1682 ließ der Gastwirt Müller seine Neue Schenke in Fachwerkbauweise an der Ecke Neue Straße 21[1]/Ecke Bockstraße gegenüber der Marstallbrücke errichten.[4]
Nachdem Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover, 1714 als König Georg I. von Großbritannien und Irland den englischen Thron bestiegen hatte,[6] erhielt die Neue Schenke den neuen Namen „Im Schilde von London“,[1] abgekürzt „London-Schenke“. 1727 und 1760/61 wurde das Gasthaus durch Ankauf benachbarter Häuser erweitert.[4]
Um 1778 auch scheiterte der Versuch eines Ankaufs der Gebäude durch die Stadt Hannover an den zu hohen Forderungen durch den Magistrat der seinerzeit selbständigen Stadt Calenberger Neustadt; Hannover plante die Neueinrichtung für die Justizkanzlei und das Konsistorium[7] (heute: Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers mit Sitz in Hannover).
1808 schrieb hier der frühere Koch, dann Besitzer der London-Schenke, A. F. Durant, ein
Neues auf langjährige Erfahrung gegründetes und nach dem neuesten Geschmack in der Kochkunst eingerichtetes Kochbuch, nebst einer Anweisung, die vorzüglichsten Sorten Backwerk, Kuchen, Torten u.s.w. zu machen. Mit hinlänglichen Küchenzetteln zu Mittags- und Abendtafeln auf alle Monate und Jahreszeiten.[8]
Im Jahr der Eingemeindung der Calenberger Neustadt nach Hannover 1824[10] kaufte die Stadt Hannover die Gebäude, um dort im Zuge einer neuen Stadtverfassung und die unter dem Stadtdirektor Wilhelm Rumann erlassene neue Armenordnung ein neues Armenhaus einzurichten.[11] Die Armen fanden hier nun ein neues Domizil anstelle der zuvor schon 1643 von Johann Duve an anderer Stelle errichteten und gestifteten Armeneinrichtung namens „Herberge des Herrn“ zum Weben und Spinnen.[12]
Arnold Nöldeke: Stadt London. In: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Bd. 1, Heft 2 in zwei Teilen, Teil 1: Stadt Hannover. Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Theodor Schulzes Buchhandlung, Hannover 1932, (Neudruck: Verlag Wenner, Osnabrück 1979, ISBN 3-87898-151-1), S. 648.
Bernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500–1900 / Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500–1900. 4., verbesserte Auflage. Heinrich Feesche Verlag, Hannover 1977, ISBN 3-87223-024-7, S. 80.
Durant (A. F.).Heinrich Wilhelm Rotermund: In: Das gelehrte Hannover, oder Lexicon von Schriftstellern und Schriftstellerinnen, gelehrten Geschäftsmännern und Künstlern, die seit der Reformation in und außerhalb den sämtlichen zum jetzigen Königreich Hannover gehörigen Provinzen gelebt haben und noch leben, aus den glaubwürdigsten Schriftstellern zusammengetragen von Dr. Heinrich Wilhelm Rotermund, Pastor an der Domkirche zu Bremen. 1. Band. Carl Schünemann, Bremen 1823, S. 498; Textarchiv – Internet Archive.
↑Klaus Mlynek: Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover, als Georg I. seit 1714 König von Großbritannien u. Irland. In: Stadtlexikon Hannover. S. 210f.
↑Harold Hammer-Schenk: Christian Ludwig Ziegler, Entwürfe für ein neues Gebäude der Justizkanzlei und das Konsistorium in Hannover, um 1778. In: Harold Hammer-Schenk, Günther Kokkelink (Hrsg.): Laves und Hannover. Niedersächsische Architektur im neunzehnten Jahrhundert. Ed. Libri Artis Schäfer, 1989, ISBN 3-88746-236-X, S. 78. (revidierte Neuauflage der Publikation Vom Schloss zum Bahnhof...)
↑Klaus Mlynek: Eingemeindungen. In: Stadtlexikon Hannover. S. 153.
↑Dieter Brosius: Verwaltung, Gesundheitswesen, Schule und Kirche. In: Letzte Jahrzehnte der Personalunion. In: Die Industriestadt. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des I. Weltkrieges. In: Geschichte der Stadt Hannover. Band 2: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. hrsg. von Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein, unter Mitarbeit von Dieter Brosius, Carl-Hans Hauptmeyer, Siegfried Müller und Helmut Plath, Schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 405ff, hier: S. 301.
↑Waldemar R. Röhrbein: Duve, Johann. In: Stadtlexikon Hannover. S. 141f.