Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel Auf diesem Gruppenfoto vom 3. Juli 2015 sind etwa die Hälfte der Erstunterzeichner der Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel versammelt
Die Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel ist eine gemeinsame Erklärung von 76 Nobelpreisträgern , die vor den Folgen des Klimawandels eindringlich warnt. Die Deklaration wurde am 3. Juli 2015 auf der Insel Mainau präsentiert, damals mit den Unterschriften von 36 Erstunterzeichnern. Die Nobelpreisträger riefen dazu auf, bei der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Paris 2015 entschlossen zu handeln.
Geschichte
Brian P. Schmidt bei der Verlesung der Deklaration am 3. Juli 2015
Die Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel wurde 60 Jahre nach der Mainauer Kundgebung (1955) präsentiert, die am selben Ort unterzeichnet wurde und vor dem Einsatz von Atomwaffen warnte.
Die Initiative zu der gemeinsamen Erklärung zum Klimawandel ging von den Teilnehmern der 65. Lindauer Nobelpreisträgertagung (2015) aus. Als Sprecher fungierten die Nobelpreisträger Steven Chu , Peter Doherty , David Gross , Brian P. Schmidt und George Smoot . Die fünf Sprecher gaben am 2. Juli 2015 eine Pressekonferenz. Zum Abschluss der Tagung verlas Brian P. Schmidt die Deklaration am 3. Juli auf der Insel Mainau, wo traditionell der letzte Tag der Lindauer Nobelpreisträgertagungen stattfindet.[ 1]
Am 7. Dezember 2015, im Rahmen der UN-Klimakonferenz in Paris , übergaben die französischen Nobelpreisträger Serge Haroche und Claude Cohen-Tannoudji zusammen mit den Klimaforschern Hans Joachim Schellnhuber und Jean Jouzel die Deklaration an den französischen Staatspräsidenten François Hollande .[ 2]
Bezeichnungen
Die offizielle Website verwendet die englische Sprache und deshalb die englische Bezeichnung Mainau Declaration 2015 on Climate Change .
Zur Unterscheidung von der Mainauer Kundgebung (1955) werden meist Bezeichnungen wie die folgenden verwendet (wahlweise mit Deklaration oder Erklärung ):
Mainauer Deklaration 2015 zum Klimawandel
Mainauer Erklärung 2015 zum Klimawandel
Mainauer Deklaration 2015
Mainauer Erklärung 2015
Mainauer Deklaration zum Klimawandel
Mainauer Erklärung zum Klimawandel
Text der Deklaration
Auf der offiziellen Website ist der Text der Deklaration in sieben Sprachen (Englisch, Französisch , Deutsch , Spanisch , Russisch , Arabisch , Chinesisch ) als PDF-Datei verfügbar.[ 2]
Unterzeichner
Erstunterzeichner
Zum Zeitpunkt der Präsentation am 3. Juli 2015 hatten 36 Nobelpreisträger die Deklaration unterzeichnet:[ 2]
Peter Agre (* 1949), US-amerikanischer Mediziner und Molekularbiologe
J. Michael Bishop (* 1936), US-amerikanischer Virologe, Krebsforscher und Mikrobiologe
Elizabeth Blackburn (* 1948), australisch-US-amerikanische Molekularbiologin
Martin Chalfie (* 1947), US-amerikanischer Biologe
Steven Chu (* 1948), US-amerikanischer Physiker
Claude Cohen-Tannoudji (* 1933), französischer Physiker
James W. Cronin (1931–2016), US-amerikanischer Physiker
Peter Doherty (* 1940), australischer Tiermediziner und Immunologe
Gerhard Ertl (* 1936), deutscher Physiker und Oberflächenchemiker
Edmond Fischer (1920–2021), US-amerikanisch-schweizerischer Biochemiker
Walter Gilbert (* 1932), US-amerikanischer Physiker und Biochemiker
Roy Glauber (1925–2018), US-amerikanischer Physiker
David Gross (* 1941), US-amerikanischer Physiker
John L. Hall (* 1934), US-amerikanischer Physiker
Serge Haroche (* 1944), französischer Physiker
Stefan Hell (* 1962), rumäniendeutscher Physiker und Hochschullehrer
Jules A. Hoffmann (* 1941), französischer Biologe luxemburgischer Abstammung
Klaus von Klitzing (* 1943), deutscher Physiker
Harold Kroto (1939–2016), britischer Chemiker mit deutschen Wurzeln
William Moerner (* 1953), US-amerikanischer Physiker und Chemiker
Ferid Murad (1936–2023), US-amerikanischer Mediziner, Pharmakologe und Hochschullehrer
Ei-ichi Negishi (1935–2021), japanischer Chemiker
Saul Perlmutter (* 1959), US-amerikanischer Astrophysiker
William Phillips (* 1948), US-amerikanischer Physiker
Richard John Roberts (* 1943), britisch-amerikanischer Biochemiker und Molekularbiologe
Kailash Satyarthi (* 1954), indischer Kinderrechts- und Bildungsrechtsaktivist
Brian P. Schmidt (* 1967), US-amerikanisch/australischer Astronom
Hamilton O. Smith (* 1931), US-amerikanischer Biochemiker und Molekulargenetiker
George Smoot (* 1945), US-amerikanischer Astrophysiker
Jack Szostak (* 1952), kanadisch-US-amerikanischer Molekularbiologe britisch-polnischer Abstammung
Roger Y. Tsien (1952–2016), US-amerikanischer Zellbiologe chinesischer Abstammung
Harold Varmus (* 1939), US-amerikanischer Virologe
J. Robin Warren (1937–2024), australischer Pathologe
Arieh Warshel (* 1940), israelisch-US-amerikanischer Chemiker und Hochschullehrer
Torsten Wiesel (* 1924), schwedisch-US-amerikanischer Neurophysiologe und Neurobiologe
Robert Wilson (* 1936), US-amerikanischer Physiker
Weitere Unterzeichner
Bis zum 1. Februar 2016 ließen die nachfolgend genannten 40 Nobelpreisträger ihre Namen nachträglich ebenfalls auf die Liste der Unterzeichner setzen. Damit stieg die Gesamtzahl der Unterzeichner auf 76.[ 2]
Hiroshi Amano (* 1960), japanischer Physiker
David Baltimore (* 1938), US-amerikanischer Mikrobiologe und Virologe
Aaron Ciechanover (* 1947), israelischer Biochemiker
Elias Corey (* 1928), US-amerikanischer Chemiker
Robert Curl (1933–2022), US-amerikanischer Chemiker
Johann Deisenhofer (* 1943), deutscher Biophysiker
Jerome I. Friedman (* 1930), US-amerikanischer Physiker
Sheldon Glashow (* 1932), US-amerikanischer Physiker
Robert Grubbs (1942–2021), US-amerikanischer Chemiker
Leland Hartwell (* 1939), US-amerikanischer Biologe, Biochemiker, Molekulargenetiker und Krebsforscher
Dudley Herschbach (* 1932), US-amerikanischer Chemiker
Roald Hoffmann (* 1937), US-amerikanischer Chemiker
Wolfgang Ketterle (* 1957), deutscher Physiker und Hochschullehrer
Walter Kohn (1923–2016), US-amerikanischer Physiker österreichischer Herkunft
Yuan T. Lee (* 1936), taiwanischer Chemiker
Anthony J. Leggett (* 1938), Professor für Physik
Michael Levitt (* 1947), Chemiker und Biophysiker mit US-amerikanischer, britischer und israelischer Staatsbürgerschaft
John Cromwell Mather (* 1946), amerikanischer Astrophysiker
Arthur B. McDonald (* 1943), kanadischer Physiker
Mario J. Molina (1943–2020), mexikanischer Chemiker
Edvard Moser (* 1962), norwegischer Neurowissenschaftler
May-Britt Moser (* 1963), norwegische Neurowissenschaftlerin
Erwin Neher (* 1944), deutscher Biophysiker
Ryōji Noyori (* 1938), japanischer Chemiker
Paul Nurse (* 1949), britischer Biochemiker, Zellforscher, Neurobiologe und Mikrobiologe
John O’Keefe (* 1939), britisch-US-amerikanischer Neurowissenschaftler
Douglas Osheroff (* 1945), US-amerikanischer Physiker
Arno Penzias (1933–2024), deutsch-US-amerikanischer Physiker und Astronom
Adam Riess (* 1969), US-amerikanischer Astrophysiker
Carlo Rubbia (* 1934), italienischer Physiker
Oliver Smithies (1925–2017), englisch-amerikanischer Genetiker
Jack Steinberger (1921–2020), US-amerikanischer Physiker
Thomas Steitz (1940–2018), US-amerikanischer Molekularbiologe und Biochemiker
Horst Störmer (* 1949), deutscher Physiker
Thomas Südhof (* 1955), deutsch-US-amerikanischer Biochemiker
John Sulston (1942–2018), britischer Biologe
Joseph H. Taylor (* 1941), US-amerikanischer Astrophysiker und Amateurfunk-Pionier
Steven Weinberg (1933–2021), US-amerikanischer Physiker
Carl Wieman (* 1951), US-amerikanischer Physiker
David Wineland (* 1944), US-amerikanischer Physiker
Weblinks
Einzelnachweise
↑ Mainau Declaration 2015 on Climate Change (offizielle Website), Abschnitt The Initiators . Siehe dort auch die Videos von der Verlesung durch Brian P. Schmidt (13:36 Min.) und von der Pressekonferenz (72:27 Min.).
↑ a b c d Mainau Declaration 2015 on Climate Change (offizielle Website).