Albert Henry Payne kam schon in jungen Jahren nach Deutschland. Ab 1839 war er als Stahlstecher, Maler und Illustrator in Leipzig tätig. Im Jahr 1845 gründete er mit E. T. Brain den Verlag Englische Kunstanstalt, den er 1846 allein übernahm.[1] Es war eines der ersten Unternehmen des Druckgewerbes, das sich im Graphischen Viertel von Leipzig ansiedelte.
1861 kaufte Payne das vier bis fünf Hektar große Grundstück des Großen Kuchengartens und ließ darauf das sogenannte Gotische Haus errichten. Der neue Bau, später erweitert und umgebaut, wurde nun Sitz der Englischen Kunstanstalt, die später sein Sohn als Verlag fortführte. Der Payne-Verlag wurde erst 1952 aus dem Handelsregister gelöscht. Das alte Haus an der Ecke Tauchauer Straße / Mittelstraße (heute: Rosa-Luxemburg-Straße / Hans-Poeche-Straße) bestand bis Mitte der 1990er Jahre. Es musste einem Neubau weichen, der sich heute von der Hans-Poeche-Straße bis zum Friedrich-List-Platz erstreckt.
Der Verlag der Englischen Kunst-Anstalt A. H. Payne widmete sich der Stahl- und Kupferstecherei, publizierte illustrierte Familienjournale und -kalender sowie Musikalien. Die Reihe Payne’s kleine Partitur-Ausgabe wurde 1892 an den Eulenburg Musikverlag verkauft.
Werke
Von Payne stammen eine Vogelschau von Bremen und zwei Stahlstiche von Bremen und Bremerhaven. Sie entstanden nach Zeichnungen des Hamburger Malers und LithographenJohann Heinrich Sander (1810–1865) und wurden 1841 von Theodor von Kobbe (1798–1845) in seinem Buch Wanderungen an der Nord- und Ostsee[2] aufgenommen wurden. Außerdem fertigte er um 1840 zwanzig Stahlstiche von Leipzig an.