Magdlos
Magdlos ist ein Ortsteil der Gemeinde Flieden im Landkreis Fulda in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland. Zu Magdlos gehören die Weiler Federwisch, Langenau und Berishof. GeografieGeografische LageMagdlos liegt im Süden des Landkreises Fulda, auf dem Landrücken, dem verbindenden Höhenzug zwischen Rhön und Vogelsberg. Der Ort ist von zwei Höhenrücken geprägt. Das Ortszentrum mit Kirche, Gaststätte, Dorfgemeinschaftshaus und Kindergarten befindet sich in einer Senke dazwischen. GeologieDie Böden sind teils sandig. In einem angrenzenden Wald befindet sich ein Sandsteinbruch, der seit über einhundert Jahren genutzt wird. Rund um den Ort liegen mehrere Buchen-, Nadel- und Mischwälder. Eine zuständige Revierförsterei ist im Ort. GewässerDurch Magdlos fließt ein kleiner Bach, das Magdloser Wasser. Er entspringt beim Storker Hof und durchfließt in östlicher Richtung Magdlos und Döngesmühle, bis er sich in Flieden mit dem Kautzer Wasser zur Fliede vereinigt. NachbargemeindenMagdlos grenzt im Norden an den Ort Buchenrod, im Nordosten an den Ort Rommerz, im Südosten an den Ort Flieden, im Süden an den Ort Höf und Haid, im Westen an den Ort Stork und im Nordwesten an den Ort Hintersteinau. GeschichteDie urkundliche Ersterwähnung von Magdlos wird für das Jahr 1386 angenommen. Demnach verpfändet Lotze Windolt zwei Güter des Ortes an die Herren von Lüder:
Windolt gibt ebenda an, die Güter binnen sechs Jahren zurückkaufen zu wollen.
Im Jahr 1553 heißt der Ort „Machtlos“ und gehört zum fuldischen Amt Neuhof. Im Türkensteuerregister taucht er 1605 als „Mathles“ auf, und 31 Namen von steuerpflichtigen Einwohner werden genannt. Von 1646 bis 1651 werden in einem Zinsregister 42 Güter verzeichnet. 1656 heißt es „Machtloss et Federwisch hat 12 Hausgesessen“. Für das Jahr 1712 nennt das Salbuch insgesamt 36 Höfe, davon 14 Hütten. 1789 wird der Ort unter der heutigen Schreibweise geführt und hat 22 Bauern und 23 Hüttner. Im Jahr 1972 wurde die Gemeinde Magdlos im Zuge der hessischen Gebietsreform aufgelöst und die Orte wurden nach Flieden eingegliedert. 2002 standen im Ort und den Ortsteilen 209 Häuser auf 736 Hektar. Ernst Förstemann führt im Jahr 1863 die Entstehung des Ortsnamens als Beispiel für eine genetivische Ellipse an. Wie in einigen anderen Orten in Osthessen sei der Ortsname Magdlos aus der Genitivform, hier (des) Mahtolfes entstanden.[3] Ignaz Schwarz, Medizinalrat in Fulda, befasste sich in Gedichtsform mit der Entstehung des Ortsnamens. Er veröffentlichte 1850 eine Geschichte, in der er einen tyrannischen Bauern beschrieb, der sich in seine Magd verliebte. Als er ihr die Liebe gesteht, sie ihm aber eine Absage erteilt, fesselt er sie:
Am 1. April 1972 wurde Magdlos in die Gemeinde Flieden eingegliedert.[5] FlurnamenTheodor Haas erläuterte 1931 einige Magdloser Flurnamen:[6]
Einwohnerentwicklung
ReligionenIm Jahr 2002 gehörten etwa 78 % der katholischen Konfession an, etwa zehn Prozent waren evangelisch. Ebenso viele gehörten einer anderen oder keiner Religion an. Der Ort besitzt eine neugotische katholische Kirche, die 1899/1900 errichtet wurde und St. Josef geweiht ist. 2005 fand eine Sanierung des Glockenturms statt. Vor der Kirche befindet sich ein Dorfbrunnen. Zudem zieren mehrere Bildstöcke den Ort. Jedes Jahr wird am letzten Oktoberwochenende Kirmes gefeiert. PolitikOrtsbeiratIm Ortsbeirat sind die CDU und SPD vertreten. Bei den Kommunalwahlen 2011 erlangte die CDU die Mehrheit der Stimmen und verfügt so über die Mehrheit im Ortsbeirat. Ortsvorsteherin ist Marianne Kreß (CDU). InfrastrukturBedingt durch die Hanglage war der Ort in der Vergangenheit weniger von der Landwirtschaft geprägt als umliegende Dörfer. Im Jahr 2002 existierten noch zwei Vollerwerbs- und sieben Nebenerwerbslandwirte. Der größte Teil der Arbeitnehmer arbeitet heute außerhalb des Ortes. Bis 1982 bot eine Schuhfabrik etwa 120 Menschen Arbeit. 2002 waren 44 Gewerbebetriebe angemeldet. Der Großteil davon sind handwerkliche Betriebe. Persönlichkeiten
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
|