Diese Listen beinhaltet Stile von Kleidermoden nach Name und nach Epoche. Ein Kleidungsstil gilt als Mode, wenn er von einer größeren Gruppe einer Gesellschaft angenommen worden ist.[1]
In dieser Liste ist keine Mode nach Geschlecht, nach Altersgruppe (zum Beispiel Jugendmode), Konfektionsgröße und Ort bzw. Institution (z. B. Schul- oder Polizeimode) enthalten. Einzelne Kleidungsstücke sind darin nicht vertreten.
Das 16. Jahrhundert, das Zeitalter der Renaissance und der Reformation und Zeit des geistigen Umschwungs, brachte auch eine Umgestaltung in der Tracht.
Das Kostüm sollte den Körper nicht mehr eng umhüllen, sondern eine bequeme Bewegung gestatten und im Gegensatz zur früheren Zeit frei und würdevoll zugleich erscheinen.
Das Vorbild bot die Tracht der Landsknechte mit ihrem Merkmal der Schlitzung und Fütterung.
Nachfolgemoden des Rokoko. Die Revolutionsmode dauerte von 1789 bis 1795, das Directoire umfasste die Zeitspanne von 1796 bis 1804 und wurde dann von der Empiremode abgelöst, die 1820 zu Ende ging.
Diese Kleidungsepochen waren wie die Politik dieser Zeit außergewöhnlich kurz und schnelllebig, gingen nicht fließend ineinander über und endeten teilweise abrupt von einem Jahr zum anderen.
Zwischen 1813 und 1815 in Deutschland aufgekommene Kleidermode, die während der Befreiungskriege als Ausdruck des antifranzösischen deutschen Nationalgefühls großen Anklang bei Frauen und Männern verschiedener Gesellschaftsschichten fand. Diese Mode galt als so provokativ und aufrührerisch, dass sie von den Behörden während der Demagogenverfolgungen teilweise verboten wurde, etwa in den Karlsbader Beschlüssen.
Diese neue Mode sollte sich gegen den noch vorherrschenden Empire-Stil durchsetzen, der als „französische Modetorheit“ bezeichnet wurde. Die neue Mode baute auf den Elementen der Zeitmode auf und ergänzte sie durch Reminiszenzen an das 16. Jahrhundert, das Zeitalter der Reformation und Martin Luthers, das als typisch deutsch empfunden wurde.
geschlitzte und gepuffte Ärmel, Halskrausen für Damen, für Herren langer, eng anliegender Rock, weit geschnittene Hosen, großes, samtenes Barett, Schwarze Kleidung, Uniformfarben von Freikorps während der Befreiungskriege, ungepflegte Haar- und Barttracht.
In den 1960er Jahren erlangte der Blues in der DDR zunehmend offiziell Anerkennung. Neben traditionellen Jazzliebhabern begannen sich auch rockbegeisterte Jugendliche für den Blues zu interessieren. Ihren Höhepunkt erreichte die Blueser- oder Kundenszene zum Ende der 1970er Jahre.
DDR-spezifische Jugendkultur bzw. eine Gegenströmung zur „offiziellen“ Jugendkultur in der DDR. Ihr Leitsatz waren die Ideale aus der westlichen Hippie-Bewegung wie Freiheit, Authentizität und Nonkonformismus. Der Szene gehörten mehrheitlich junge Facharbeiter, aber auch Oberschüler und Studenten an.
lange Haare, Vollbart, Jeanshose und -jacke, Parka, langer wallender Rock oder Kleid, gebatikte T-Shirts, gefärbte historische Unterkleider, Nachthemden und Latzhosen, Fleischerhemd, Jesuslatschen, Tramperschuhe, selbst genähte Hirschbeutel, Nickelbrille.
weit geschnittene, meist lange und weiße Röcke, Pelzjacken, bestickte Tuniken, kurz geschnittene Jacken, große Gürtel, Stiefel aus Schafleder und Cowboystiefel, aufgebauschte Cardigans und „hobo bags“ genannte Handtaschen.
Spezifische Kleidungsstile, die speziell von Disco- oder Clubgängern getragen wurden, gibt es seit der Disco-Welle der 1970er-Jahre (z. B. Saturday-Nightfever). Eine eigenständige Techno-Mode und -Ästhetik entwickelte sich seit Ende der 1980er-Jahre. Mit dem Aufschwung der Technoszene fanden diese Stilrichtungen Anfang der 1990er-Jahre zunehmende Verbreitung.
Englisch-sprachiger Begriff für Club- und Discomode. Es entwickelten sich eigene Disco- und Clubkulturen mit eigenen Kleidungsstilen bzw. üblichen Dresscodes.
Seit Ende der 1980er Jahre bis Anfang der 1990er Jahre
Begriffsneuschöpfung, die ein Konzept ethisch und ökologisch korrekter industrieller Kleidungsfertigung bezeichnet. Ähnlich wie social fashion, eco fashion oder Öko-Modeversucht ethical fashion eine Symbiose von Mode mit humaner Fertigung und Umweltverträglichkeit.
In den 1920er Jahren bezeichnete der Ausdruck Flapper (engl.: jemand, der flattert) junge Frauen, die kurze Röcke und kurzes Haar trugen, Jazz hörten selbstbewusst auftraten, sich schminkten, hochprozentigen Alkohol tranken und rauchten.
Die Kleider waren glatt und hingen lose am Körper, die Arme blieben unbedeckt, und die Gürtellinie rückte auf Hüfthöhe.
Ging Anfang der 1980er Jahre aus dem Punk- und New-Wave-Umfeld hervor und hat sich aus mehreren Splitterkulturen zusammensetzt. Sie existierte in den 1980er und 1990er Jahren im Rahmen der Dark-Wave-Bewegung und bildete bis zur Jahrtausendwende den Knotenpunkt der sogenannten Schwarzen Szene.
Blass geschminkte Gesichtsfarbe, schwarze Kleidung, Kleidungsstücke, wie Strumpfhosen oder Netzhemden, werden absichtlich mit Rissen oder Löchern versehen.
Ganguro ist ein Trend bei japanischen Frauen der aus Shibuya, einem Jugendviertel in Tokio, stammt.
Der Begriff stammt von den japanischen Worten gan (Gesicht) und kuro (schwarz), weitere Bezeichnungen sind Orange Girls nach dem orangen Hautton durch übermäßigen Gebrauch von Selbstbräuner oder Egg Girls nach dem japanischen Mädchenmagazin Egg.
stark gebräunte Haut, helles Augenmakeup und pastellfarben geschminkte Lippen, hell gebleichte Haare.
Die Freiheiten nach der Französischen Revolution wurden von einer Klasse von Neureichen genutzt, die sich selbst Incroyables et les Merveilleuses nannten.
Sie übertrieben ihre Mode und ihre Aussprache so sehr, dass satirische Schrifte, Liedern und Karikature entstanden.
besonders auffällige Kleidung, blonde Perücken, die bisher verboten waren.
bauschige, durch Petticoats unterstützte knielangen Röcke oder Kleider, oft mit Rüschen und Spitze verziert
Mary Jane-Spangenschuhe, Plateauschuhe, Ponyschnitt, Headpieces (spitzenbesetzte Bänder), Bonnets (Häubchen), Schleifen, Blumen oder absichtlich schief sitzende Mini-Zylinder, mit Spitze oder Rüschen besetzte Regen- oder Sonnenschirme, kleine Handtaschen, Puppen, seltener Fächer oder Plüschtiere.
Bezeichnet man in der Mode des Directoire und Empire eine sich an antike Vorbilder stark anlehnende Frauenmode.
Man sprach zwar von Nackter Mode, tatsächlich trug man jedoch Unterkleider bzw. vor allem in Frankreich fleischfarbene Trikots.
Kennzeichnend sind Chemisen, Hemdkleider aus fast durchsichtigem Musselin mit einer sehr hoch angesetzten Taille, einem freizügigen Dekolleté und kurzen Ärmeln. Da Musselin bzw. die seltener verwendete Seide sehr teure Stoffe waren, war die Mode auf wohlhabendere Kreise beschränkt.
Musik- und Modewelle, die etwa von 1978 bis 1982 populär war. Sie hatte ihren Ursprung in Großbritannien und wurde als überwiegend britisches Phänomen als ein Teil des früheren New Wave betrachtet.
Die Modewelle beschränkte sich im Wesentlichen auf das äußerliche Erscheinungsbild, bestehend aus Bekleidung, Frisur und Kosmetik. Allgemein wurde New Romantic auch mit Musik in Verbindung gebracht.
Seit Ende der 2000er Jahre. Kofferwort aus den englischen Begriffen normal und hardcore
Unisex-Modetrend, der sich durch unauffällige, durchschnittliche Kleidung auszeichnet.
Normcore-Kleider sind alltägliche Casual-Kleidungsstücke wie T-Shirts, Kurzarmhemden, Hoodies, Jeans- oder Chinohosen. Elemente wie Krawatten oder Blusen gehören nicht zum Normcore-Stil.
Felle, Pelze und Pelzwaren wurden lange zu den frühesten Waren des Welthandels gezählt. Die Nachfrage nach Pelzbekleidung hat sich seit Ende des 20. Jahrhunderts erheblich nach Asien verlagert.
Seit den 1970er Jahren im angloamerikanischen Raum im Rahmen der Punk-Bewegung.
Verwendung zweckentfremdeter Alltagsgegenstände als Kleidungsstücke oder Schmuck (z. B. Sicherheitsnadeln oder Hundehalsbänder), zerschlissene Anzüge mit Sicherheitsnadeln und Ansteckern (Buttons), dazu Creepers, auffällige Socken und Sonnenbrillen, individuelle, selbstgestaltete T-Shirts, oft zerrissen, oder auffällig gestaltete Hemden unter dem Jackett.
Sie entstand Mitte der 1950er Jahre, als junge, hauptsächlich weiße Musiker in den amerikanischen Südstaaten den schwarzen Rhythm & Blues auf ihre Art und mit den ihnen vertrauten Instrumenten neu interpretierten und mit Country-Musik vermischten.
Stilmerkmale der 1940er und 1950er Jahre
für Männer ausladende Haartollen mit Pomade und langen, seitlichen Koteletten, enge Jeans oder schwarze Stoffhosen mit Creepers tragen, für Frauen Tellerröcken mit Petticoats
Der Romantik-Look ist mit dem Retro-Look verwandt. In Deutschland hat 2005/2006 die TelenovelaSophie – Braut wider Willen den „Prinzessin-Stil“ als eine Hommage an märchenhafte Kleider, Frisuren und süß wirkende Pastellfarben sowie altmodische Blumendekore der Allgemeinheit nahegebracht.
Designrichtung in der Damenmode, bei der verspielte, „süße“ und märchenhafte Elemente betont werden, die romantische Stimmung (die sogenannte „heile Welt“), Unschuld und Verführung stilisieren sollen.
basiert auf der Modes des Viktorianischen Zeitalters, ergänzt durch Elemente, welche der Steampunk-Fiktion entstammen. Dies können z. B. ein Handy oder eine Fotokamera im Steampunk-Stil sein.
Enges, steifes Korsett (Sans-Ventre-Korsett) erzielte Körperform, die den Bauch optisch verschwinden ließ (sans ventre, französisch für „ohne Bauch“), die Hüften nach hinten drückte und dem Körper von der Seite gesehen eine S-Form (daher auch S-Korsett oder S-Linien-Korsett) und eine stets leicht nach vorne gebeugte Haltung verlieh.
Wurde bereits seit dem 10. Jahrhundert von vornehmen Leuten getragen und im zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts auch in den Städten aufkam und sich trotz aller Luxusgesetze bis über die Mitte des 15. Jahrhunderts erhielt.
Mode der ausgehenden Renaissance und des spanischen Barocks, der Zeit zwischen 1500 und dem Dreißigjährigen Krieg. Sie war geprägt von dem Gedanken der Gegenreformation, der Bewegung, mit dem die katholische Kirche und die katholisch geführten Staaten, darunter Spanien, die Reformation bekämpften. Am Spanischen, wie auch am Wiener Hof, war die spanische Hoftracht bis in den Hochbarock zeremoniell (spanisches Hofzeremoniell).
schmale Krause um Hals und die Handgelenke, wobei die Halskrause im Laufe der Zeit immer breiter und steifer wurde
Mann:Gansbauch-Wams. Die Heerpauke genannte Hose bedeckte den halben Oberschenkel, weit oben angesetzte Taille, Trikothosen, die das Bein vom Fuß bis zum halben Oberschenkel eng umschlossen, enganliegenden, bis zum Knöchel reichenden Schnallenschuhen, hohe Reitstiefel aus weichem Leder, kurzes Haar, steifes Samt-Barett, ab 1570 hartgepreßter Seidenhut mit Krempe
Frau: bis zum Hals geschlossene Kleider mit Puffärmeln, die an den Hüften breit abstand und durch ein Korb- oder Drahtgestell glatt gehalten, senkrecht bis auf die Erde fielen (Vertugade), Busen durch Polsterungen versteckt, flachgeschnürtes, vorn in eine Spitze auslaufendes Leibchen, Reifrock, sichtbare Unterkleider, aufgestecktes Haar, Hütchen mit Krempe, kurzes Mäntelchen, Handschuhe, Fächer und Spitzentaschentuch, Perlenschmuck an jedem erdenklichen Kleidungsstück, Ringe, Diademe, Brustketten und wertvolle Anhänger.
Wurde von westgermanischen Frauen zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert getragen.
Frühmittelalterlicher Bekleidungsstil, der von westgermanischen Frauen zwischen dem 5. und dem 7. Jahrhundert getragen wurde. Ihren Namen verdankt diese Tracht der Tatsache, dass sie gewöhnlich mit zwei in ihrer Form unterschiedlichen Fibelpaaren getragen wurde.
Das Tunikakleid wurde über ein langärmeliges Unterkleid gezogen und mit einem Gürtel über der Hüfte getragen.
Die paarig getragenen Bügelfibeln, die ursprünglich die Frauenoberkleidung an den Schultern zusammenhielten, verloren in der Vierfibeltrachtzeit ihre praktische Funktion.
Das neue Tunikakleid war an den Schultern vernäht.
Gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts wurden die vorher verächtlich gemachten Zatteln, zugleich mit der Schellentracht und den Schnabelschuhen, auch von den vornehmen Ständen getragen. Auch der „Volksheld“ Till Eulenspiegel (ca. 1300–1350) wird meist in dieser Tracht dargestellt.
Zu Anfang des 15. Jahrhunderts erreichte diese Mode ihren Höhepunkt, um 1470 war sie dann ganz verschwunden und wurde nur noch auf Jahrmärkten von Spaßmachern und Gauklern getragen.
Eine im 13. Jahrhundert aufgekommene Mode, bei der die männliche Bekleidung in lange Zacken oder Streifen (so genannte Zatteln) geschnitten oder mit Zatteln besetzt war.
männliche Bekleidung in lange Zacken oder Streifen (so genannte Zatteln) geschnitten oder mit Zatteln besetzt
Alfons Hofer: Textil- und Modelexikon, Deutscher Fachverlag, 1997.
Julia Bertschik: Mode und Moderne: Kleidung als Spiegel des Zeitgeistes in der deutschsprachigen Literatur (1770–1945), Böhlau Verlag Köln Weimar, 2005, ISBN 978-3-412-11405-3.
Einzelnachweise
↑Ingrid Loschek, Gundula Wolter: Reclams Mode- und Kostümlexikon. 6. Auflage. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-010818-5, S.380.
↑Doris Schmidt: Kleidung von der Steinzeit bis zum frühen Mittelalter. Schneider-Verlag Hohengehren, 1992, ISBN 978-3-87116-559-7 (google.de [abgerufen am 2. April 2018]).
↑Emil Hoffmann: Lexikon der Steinzeit. BoD – Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8448-8898-0 (google.de [abgerufen am 2. April 2018]).
↑Doris Schmidt: Museum und Textilunterricht: Kleidung in der Antike. - 1. Griechen. Schneider-Verlag Hohengehren, 1992, ISBN 978-3-87116-556-6 (google.de [abgerufen am 2. April 2018]).
↑Angelika Starbatty: Aussehen ist Ansichtssache: Kleidung in der Kommunikation der römischen Antike. Herbert Utz Verlag, 2010, ISBN 978-3-8316-0927-7 (google.de [abgerufen am 2. April 2018]).
↑Paul Dahms: Mode im Nationalsozialismus: zwischen Ideologie und Verwaltung des Mangels. Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8482-0666-7 (google.de [abgerufen am 2. April 2018]).
↑Patrick Guyton: Kulturgeschichte der Mode: Der Nazis neue Kleider. In: Die Tageszeitung: taz. 16. Mai 2017, ISSN0931-9085 (taz.de [abgerufen am 2. April 2018]).