Der Name der Sprache leitet sich von der Provinz Fujian (obsolete Umschriftnach Post: „Hokkien“, „Fukien“) ab, die in der Min-Nan-Sprache „Hokkien“ ausgesprochen wird. Daher war früher auch der Begriff „Hokkien-“ bzw. „Fukien-Dialekt“ geläufig. Die auf Taiwan gesprochene Mundart wird „Taiwanisch“ genannt. Außerhalb Fujian wird Hokkien von Chinesen anderer Ethnien, insbesondere in Taiwan, auch als Heluohua (河洛话)[2] bzw. Holo bezeichnet.
Geographische Verteilung
Hokkien kommt ursprünglich aus der Provinz Fujian, eine Küstenregion, in der historisch viel Handel betrieben wurde. Durch Migration verbreitete sich dieser Sprachzweig über das Südchinesische Meer über weite Teile Asiens und ist mittlerweile die in Südostasien meistgesprochene Mundart der chinesischen Sprachfamilie. Die ethnische Gruppe, die Hokkien als Muttersprache nutzt, sind die Hoklo, die neben ihren ursprünglichen Besiedlungsgebiet in Fujian, Zhejiang, Guangdong, Hongkong, Macau und Taiwan, hauptsächlich in den südostasiatischen Ländern, wie beispielsweise Malaysia, Philippinen, Singapur, Indonesien, Myanmar und Thailand aufzufinden sind.
Die etwa 1,5 Millionen philippinischen Chinesen (auf Hochchinesisch (Standardchinesisch) Feilübin Huaren[8] und auf TagalogTsinoy; ungefähr 2 % der dortigen Bevölkerung) haben zu 98,5 % Hokkien als Muttersprache. Sie selbst bezeichnen die Sprache als Lan-Nang – „Sprache unseres Volkes“.[9]
In dem multiethnischen Insel- und Stadtstaat Singapur sind 2,8 Millionen der insgesamt 3,4 Mio. Einwohner ethnische Chinesen. Der Staat fördert den Gebrauch der Hochsprache mit einer Speak Mandarin Campaign. Nach der offiziellen statistischen Erhebung 2015 sprachen die meisten Chinesen zu Hause vorwiegend die chinesische Hochsprache, Englisch oder Singlish; nur 16 % sprachen noch vorwiegend Hokkien oder andere „Dialekte“.[10] Die meisten Singapur-Chinesen, die Hokkien sprechen, sind durch ihren Dachverband Singapore Hokkien Huay Kuan vereint bzw. repräsentiert.
Einzelnachweise
↑Quanzhang (chinesisch泉漳片, PinyinQuánzhāngpiàn, JyutpingCyun4zoeng1pin3*2, Pe̍h-ōe-jīTsuân-Tsiang-phìnn) ist die eigene Minnan-Bezeichnung für den Hokkien-Mundart.
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Die Bezeichnung Heluohua (河洛話 / 河洛话, Héluòhuà, JyutpingHo4lok3waa6*2) bzw. Holo stammt vom Begriff Heluoren (河洛人, Héluòrén, JyutpingHo4lok3jan4), eine alte kantonesische Bezeichnung für die Fujian-Chinesen bzw. von der Hakka-Bezeichnung (河老, Hélǎo, JyutpingHo4lou5, HakkaHô-ló). Daneben gibt es im Chinesischen für Fujian-Chinesen noch die Bezeichnung Fulao (福佬, Fúlǎo, JyutpingFuk1lou2, Pe̍h-ōe-jīHo̍h-ló) und für dessen Sprache Hokkien Fulaohua (福佬話 / 福佬话, Fúlǎohuà, JyutpingFuk1lou2waa6*2, Pe̍h-ōe-jīHo̍h-ló-ōe), verballhornt auch Helaohua (鶴佬話 / 鹤佬话, Hèlǎohuà, JyutpingHok6lou2waa6*2).
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Die Bezeichnung der Hokkien-Regiolekten: Chinchew veraltend nach Post – auch Quanzhou-Dialekt (泉州話 / 泉州话, Quánzhōuhuà, JyutpingCyun4zau1waa6*2, Pe̍h-ōe-jīChoân-chiu-ōe – „Quanzhou-Mundart“), Chiangchew veraltend nach Post – auch Zhangzhou-Dialekt (漳州話 / 漳州话, Zhāngzhōuhuà, JyutpingZoeng1zau1waa6*2, Pe̍h-ōe-jīChoân-chiu-ōe – „Zhangzhou-Mundart“), Amoy veraltend nach Post – auch Xiamen-Dialekt (廈門話 / 厦门话, Xiàménhuà, JyutpingHa1mun4waa6*2, Pe̍h-ōe-jīĒ-mn̂g-ōe – „Xiamen-Mundart“), Taiwanisch (臺灣話 / 台湾话, Táiwānhuà, JyutpingToi4waan1waa6*2, Pe̍h-ōe-jīTâi-oân-oē – „Taiwan-Mundart“), auch Taiwan-Minnan-Dialekt (臺灣閩南語 / 台湾闽南话, Táiwān Mǐnnányǔ, JyutpingToi4waan1 Man5naam4jyu5, Pe̍h-ōe-jīTâi-oân Bân-lâm-gú – „Taiwan-Mundart der Minnansprache“)
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Die Bezeichnung der Teo-Swa-Regiolekten: Teochew veraltend nach Post – auch Chaozhou-Dialekt (潮州話 / 潮州话, Cháozhōuhuà, JyutpingCiu4zau1waa6*2, Pe̍h-ōe-jīTiê-chiu-ōe – „Chaozhou-Mundart“), Swatow veraltend nach Post – auch Shantou-Dialekt (汕頭話 / 汕頭话, Shàntóuhuà, JyutpingSaan3tau4waa6*2, Pe̍h-ōe-jīSuan-tao-ōe – „Shantou-Mundart“)
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„Chinesische Philippinen“ oder „philippinische Chinesen“ (菲律賓華人 / 菲律宾华人, Fēilǜbīn huárén, JyutpingFei1leot6ban1 waa4jan4) ist die Bezeichnung der chinesischen Minderheit in den Philippinen.
↑Lan-Nang (咱儂話 / 咱侬话, Zánnónghuà, JyutpingZaa1nung4waa6*2, Pe̍h-ōe-jīLán-lâng-ōe – „Unsere Sprache, Sprache unseres Volkes“) ist die Eigenbezeichnung der Hokkien-Mundart – Minnan-Variante – der chinesischen Minderheit in den Philippinen.
↑General Household Survey 2015. (PDF; 12 MB) In: singstat.gov.sg. Department of Statistics Singapore, März 2016, S. 19, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Januar 2017; abgerufen am 19. November 2023 (englisch, ISBN 978-981-09-8924-8).