Der Name des Dorfes Ludesch wird urkundlich 842 als Lodasco, 1265 als Ludaschg und 1402 als Ludäsch belegt. Der Name setzt sich aus Lud (Flussname) und dem ligurischen Suffixascu ab und hat die Bedeutung: zur Lud gehörend, bzw. Schwemmland der Lud[1] und bezieht sich auf die hier fließende Lutz.
Geografie
Ludesch liegt am südöstlichen Ufer der Lutz, noch im Walgau, aber am Eingang zum Großen Walsertal. Das Ortszentrum befindet sich auf 555 m ü. A. Im Norden und Nordwesten wird das Gemeindegebiet von der Lutz begrenzt, im Süden von der Ill, im Südosten folgt die Gemeindegrenze dem Höhenrücken von der Matona (717 m) zum Nitzkopf, dem mit 1709 Meter höchsten Punkt der Gemeinde.
Die Gemeinde hat eine Fläche von elf Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent bewaldet, 35 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und acht Prozent sind Gärten.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Einen Aufschwung erhielt die Gemeinde durch die Einrichtung einer Poststelle und den Eisenbahnanschluss im Jahr 1872. Um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert entwickelten sich die ersten Gewerbe- sowie Handelsbetriebe. Seit den 1980er Jahren siedeln sich zunehmend unterschiedliche Wirtschaftsbetriebe an.[5]
Alte Pfarrkirche Ludesch: Die dem hl. Martin geweihte Kirche ist das Wahrzeichen des Ortes. Der Mangel an Friedhofsraum und das Bestreben, die Vorfahren zu erhalten, führte dazu, dass dort ein Beinhaus eingerichtet wurde.
Neue Pfarrkirche Ludesch: Die barocke Kirche hl. Sebastian wurde von 1637 bis 1639 mit der Unterstützung des Landvogtes Johann Rudolf von der Halden erbaut und 1640 zur Pfarrkirche erhoben.
Am Ort gab es im Jahr 2003 49 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 408 Beschäftigten und 45 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.280. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle, der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 40,6 %.
Wirtschaftssektoren
Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 14 im Haupt-, 15 im Nebenerwerb, drei von Personengemeinschaften und drei von juristischen Personen geführt. Diese letzten drei bewirtschafteten 47 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 373 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 98 in der Bauwirtschaft und sechs in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (206), Handel (99), Verkehr (94) und freiberufliche Dienstleistungen (48 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor
Anzahl Betriebe
Erwerbstätige
2011
2001
2011
2001
Land- und Forstwirtschaft 1)
35
38
41
39
Produktion
43
37
373
485
Dienstleistung
117
67
492
330
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
Im Jahr 2011 wohnten 1666 Erwerbstätige in Ludesch. Davon arbeiteten 291 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 615 Menschen zur Arbeit nach Ludesch.[9]
Die Firma Martin GmbH verlegt bis 2020 ihren Standort von Braz nach Ludesch und investiert dort rund 14 Millionen Euro für die Produktion von Baggeranbaugeräten.[11]
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Verkehr
Der Bahnhof Ludesch liegt an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz und ist in das Netz der S-Bahn Vorarlberg integriert, wobei im 30-Minuten-Takt Verbindungen nach Bregenz und Bludenz bestehen.[12] Bis 2015 entstand südlich des Bahnhofs eine Verschubanlage, um den Bahnhof Bludenz wegen des hohen Gütertransportaufkommens der Firmen Rauch und Ball zu entlasten.[13]
Bildung
Im Ort wurden im Jänner 2003 180 Schüler gezählt.
In Ludesch gibt es einen Kindergarten eine Volksschule und einen Montessori-Kindergarten und Volksschule.
Die Gemeindevertretung besteht seit dem Jahr 2005 aus 24 Mitgliedern (zuvor 21 Mandatare).
Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 1985 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 ÖVP, 7 Unabh. Ortsliste und 2 SPÖ.[14]
Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 1990 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 Unabh. Ortsliste und 1 SPÖ.[15]
Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 1995 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 12 Liste Bgm. Paul Amann ÖVP, 4 FPÖ, 4 Die.Unabh.- Bündnis Aktiv f. Umw. u. Mensch und 1 SPÖ.[16]
Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2000 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 21 Gemeinsam für Ludesch.[17]
Nach den Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2005 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 18 Gemeinsam für Ludesch und 6 LUTZ.[18]
2008 bis 2020: Dieter Lauermann (Gemeinsam für Ludesch)
2020 bis 2023: Martin Schanung (Gemeinsam für Ludesch)[22]
seit 2023: Alexandra Schalegg
Wappen
Blasonierung: „Im geteilten Schild oben auf silbernem Grund zwei blaue Wolkenbalken und unten auf goldenem Grund ein nach unten verlaufender schwarzer Sparren von einem waagrechten schwarzen Balken gekreuzt.[23]“
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und HeraldikersKonrad Honold.
↑Werner Vogt: Unsere Landschaft im Spiegel der Flurnamen in Ludesch (Heimatbuch), herausgegeben von der Gemeinde Ludesch, Ludesch 1996, ISBN 3-900851-45-X, S. 37.
↑Manfred Tschaikner: 200 Jahre Blumenegg bei Österreich. (1804–2004). Ausstellung. 2. Auflage. Vorarlberger Landesarchiv, Bregenz 2004 (PDF (Memento vom 22. Oktober 2013 im Internet Archive))