 203–235. (PDF)
↑N.N. (o. J.): Aus der Geschichte des Ortes Neudorf bei Landsee. (o. O.).
↑Adelheid Schmeller-Kitt (1976): Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Burgenland. Hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes. Verlag Anton Schroll Wien. Seite 203f.
↑Adelheid Schmeller-Kitt: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Burgenland. Hg. vom Institut für österreichische Kunstforschung des Bundesdenkmalamtes. 2. Auflage 1980. Verlag Anton Schroll Wien. Seiten 165–167. ISBN 3-7031-0493-7.