Louis Daniel JassoyLouis Daniel Jassoy (auch Daniel Ludwig Jassoy) (* 29. März 1768 in Hanau; † 5. Oktober 1831 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Abgeordneter der Freien Stadt Frankfurt. LebenJassoy war Sohn des Handelsherrn und Kommerzienassessors Isaac August Jassoy (1719–1783) und der Pfarrerstochter Marie Sophie Geller. Aufgewachsen im Saalhof in Frankfurt am Main, besuchte Jassoy das Städtische Gymnasium. Ab 1786 studierte er Jura an den Universitäten Marburg und Göttingen und absolvierte 1790 bis 1793 ein Praktikum am Reichskammergericht in Wetzlar. Die Promotion zum Dr. jur. erfolgte an der Universität Gießen. Seit dem 17. Januar 1793 war Jassoy Advokat und Bürger in Frankfurt am Main und wurde zum Justitiar der Bankhäuser Bethmann und Rothschild. Seine politische Karriere begann er 1812/1813 im Großherzogtum Frankfurt als Departementsrat im Departement Frankfurt. 1816 wurde er Mitglied des „Dreizehner-Collegiums“, das nach Wiedererlangung der städtischen Souveränität die Konstitutionsergänzungsakte für die Freie Stadt Frankfurt erarbeitete. Jassoy war Vertreter des liberalen Teils der Bürgerschaft, Gegner der Reaktionspolitik und Befürworter der Judenemanzipation, zugleich als sehr engagierter, naturwissenschaftlich interessierter Gartenpflanzen- und Blumenzüchter Mitbegründer der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung seiner Heimatstadt; in seinem Garten vor dem Affentor soll er die erste Kamelienzucht in Frankfurt betrieben haben.[1] Als Rechtsberater setzte er für den Kunstmäzen Städel die Statuten der testamentarisch verfügten Städelschen Stiftung auf. Nach Städels Tod vertrat er einige entfernte Verwandte Städels, die das Testament gerichtlich anfochten und die Stadt Frankfurt auf Herausgabe des Nachlasses verklagten. 1828 endete der Rechtsstreit, der zuvor über alle Instanzen geführt worden war, mit einem Vergleich. 1817 bis 1818, 1820 bis 1824, 1826 und 1828 war Jassoy Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung der Freien Stadt Frankfurt, 1817 und 1820 deren Vizepräsident. FamilieJassoy war seit dem 22. Juli 1795 verheiratet mit Amalie Rupprecht (1771–1851), Tochter des hohenlohischen Rats Georg Adolf Rupprecht und dessen Frau Amalie de Neufville. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, die Dichterin Marie Sophie Luise (1797–1822) sowie der Apotheker Johann Gottlieb (1801–1859), der 1827 Auguste Daems heiratete.[2] Jassoy als SatirikerJassoy veröffentlichte außer seinen juristischen und politischen Werken sowohl unter eigenem Namen, anonym oder unter zahlreichen Pseudonymen wie Johnathan Kurzrock, Melchior Balthasar Regenbogen, Caspar Hektor Lämmerschwanz, Damian Bürste oder Ulrich von Maderbart mehrere satirische oder aphoristische Werke.
– Gerd Eilers: Meine Wanderung durchs Leben, Bd. 1 (1856), S. 242 (Schreibung modernisiert) Digitalisat Jassoy als Anreger und Testator der Städelschen Stiftungen
– Gerd Eilers: Meine Wanderung durchs Leben, Bd. 1 (1856), S. 242 (Schreibung modernisiert) Digitalisat Einzelbelege
Literatur
Weblinks
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