Gerd EilersGerd Eilers (* 31. Januar 1788 in Grabstede, Oldenburg; † 4. Mai 1863 in Saarbrücken) war ein deutscher Pädagoge. LebenEilers wuchs als Sohn des Bauern Johann Diedrich Eilers (1732–1807) in einem besonders durch die Mutter stark christlich-lutherisch geprägten Elternhaus auf. Weil sein Berufswunsch Advokat sich aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen ließ, absolvierte er zunächst eine Lehre zum Landgerichtsschreiber und lernte im Selbststudium Latein. Kurz danach wechselte er in den Dienst des Vorsitzenden des Neuenburger Landgerichts und wurde danach in Jever Schreiber bei Rechtsanwalt Bernhard Garlichs. Eilers besuchte mit dessen Unterstützung ab 1806 neben seiner Tätigkeit bei Garlichs das Mariengymnasium Jever, wo er von Friedrich Christoph Schlosser gefördert wurde, der von 1808 bis 1809 an dem Gymnasium unterrichtete. Auf dessen Anraten entschloss er sich, Theologie zu studieren. Mit finanzieller Hilfe eines Verwandten studierte er dann von 1810 bis 1812 in Heidelberg Theologie, Sprachen und Geschichte und wechselte 1812 nach Göttingen. Er wurde in Heidelberg Mitglied des Corps Hannovera Heidelberg[1], in Göttingen Mitglied des Corps Hannovera Göttingen[2] und behielt aus dieser Zeit insbesondere zu Karl Ludwig Roeck und Heinrich Wilhelm Hayen lebenslangen Kontakt.[3] Nach beendetem Studium trat er 1813 die Stelle eines Hauslehrers in Frankfurt an, wo er 1814 den Bremer Gesandten beim Wiener Kongress und später beim Bundestag des Deutschen Bundes und noch späteren Bremer Bürgermeister Johann Smidt kennenlernte. Durch dessen Vermittlung wurde Eilers 1817 Lehrer an der neugegründeten Handelsschule Bremen, die ein Gymnasium, eine Handelsschule sowie eine Vorschule für beide einschloss. 1819 wurde Eilers dann Direktor des neu eröffneten Gymnasiums an der Stadtmauer in Kreuznach. Hier heiratete er im Jahr 1819 Katharina Hofmann.[4] Die Tochter Maria geb. Eilers (1828–1904) heiratete 1853 den späteren Oberpfarrer und Ehrenbürger von Saarbrücken, Gustav Ilse. 1833 wurde er zum Schul- und Regierungsrat in Koblenz ernannt und 1840 als „Hilfsarbeiter“ in das Ministerium für geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten in Berlin berufen. Friedrich Eichhorn, dessen besonderes Vertrauen er genoss, war zu dieser Zeit sein vorgesetzter Minister. 1841 wurde er zum Geheimen Regierungsrat und 1843 zum Vortragenden Rat befördert. Zu seinem Aufgabengebiet gehörte auch die Aufsicht über das Zensurwesen. Nach dem Ausbruch der Revolution von 1848 musste Eilers von seinem Amt zurücktreten und gründete auf dem Rittergut Freyimfelde bei Halle eine Erziehungsanstalt für Knaben, auf der insbesondere Söhne von konservativen, adeligen Gutsbesitzern erzogen wurden. Die Schule genoss zunächst einen guten Ruf. 1857 musste die Schule allerdings schließen und Eilers zog sich nach Saarbrücken zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte und am 4. Mai 1863 verstarb. Von 1856 an veröffentlichte Eilers seine Lebenserinnerungen. WertungEilers wurde von seinen Zeitgenossen oft heftig kritisiert und als pietistisch-reaktionär eingestuft. Seine Schriften weisen ihn jedoch eher als strenggläubigen Lutheraner und seinem Minister ergebenen konservativen Beamten aus. 1844 holte er den Seminardirektor Ferdinand Stiehl in das Ministerium Eichhorn, der die Schulen des Landes bereiste und eine Denkschrift verfasste, die zum Teil die Grundlage für die 1854 erlassenen reaktionären Regulative bildete. Seine Lebenserinnerungen bilden zusammen mit seinen anderen Schriften ein wesentliches Dokument zur Geschichte der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. SchriftenIn Schulprogrammen:
Nach seinem Rücktritt aus der Politik schrieb er:
Literatur
WeblinksWikisource: Gerd Eilers – Quellen und Volltexte
Einzelnachweise
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