Nach seiner Schulzeit machte Benick bis 1895 eine Ausbildung zum Volksschullehrer. 1905/06 besuchte er in Leipzig Kurse, um als Mittelschullehrer zu unterrichten. 1907 kam er als Seminarlehrer an das Lübecker Lehrerseminar.[1] Nach dessen Schließung 1925 unterrichtete er von 1926 bis 1934 er am Johanneum zu Lübeck.
Im Luftangriff auf Lübeck 1942 wurde das Museum und damit auch ein großer Teil seines wissenschaftlichen Lebenswerks völlig zerstört. Nach Kriegsende 1945 begann Benick mit dem Wiederaufbau der Sammlungen, auch mit Hilfe befreundeter naturkundlicher Museen und Sammlungen. Seine Hoffnung auf einen raschen Wiederaufbau des Museums erfüllte sich aber nicht.[5] Die Ruine des neugotischen Baus wurde abgerissen, und das neue Museum für Natur und Umwelt Lübeck konnte erst in den 1960er Jahren unter Gotthilft von Studnitz eröffnet werden.
Benick begann früh mit dem Sammeln und Beschreiben von Käfern. Er galt als führender Spezialist für die Staphiliniden (Kurzflügler)-Subfamilien Steninae, Megalopsidiinae und Euaesthetinae (Coleoptera).
Sein Sohn Georg Benick (1901–1992) setzte seine Forschungen fort.
Benicks Sammlung Coleoptera, speziell Staphylinidae kam an das Field Museum of Natural History in Chicago. Der regionale Teil ging später zusammen mit der Sammlung des Sohnes an das Naturhistorische Museum Lübeck.[7]
Erstbeschreibungen
Benick beschrieb 389 Species, meist Stenus-Arten, und 3 Genera Staphylinidae.
Über einige brasilianische Aulacotrachelinen und Steinen (Col., Staph.). Helsingfors: Centraltryckeri 1920
Steninae (Staphyl.) Troppau: E. Reitters Nachf. 1929 (= Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleopteren 96)
Steninen von Marokko und Spanien. Helsingfors: Akad. Buchh. /Berlin: Friedländer 1932 (= Commentationes biologicae // Societas scientiarum Fennica 3, 10)
Naturschutz in Lübeck. Lübeck: Rahtgens 1939 (= Verein für Heimatschutz, Lübeck: Jahresheft 1939)
(posthum) Pilzkäfer und Käferpilze: Ökologische und statistische Untersuchungen. Helsinki: Akademische Buchhandlung 1952 (= Acta zoologica Fennica 70)
Literatur
Kurt Sokolowski: Dr. h.c. Ludwig Benick †, in: Verhandlungen des Vereins für Naturwissenschaftliche Heimatforschung zu Hamburg 31 (1954), S. XVf
Volker Puthz: Bibliographie der Publikationen von Ludwig Benick (1874-1951). in: Philippia 8/1 (1997), S. 1–12
Lee H. Herman: Catalog of the Staphylinidae (Insecta, Coleoptera): 1758 to the end of the second millennium. Part I. Introduction, History, and Biographical Sketches. In: Bulletin of the American Museum of Natural History 265 (2001), S. 43 (Digitalisat)
↑Jörg Fligge: Lübecker Schulen im „Dritten Reich“: eine Studie zum Bildungswesen in der NS-Zeit im Kontext der Entwicklung im Reichsgebiet, Schmidt-Römhild, Lübeck 2014, S. 275 ff.