Liste griechischer Phrasen/BetaΒάλανε το λύκο να φυλάει τα πρόβατα.
Diese neugriechische Redewendung mit der Bedeutung „den Bock zum Gärtner machen“ geht auf die Äsopsche Fabel Der Wolf als Schäfer zurück, die auch vom französischen Fabeldichter Jean de La Fontaine bearbeitet wurde, bei dem es in der deutschen Übersetzung heißt: Ein Wolf, dessen Geschäft in Schafen etwas flau Βαπτίζοντες αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνομα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύματος.
Mit diesen Worten setzte Jesus die Taufe als Sakrament ein. Das Evangelium nach Matthäus endet mit dem so genannten Tauf- oder Missionsbefehl:[1][2]
Die Taufe wird im Neuen Testament als etwas Bekanntes vorausgesetzt. Auch die Essener kannten ähnliche Riten. Die rituelle Waschung wurde regelmäßig ausgeführt. Taufriten wurden ohne öffentliches Bekenntnis vorgenommen. Jedoch galt wohl die erste dieser Waschungen als offizielle Aufnahme eines Novizen. Die Taufformel „auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ kommt nicht in den Tauferzählungen der Apostelgeschichte und der Briefe des Paulus, vor. Dort, wo die Taufhandlung selbst näher beschrieben wird, lautet die Taufformel schlicht: „auf den Namen Jesu Christi“.[3] Βασιλεία τῶν Ῥωμαίων
Das Byzantinische Reich führte auch den inoffiziellen Namen Βυζαντινὴ Αὐτοκρατορία Byzantinē Autokratoria, der oft zu Byzanz (Βυζάντιο(ν) Byzantio(n)) verkürzt wurde. Dieses auch auf Grund der historischen Herkunft als Oströmisches Reich bezeichnete Kaiserreich im östlichen Mittelmeerraum entstand in der Spätantike aus der östlichen Hälfte des Römischen Reiches, bestand das ganze Mittelalter hindurch und endete mit der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen im Jahr 1453. Das Oströmische Reich mit seiner Hauptstadt Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) blieb staatsrechtlich noch bis in das 15. Jahrhundert erhalten – und die Griechen bezeichnen sich noch heute volkstümlich auch als rhomoi („Römer“). Der katholische Westen bevorzugte die Bezeichnung „Reich der Griechen“, da man den vom Papsttum abtrünnigen orthodoxen Christen des Ostens keineswegs das Erbe des Römischen Reiches zusprechen wollte, vielmehr dies für sich selbst beanspruchte (z. B.: Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation), ausgedrückt in der Krönung des Kaisers durch den Papst und in der Theorie der Translatio imperii ad Francos (Übertragung der Kaiserwürde auf die Franken). Umgekehrt wurde das untergegangene (west-)römische Reich von den Byzantinern auch als παλαιὰ Ῥώμη palaiá Rhṓmē („Altrom“) bezeichnet, um die eigene Nachfolgerschaft als das Neue Rom zu betonen. Sprachen Byzantiner selbst von den Griechen (Ἕλληνες Hellenes), waren stets die vorchristlichen Griechen der Antike gemeint, oft wie bei den griechischen Kirchenvätern im Sinn von Heiden. Auch bei den Einwohnern der muslimischen Reiche war der Name „Rum“ („Römisches Reich“) üblich, wenn das Byzantinische Reich gemeint war. Die Urum sind eine kleine turksprachige Minderheit im Kaukasus, der Südwestukraine, der Krim und dem Balkan. Die Angehörigen dieser Volksgruppe sind aus ethnischer Sicht als Griechen (türkisch Rum für „Grieche“) anzusehen, deren Vorfahren um das Jahr 1780 die tatarische Sprache annahmen. Bei Volkszählungen werden die Urum in Georgien aufgrund ihres orthodoxen Glaubens als Griechen und nicht als Turkvolk aufgeführt. Βελλεροφόντος τὰ γράμματα
Brief mit dem Auftrag, den Überbringer zu töten. Bellerophon (auch Bellerophontes) war ein Enkel des Sisyphos. Die Frau des Königs Proitos beschuldigte ihn, er habe versucht, sie zu verführen. Der König schickte Bellerophontes darauf zu seinem Schwiegervater Iobates, mit der verschlüsselten Nachricht – vergleiche Σήματα λυγρά –, ihn zu töten. Iobates freundete sich mit ihm an. Nachdem er aber den Brief seines Schwiegersohns gelesen hatte, stellte er Bellerophon schwierigste Aufgaben, in der Hoffnung, dass dieser dabei umkomme. Zunächst befahl er Bellerophon, die Chimära zu töten. Bellerophon spürte sie auf und tötete sie. Als Nächstes musste er gegen das Nachbarvolk der Solymer zu Felde ziehen. Diese besiegte er ebenso wie danach die Amazonen. Nachdem all diese Versuche, Bellerophon umkommen zu lassen, fehlgeschlagen waren, glaubte Iobates, Bellerophon sei ein Liebling der Götter, gab ihm seine Tochter zur Frau und schenkte ihm die Hälfte seines Königreichs. Ähnlich geht die alttestamentliche Geschichte vom Urijasbrief. Urija war einer der 30 Helden des Königs David. Urija befand sich an der Front, als sich David in seine Frau Batseba verliebte. David ließ Urija an die Front schicken und übergab ihm einen Brief an den Feldherrn. Darin ordnete er an, dass Urija während der Schlacht in vorderster Linie eingesetzt werden sollte und die Mitkämpfer sich schlagartig zurückziehen sollten. Urija wurde, wie beabsichtigt, getötet; Batseba wurde Witwe. βῆ βῆ
Auszug aus dem Dionysalexandros des Komödiendichters Kratinos:
Die Humanisten des 16. Jahrhunderts befehdeten sich heftig, wie altgriechische Texte zu lesen seien. Auf der einen Seite bezüglich der Aussprache des Η standen die Etazisten wie Erasmus von Rotterdam, die für die Aussprache „ä“ plädierten, während sich die Itazisten um Johannes Reuchlin für die neugriechische Aussprache „i“ starkmachten. Nach der neugriechischen Lesung hätten aber die Schafe „wi, wi“ blöken müssen. Der Philosoph Georg Christoph Lichtenberg griff in diese Auseinandersetzung ein, indem er eine Satire gegen Johann Heinrich Voß richtete, in der es heißt:[4]
Herodot berichtet in seinen Historien[5], dass Pharao Psammetich I. wissen wollte, welches die ersten Menschen waren, und dafür ein Experiment durchführte. Er ließ zwei neugeborene Kinder von einem Hirten in einer einsamen Hütte aufziehen, wo sie nur stumm gefüttert wurden. Nach etwa zwei Jahren riefen beide Kinder, als der Hirte kam: «βεκός» („bekós“). Der Hirte berichtete dies dem König, und dessen Nachforschungen nach der Ursprache ergaben, dass „bekós“ bei den Phrygern in Kleinasien „Brot“ heißt. Man folgerte daraus, dass die Phryger älter seien als die Ägypter. Dieses Experiment soll vom Stauferkaiser Friedrich II. wiederholt worden sein, wobei die Kinder jedoch wegen mangelnder Zuwendung starben. Zur Aussprache griechischer Wörter schreiben Werner van Gent und Paul L. Walser in ihrem Griechenlandbuch Zimt in der Suppe:[6]
Dagegen mit antiken Befunden eher übereinstimmend Hans Zinsmeister:[7] βιβλιοθήκη ἔμψυχος
Der Philosoph Eunapios von Sardes schrieb in seinem Werk Leben der Philosophen und Sophisten über den Lehrer des Porphyrios sehr lobend. Dieser, Cassius Longinus, sei „zu dieser Zeit eine beseelte Bibliothek und ein wandelnder Musenhain“ (βιβλιοθήκη […] ἔμψυχος καὶ περιπατοῦν μουσεῖον bibliothēkē […] empsychos kai peripatoun museion) gewesen.[8] Der im Zitat verwendete Ausdruck μουσεῖον museion, als „Musenhain“ übersetzt, ist hier als „Ort der Musenkünste“ zu verstehen. Der Schriftsteller E. T. A. Hoffmann machte daraus den Begriff „lebendiges Conversations-Lexikon“ für den Geheimen Kanzleisekretär Tusmann in der Brautwahl, der in der Form „wandelndes Lexikon“ zum geflügelten Wort wurde. Von Tusmann wird dort erzählt:
– Die Serapionsbrüder, 3. Band, 5. Abschnitt, Die Brautwahl, 3. Kapitel[9] Βίβλος γενέσεως Ἰησοῦ Χριστοῦ, υἱοῦ Δαυὶδ υἱοῦ Ἀβραάμ.
Anfang des Evangeliums nach Matthäus, des ersten Buchs des Neuen Testaments der christlichen Bibel, das für gläubige Juden ursprünglich in hebräischer Sprache geschrieben wurde. Das Matthäusevangelium hat ein großes Interesse daran, Jesus von Nazaret als den Messias der alttestamentlichen Prophetie zu zeigen und beginnt mit dem Stammbaum Jesu:[10]
Der Evangelist Matthäus führt Jesu Stammbaum bis auf Abraham zurück, während der Evangelist Lukas noch weiter bis auf Adam zurückgeht.[11] Abraham war der Stammvater Israels, mit dem Gott einen Bund bis hin zu seinen Nachkommen schloss, dessen Erfüllung nun durch Christus erfolgte. Matthäus stellt damit das auserwählte Volk in den Vordergrund, während Lukas den Anspruch an alle Menschen bekundet. Matthäus weist die rechtliche Herkunft Jesu in der Linie Josefs nach, während Lukas möglicherweise die Herkunft über Maria darlegt. Die Stammbäume weichen nach David voneinander ab, decken sich dann wieder und gehen bis zu Josef abermals auseinander. Von Abraham bis Josef nennt Matthäus 42 Namen. Für dieselbe Spanne nennt Lukas aber 56 Namen. Die unübersehbaren Unterschiede zwischen den Stammbäumen bereitete der Theologie Probleme, die sie nicht befriedigend lösen konnte. An der Stelle zwischen Josef und Jesus bricht die natürliche Generationenfolge ab:[12]
Aus dem restlichen Evangelium geht hervor, dass Matthäus davon ausging, dass Josef nicht der leibliche Vater Jesu ist. βίοι παράλληλοι
Die Parallelen Lebensbeschreibungen sind biografische Arbeiten des griechischen Historikers Plutarch, in denen jeweils ein Grieche mit einem Römer verglichen wird. Es handelt sich um 23 Biografienpaare, die jeweils einen Griechen und einen Römer zusammenstellen, deren Leben Ähnlichkeiten aufweisen (z. B. Alexander der Große und Caesar, Demosthenes und Cicero), die er mit negativen und positiven Eigenschaften beschreibt. Plutarch grenzt seine biografische Arbeit deutlich von der Geschichtsschreibung ab. So schreibt er beispielsweise in der Einleitung seiner Doppelbiografie zu Alexander und Caesar:
Die Paarungen der Parallelbiographien (jeweils in der Reihenfolge Grieche – Römer):
Zusätzlich sind auch 2 Einzelbiographien von Arat und Artaxerxes überliefert. 1579 wurden die Parallelen Lebensbeschreibungen aus dem Französischen ins Englische übersetzt, was der Heldenverehrung im damaligen England entgegenkam. In dieser Zeit orientierte sich William Shakespeare vor allem in seinen Dramen Julius Caesar, Coriolanus und Antonius und Cleopatra zu großen Teilen an Plutarch. Im 17. und 18. Jahrhundert waren Plutarchs Parallelbiografien die meistgelesene Schrift aus der Antike. Beispielsweise beschäftigte sich Friedrich Schiller mit Plutarchs Werken, in dessen Drama Die Räuber Karl Moor seinen Ärger äußert:[13]
Nach dem Vorbild Plutarchs veröffentlichte der britische Historiker Alan Bullock 1991 ein Buch mit dem Titel Hitler and Stalin: Parallel Lives (deutsch: Hitler und Stalin. Parallele Leben), in dem er auf Plutarchs Konzept der Doppelbiografie zurückgreift.[14] Βίος ἀνεόρταστος μακρὰ ὁδὸς ἀπανδόκευτος.
Sentenz des Philosophen Demokrit,[15] zu der Norbert Wokart in seinem Buch Die Sandalen des Empedokles schreibt:[16]
Wokart folgert:
Βλὰξ ἄνθρωπος ἐπὶ παντὶ λόγῳ ἐπτοῆσθαι φιλεῖ.
Zitat aus den Werken des Philosophen Heraklit,[17] der eine scharfe Grenze zwischen menschlicher und göttlicher Weisheit zieht, denn „der weiseste Mensch wird gegen Gott gehalten wie ein Affe erscheinen in Weisheit, Schönheit und allem andern.“[18] Βοιώτιον οὖς
Ein böotisches Ohr war im antiken Athen der Inbegriff an Geschmacklosigkeit und Mangel an Bildung. Die Athener verachteten ihre nördlichen Nachbarn in Böotien als ungebildet und ungehobelt. Der Humanist Erasmus von Rotterdam schreibt in seiner Sprichwörtersammlung Adagia:[19]
Dieses „Bataverohr“ oder leicht anders übersetzt „batavische Ohr“ heißt bei Martial auris Batava und wird vom Dichter in der kleinen Anekdote erwähnt, die er in dem Epigramm 6,82 erzählt.[20] Weitere Begriffe, die die Böotier herabwürdigen, sind:
Βουλεύου δὲ πρὸ ἔργου, ὅπως μὴ μῶρα πέληται.
Dieser Satz findet sich in den Goldenen Versen eines unbekannten Pythagoreers. Das Motiv findet sich aber bereits in einigen Fabeln Äsops: In Der Fuchs und der Bock geht es um einen Fuchs und einen Ziegenbock, die an einem heißen Tag zusammen in einen Brunnen springen und dann nicht mehr herauskommen. Da hat der Fuchs die Idee, auf den Rücken des Ziegenbocks zu steigen, herauszuklettern und ihm dann ebenfalls herauszuhelfen. Doch als der Fuchs draußen ist, verspottet er den Bock und sagt voll Schadenfreude zum Abschied:[21]
Als Moral der Geschichte heißt es dann, in dieser freien Übertragung sprichwörtlich geworden:
Siehe dazu auch «Τῶν ἀνθρώπων τοὺς φρονίμους δεῖ πρότερον τὰ τέλη τῶν πραγμάτων σκοπεῖν, εἴθ’ οὗτως αὐτοῖς ἐπιχειρεῖν.» („Klugen Leuten ziemt es, zunächst das Ende eines Unternehmens ins Auge zu fassen, und es erst dann also ins Werk zu setzen.“) In der Fabel Zwei Frösche müssen sich zwei Frösche einen neuen Lebensraum suchen, weil ihr bisheriger in einem außerordentlich heißen Sommer ausgetrocknet ist. Als sie zu einem tiefen Brunnen kommen, in dem es noch Wasser gibt, will der eine Frosch dort hineinhüpfen, der andere aber warnt:[22]
Als Moral wird genannt:
Die Moral dieser Fabeln und diese Sentenz sind wahrscheinlich eines der Vorbilder für die berühmte lateinische Sentenz „Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.“ („Wie auch immer du handelst, handele klug und bedenke die Folgen.“) Zu weiteren wahrscheinlichen Vorbildern siehe Σκοπέειν δὲ χρὴ παντὸς χρήματος τὴν τελευτήν, κῇ ἀποβήσεται. („Auf das Ende einer jeden Sache muss man schauen, wie sie einmal ausgehen wird.“) Βοῦς Κύπριος εἶ.
Die Rinder von der Insel Zypern galten im antiken Griechenland als besonders schmutzig. Man sagte ihnen sogar nach, dass sie von menschlichen Exkrementen lebten. βοῶπις Ἥρη
Epitheton ornans des Dichters Homer[23] für die Göttin Hera, der die Kuh heilig war. Diese Bezeichnung war als Kompliment gedacht. Die Augen der Kuh sind besonders groß und galten als schön. Das Wort βοῶπις boṓpis selbst ist abgeleitet von βοῦς boûs „Rind, Kuh“ und ὤψ ṓps „Auge“. Wolfgang Koydl sieht eine andere Ableitung des Wortes kuhäugig und bezieht es auf die mythische Prinzessin Europa, die Zeus in Gestalt eines Stiers nach Europa entführt hatte:[24]
Βρήκε ο Φίλιππος τον Ναθαναήλ.
Dieses neugriechische Sprichwort entspricht dem deutschen „Da haben sich zwei gesucht und gefunden“. Sie geht zurück auf eine Stelle aus dem Evangelium nach Johannes,[28] wo von der Berufung der ersten Jünger durch Jesus berichtet wird:[29]
Im Kontext zu dieser Bibelstelle heißt es:[30]
Bezeichnend ist Nathanaels Reaktion:[31]
Βρῶμα θεῶν
Angeblicher Ausspruch Neros über die vergifteten Pilze, mit denen seine Mutter Agrippina die Jüngere ihren Onkel und Ehemann Kaiser Claudius ermordete. Laut Sueton soll Agrippina dreimal versucht haben, Claudius durch Gift zu töten, um für Nero, ihren Sohn aus erster Ehe, die Thronfolge zu sichern. In den ersten Jahren übte sie starken Einfluss auf Neros Regierungsarbeit aus, den sie aber in den folgenden Jahren verlor. Im Jahr 59 ließ der bereits deutliche Anzeichen von Caesarenwahn aufweisende Nero schließlich seine Mutter ermorden. Der Historiker Sueton schreibt:[32]
Weiter heißt es bei Sueton:
Für den Giftmord reicherte Agrippina das Essen ihres Mannes vermutlich mit dem Extrakt des Grünen Knollenblätterpilzes an. Die tödliche Dosis liegt bei 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, kann also schon in einem einzelnen Pilz enthalten sein. Die ersten Symptome treten in der Regel erst nach acht bis zwölf Stunden auf. Einzelnachweise
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