Little India (Singapur)Little India, das sich im Planungsgebiet Rochor, Singapur befindet, ist ein ethnischer Bezirk, in dem vorwiegend die indische Minderheit der Stadt lebt. Lage, NameLittle India liegt in etwa nördlich von Kampong Glam, dem Siedlungsgebiet der malaysischen Bevölkerung Singapurs, und nördlich von Chinatown, dem chinesischen Viertel, das sich südlich des Singapore River befindet; die wichtigste Straße ist die Serangoon Road, zu den eingrenzenden Straßen gehören die Selegie Road, Jalan Besar und Lavender Street.[1] Little India ist in der indischen Gemeinschaft Singapurs gemeinhin als „Tekka“ bekannt. Das Gebiet wurde früher durch die Hokkien-Chinesen Tek Kia Kha genannt (abgekürzt Tek Kah), etwa „Fluss der kleinen Bambusse“ oder „Bambusklumpen“; Bambuspflanzen wuchsen damals beidseitig entlang des Rochor-Kanals, der durch Little India durchfließt.[1] GeschichteDie indischen Zuwanderer siedelten ursprünglich weiter südlich, wo sich heute die Chulia Street oder High Street befinden[1] („chulia“ wurde abgeleitet von „chulier“, Bewohner des alten Chola-Reiches in Tamil Nadu, die in viele Teile der Malaiischen Halbinsel auswanderten[2][3]). Mit der Zunahme der Bevölkerungsdichte dort setzte im 19. Jahrhundert eine Umsiedlungswelle in Richtung Serangoon Road ein, die sich auch nach 1900 fortsetzte.[1][4][5] Serangoon Road, die sich durch ganz Little India zieht, gehört zu den ältesten Straßen in Singapur. Einer der ältesten hinduistischen Tempel, der Sri Srinivasa Perumal Temple (erbaut 1885) befindet sich hier.[5] In der Serangoon Road siedelte zu dem Zeitpunkt eine kleine Anzahl von indischen Sträflingen, die im Gefängnis in der Bras Basah Road gehalten wurden, aber auch außerhalb des Gefängnisses leben durften.[1][6] Der in den 1830er Jahren entstandene Rochor Canal begünstigte die Entstehung der Viehzucht in Little India, wo auch der Viehhandel mit ihnen betrieben wurde und Betriebe wie Schlachthöfe und Milchhändler entstanden. Mit seinem Wasser wurden die Weiden gespeist, wo die Büffel grasten. In dem damaligen Bezirk Kandang Kerbau (im Malayischen etwa „Viehgehege“) gab es auch eine kleine Siedlung Kampong Kerbau („Buffalo Village“ auf Malaiisch). Die Viehzucht erreichte ihren Höhepunkt um 1900, danach wurde sie zurückgefahren, weil die Büffelherden für die Beschädigung der Straßen verantwortlich gemacht wurden. Der Kanal war früher ebenfalls eine wichtige Wasserstraße für die Holzindustrie, an seinen Ufern befanden sich viele Sägewerke und Holzfabriken. In diesen Wirtschaftszweigen wurde viele Inder angeheuert und beschäftigt.[1][5][7] Während der japanischen Bomberangriffe vor der eigentlichen Schlacht um Singapur während des Zweiten Weltkriegs fielen die ersten Bomben am 8. Dezember 1941 unweit der Serangoon Road. Der Wiederaufbau nach 1945, insbesondere dann ab den 1970er Jahren, hat Little India zu einer der bekanntesten touristischen Attraktionen Singapurs gemacht.[1] SehenswürdigkeitenLittle India verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten, hier eine Auswahl[4][8]:
VerkehrIn dem Gebiet sind folgende MRT-Stationen im Betrieb: Little India, Farrer Park an der North East Line und Rochor sowie Jalan Besar an der Downtown Line. Einzelnachweise
Siehe auchWeblinksCommons: Little India, Singapore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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