Sturm erhielt zunächst eine Ausbildung im Porzellan- und Malinstitut von Carl Schmidt in Bamberg und war ab dem 23. März 1867 Schüler der Königlichen Akademie der Bildenden Künste München.[1] Nach dem Studium wirkte er als Porträtmaler in Dresden. Von 1880 bis Ende 1904 war er als Nachfolger von Carl August Müller (1807–1879) Vorsteher der Maler an der Königlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur Meissen,[2] ab 1898 deren künstlerischer Direktor.[3] Als solcher kooperierte er eng mit dem Leiter der Bildhauerwerkstätten, Emmerich Andresen. 1891 wurde er zum Professor berufen. Außerdem erhielt er den Titel Hofrat.
Insbesondere führte er nach Vorlagen verschiedener Maler Historien und Bildnisse auf Porzellanplatten aus, auch setzte er sich für die Herstellung von Waren in neuen Pâte-sur-Pâte- und Scharffeuerdekoren ein.[4] Auf Leinwand kopierte er 1890 die Sixtinische Madonna.[5][6]
Literatur
Sturm, Ludwig. In: Karl Sitzmann: Künstler und Kunsthandwerker in Ostfranken (= Die Plassenburg. Schriften für Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken, Band 12). Kulmbach 1957, S. 545.
Ludwig Philipp Georg Sturm. In: Hans Mayr, Helmut Schmidt: Meissner Porzellan von 1710 bis zur Gegenwart. Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, Wien 1982, S. 261.
Waltraud Neuwirth: Porzellanmaler-Lexikon 1840–1914. Klinkhardt & Biermann, Braunschweig 1977, Band 2, S. 288.
↑Adolph Kohut: Die königliche Porzellan-Manufaktur in Meißen. In: Albert Henry Payne (Hrsg.): Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft. Verlag von A. H. Payne, Band 1, Leipzig-Reudnitz 1890, S. 501 (Google Books)
↑Günter Meier: Porzellan aus der Meissner Manufaktur. 5. Auflage, Henschel, Berlin 1985, S. 195
↑Martina Dlugaiczyk, Alexander Markschies: Mustergültig: Kopien in neuem Licht. Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen 2008, ISBN 978-3-422-06885-8, S. 35, 114