Luigi AlbertiniLuigi Albertini (* 19. Oktober 1871 in Ancona; † 29. Dezember 1941 in Rom) war ein italienischer Publizist und Politiker. LebenSeit dem Jahr 1896 war Albertini bei der Mailänder Tageszeitung Corriere della Sera als Journalist beschäftigt. 1900 wurde er dessen Direktor und Miteigentümer. Unter seiner Leitung wurde der Corriere zur wichtigsten italienischen Zeitung und eines der liberalsten Blätter Europas. In den Jahren 1914 und 1915 forderte er den Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg auf der Seite der Entente. Bei der Abrüstungskonferenz in Washington im Jahr 1921 war er Mitglied der italienischen Delegation. Am 30. Dezember 1914 wurde er vom König zum Senator ernannt. Als Mussolini mit dem Marsch auf Rom im Oktober 1922 die Macht ergriff, opponierte Albertini offen gegen den Faschismus. Infolgedessen war er 1925 gezwungen, die Leitung des Blattes an seinen Bruder Alberto abzugeben. Seither arbeitete er vorwiegend historisch-publizistisch, vor allem über den Ausbruch des Weltkrieges, und veröffentlichte zeitkritische politische Schriften. In seinem Werk Le origini della guerra del 1914, das in den 1950er Jahren ins Englische übersetzt wurde, gab er zwar allen europäischen Staatsmännern die Schuld am Ersten Weltkrieg, dennoch sah er Deutschland als treibende Kraft in der Julikrise 1914, unter dessen Druck sich Österreich-Ungarn veranlasst gesehen habe, militärisch gegen Serbien vorzugehen. Klaus W. Epstein fasste Albertinis Position zur Kriegsschuldfrage zusammen:[1]
Albertini wurde mit dem Orden der Krone von Italien ausgezeichnet. TriviaIn den 1930er Jahren erwarb Albertini das Weingut Castello di Torre in Pietra, das er mit seinem Sohn Leonardo und seinem Schwiegersohn Nicolò Carandini instand setzte und das heute von seinem Enkel geleitet wird. Schriften (Auswahl)
Literatur
WeblinksCommons: Luigi Albertini – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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