Info: Angaben zu Eigenschaften, welche alle Teillisten für Wiesbaden gemeinsam haben, sind unter Liste der Stolpersteine in Wiesbaden zu finden.
Liste
Adresse
Name
Inschrift mit Ergänzungen
Verlegedatum
Bild
Anmerkung
Mosbacher Straße 36 (Humboldtschule)
Leopold Baer
Hier wohnte Leopold Baer Jg. 1882 Verhaftet 10.11.1938 Buchenwald Ermordet 6.12.1938
22. Jan. 2008
Von 1913 an war Leopold Baer[1] Mitinhaber der väterlichen Firma. Es handelte sich um ein Textilgeschäft. Das Unternehmen genoss einen guten Ruf und galt als eines der führenden Wiesbadener Fachgeschäfte seiner Art. Die florierende Firma beschäftigte über 40 Mitarbeiter. Durch Boykottmaßnahmen der Nazis seit 1933 wurde das Geschäft so geschädigt, dass die Inhaber es 1935 an einen ehemaligen Mitarbeiter verkaufen mussten.
Paul Kornblum
Hier wohnte Paul Kornblum Jg. 1868 Deportiert 1.9.1942 Theresienstadt Tot 24.12.1942
Nachdem Lublinitz 1922 an Polen abgetreten worden war, hat Paul Kornblum sein dortiges Geschäft aufgegeben und ist nach Wiesbaden gezogen. Seinen Grund und Boden und auch die Häuser, die er dort besaß, veräußerte er jedoch nicht. Er besaß Wertpapiere und lebte nun von diesem Vermögen. Als im Jahr 1940 die Stadt Oppeln das Haus von Paul Kornblum in der Hindenburgstr. 37 erwirbt, werden von dem Erlös 55.000 RM als Reichsfluchtsteuer, offensichtlich für den Sohn, sofort an das Reich überwiesen. Der Rest wird über das Sicherungskonto beschlagnahmt, ebenso wie vorher schon sämtliche Wertpapiere. Dem Ehepaar Kornblum wird nur ein kleiner Betrag vom eigenen Vermögen zur persönlichen Verfügung zugestanden. Der Sohn emigrierte 1939 in die USA, sein Umzugsgut und die Schiffspassage sowie alle Steuern waren vom Vater bezahlt worden. Am 17. September 1940 stirbt Pauline Kornblum, vielleicht nachdem die Zwangseinweisung in ein sog. Judenhaus angedroht worden war.[2]
Pauline Kornblum geb. Schönberger
Hier wohnte Pauline Kornblum geb. Schönberger Jg. 1879 Tot 17.9.1940 Nach Zwangseinweisung in ein 'Judenhaus'
Am 17. September 1940 stirbt Pauline Kornblum, vielleicht nachdem die Zwangseinweisung in ein sog. Judenhaus angedroht worden war.[2]
Bella Levitta war Hutmacherin. Wohnung und Geschäft befanden sich in der Grabenstraße in Rüdesheim, wo sie Hüte für Kundinnen vor allem im Rheingau, jedoch auch bis nach Frankfurt und Wiesbaden herstellte. Im Dezember 1938 zieht sie nach Wiesbaden, im April 1940 in die Mosbacher Straße 36. Hier arbeitet sie für 35 RM monatlich, Kost und Logis für die Familie Paul und Pauline Kornblum. Pauline Kornblum ist seit langem krank, Bella Levitta versieht den Haushalt.[3]
Wielandstraße 6
Rosa Beck
Hier wohnte Rosa Beck Jg. 1890 Deportiert 1942 Lublin Ermordet in Sobibor
5. Mai 2010
Juliusstraße 3
Dr. Ernst Bender
Hier wohnte Dr. Ernst Bender Jg. 1867 Gedemütigt/Entrechtet Behandlung verweigert Tot an den Folgen 9.9.1939
4. Okt. 2011
Fanny Bender geb. Beer
Hier wohnte Fanny Bender geb. Beer Jg. 1876 Gedemütigt/Entrechtet Behandlung verweigert Tot an den Folgen 25.7.1939
Wielandstraße 23
Lotte Bernstein
Hier wohnte Lotte Bernstein Jg. 1889 Deportiert 1942 Ermordet in Lublin
21. Feb. 2006
Ida Cohn geb. Schwarz
Hier wohnte Ida Cohn geb. Schwarz Jg. 1877 Deportiert 1942 Theresienstadt Ermordet 13.1.1943
8. Aug. 2006
Niederwaldstraße 4
Amalie Blühdorn geb. Horn
Hier wohnte Amalie Blühdorn geb. Horn Jg. 1884 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 31.10.1942
13. Okt. 2010
Amalie Blühdorn[4] war weit über Köln und Wiesbaden hinaus bekannt gewesen als Kunstkennerin und Porzellansammlerin. Ihr Rat und ihr Urteil galten viel in Fachkreisen. Sie hat auch nach der Aufgabe ihrer Firma weiter Porzellan gesammelt, was dazu führte, dass sie schließlich über keinerlei Geldmittel mehr verfügte und von Verwandten unterstützt werden musste.
Hier wohnte Adolf Julius Blumenthal Jg. 1887 Deportiert Sobibor Ermordet 18.7.1943
21. Feb. 2006
Adolf Blumenthal war von seinen Eltern als Erbe der Firma „S. Blumenthal & Co.“ in der Kirchgasse 39–41 (am heutigen Standort des Kaufhauses Karstadt) bestimmt worden. 1918 trat er in die Gesellschaft ein und übernahm die Leitung des Kaufhauses. 1933 machten die Boykottmaßnahmen gegen jüdische Geschäfte einen Weiterbetrieb unrentabel; es wurde ohne Bezahlung von zwei Mitarbeitern übernommen. Irma und Adolf Blumenthal emigrierten 1935 in die Niederlande, wo sie eine Pension betrieben. Irma Blumenthal wurde zunehmend depressiv und musste 1938/39 in eine Klinik eingewiesen werden.[5]
Hier wohnte Dr. Ferdinand Blumenthal Jg. 1874 Flucht 1938 Belgien Tot 14.8.1943 Ärztliche Hilfe verweigert
27. Jan. 2009
Mit 23 Jahren wurde Ferdinand Blumenthal[6] in Basel zum Doktor der Chemie promoviert. Er arbeitete dann bei den Höchster Farbwerken, anschließend als technischer Direktor bei Boehringer in Ingelheim. 1908 wurde er Teilhaber der chemischen Fabrik Lembach & Schleicher in Wiesbaden-Biebrich, eröffnete etwa 1920 mit einem Partner die „Chemische Fabrik Schwalbach AG“ in Bad Schwalbach, aus der er 1930 wieder ausschied. Von 1930 an ließ er sich als beratender Chemiker nieder und richtete die Fabrikation von chemischen Produkten nach seinen Verfahren in verschiedenen Firmen ein: so etwa die Milchsäure-Fabrikation für die Chemischen Werke Albert in Wiesbaden. Außerdem arbeitete er an Verfahren zur Herstellung von Kunststoffen aus Beiprodukten der Erdölindustrie mit.
Dr. Wilhelm Dreyer
Hier wohnte Dr. Wilhelm Dreyer Jg. 1882 Verhaftet 1938 Buchenwald Tot 25.11.1938
Im November 1918 wurde Dr. Wilhelm Dreyer[7] als Oberlandesgerichtsrat an das Oberlandesgericht nach Frankfurt/Main versetzt. Er genoss einen hervorragenden Ruf. Noch im Januar 1933 heißt es in einem Gutachten: „Ein Richter von umfassenden Kenntnissen, sehr gründlicher Arbeitsweise und großer Begabung. … Geeignet zum Reichsgerichtsrat und Mitglied des Reichsfinanzhofes.“ Statt jedoch befördert zu werden, wird Dr. Dreyer im Oktober 1933 an das Landgericht Wiesbaden versetzt, unter Berufung auf das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom April 1933. Durch dieses Gesetz verloren jüdische Beamte ihre Stellen.
Alwinenstraße 28
Julchen Blumenthal geb. Heilbuth
Hier wohnte Julchen Blumenthal geb. Heilbuth Jg. 1859 Vor Deportation Flucht in den Tod 3.7.1942
28. Aug. 2008
Klopstockstraße 2
Bronna Bodensieck geb. Sachs
Hier wohnte Bronna Bodensieck geb. Sachs Jg. 1902 Gestapohaft Deportiert 1943 Ermordet 1943 in Auschwitz
22. Jan. 2009
Eduard Heilbronn
Hier wohnte Eduard Heilbronn Jg. 1874 Herzinfarkt vor Deportation Tot 30.8.1942
Eduard Heilbronn gründete 1903 in Aalen das Warenhaus Eduard Heilbronn. Angesichts immer heftiger werdender Verfolgungsmaßnahmen zogen Eduard und Frieda Heilbronn 1935 nach Wiesbaden. 1939 waren sie in der Klopstockstr. 2 gemeldet und zuletzt wurden sie von der Gestapo in das „Judenhaus“ Alexandrastr. 6 einquartiert. Im April 1940 wurde Eduard Heilbronn gezwungen, das Haus in Aalen weit unter dem tatsächlichen Wert von 400.000,-- RM zu verkaufen. Ende August 1942 wurden Eduard und Frieda Heilbronn aufgefordert, sich am 29. August 1942 in der Synagoge in der Friedrichstraße, der Sammelstelle für die Deportation am 1. September, zu melden. Angesichts des bevorstehenden Abtransports ist Eduard Heilbronn dort im Alter von 68 Jahren verstorben.[8]
Hier wohnte Amalie v. Sydow geb. Ficker Jg. 1867 Deportiert 1942 Auschwitz Ermordet 13.10.1942
Carl-Schuricht-Straße 2
Otto Feibelmann
Hier wohnte Otto Feibelmann Jg. 1874 deportiert 1942 Theresienstadt ermordet Okt. 1944
24. Oktober 2019
Textilwarenhändler Otto Feibelmann und seine Frau Anna kamen 1930 aus Worms nach Wiesbaden, um hier im Ruhestand ein „sorgenfreies Leben“ führen zu können. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. Das Ehepaar wurde im KZ ermordet.[9]
Anna Feibelmann geb. Siegel
Hier wohnte Anna Feibelmann geb. Siegel Jg. 1884 deportiert 1942 Theresienstadt 1944 Auschwitz ermordet
Hier wohnte Moritz Bormass Jg. 1865 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 12.9.1942
2. Okt. 2012
Moritz Bormass[12] war seit 1905 Teilhaber, später auch Geschäftsführer der Firma Julius Bormass GmbH. Sein Vater Julius Bormass hatte das Kaufhaus Bormass 1892 auf dem Mauritiusplatz eröffnet.
Sophie Bormass geb. Ballin
Hier wohnte Sophie Bormass geb. Ballin Jg. 1870 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 17.9.1942
Schubertstraße 1
Ida Dreyer geb. Jordan
Hier wohnte Ida Dreyer geb. Jordan Jg. 1857 Gedemütigt/Entrechtet Flucht in den Tod 11.11.1940
13. Okt. 2010
Humboldtstraße 9
Sigmund Dreyfuss
Hier wohnte Sigmund Dreyfuss Jg. 1859 Gedemütigt/Entrechtet Flucht in den Tod 28.8.1942
Hier wohnte Maria Einhorn geb. Heudorf Jg. 1891 Verhaftet 1942 Gefängnis Wiesbaden 'Judenhilfe' 1942/1943 Ravensbrück Überlebt
3. Mai 2011
Wielandstraße 14
Daniel Gallinger
Hier wohnte Daniel Gallinger Jg. 1866 Deportiert 1.9.1942 Treblinka Ermordet 29.9.1942
22. Jan. 2008
Die Familie Gallinger besaß bis 1936 ein Leinen- und Wäscheausstattungsgeschäft in Worms,[14] das dort 60 Jahre bestanden hat. Daniel Gallinger muss eine dynamische Persönlichkeit gewesen sein, der in der Kaufmannschaft großes Ansehen genoss. Er war 20 Jahre Vorsitzender des Vereins selbstständiger Kaufleute, Mitglied der Industrie- und Handelskammer.1936, nach Aufgabe des Geschäfts, sind Paula und Daniel Gallinger nach Wiesbaden umgezogen. Seit März 1940 darf Daniel Gallinger seine finanziellen Angelegenheiten nur noch über ein „Beschränkt verfügbares Sicherungskonto“ durchführen.[15]
Paula Gallinger geb. Lehrberger
Hier wohnte Paula Gallinger geb. Lehrberger Jg. 1879 Deportiert 1.9.1942 Treblinka Ermordet 29.9.1942
Hermann Neumann
Hier wohnte Hermann Neumann Jg. 1889 Flucht 1937 Holland Interniert Westerbork Deportiert 13.7.1943 Sobibor Ermordet 18.7.1943
Sophie Neumann geb. Bacharach
Hier wohnte Sophie Neumann geb. Bacharach Jg. 1898 Flucht 1937 Holland Interniert Westerbork Deportiert 13.7.1943 Sobibor Ermordet 16.7.1943
Johanna Neumann
Hier wohnte Johanna Neumann Jg. 1924 Flucht 1937 Holland Interniert Westerbork Deportiert 13.7.1943 Sobibor Ermordet 18.7.1943
Erich Neumann
Hier wohnte Erich Neumann Jg. 1926 Flucht 1937 Holland Interniert Westerbork Deportiert 13.7.1943 Sobibor Ermordet 18.7.1943
Niederwaldstraße 9
Charlotte Geisler geb. Melzer
Hier wohnte Charlotte Geisler geb. Melzer Jg. 1880 Deportiert 1942 Theresienstadt Ermordet 15.5.1944 Auschwitz
27. Jan. 2009
Zur Erinnerung Familie Bernhard und Charlotte Geisler, Erna und Lore Löb[16]
Bernhard Geisler
Hier wohnte Bernhard Geisler Jg. 1872 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 17.4.1943
Lore Löb
Hier wohnte Lore Löb Jg. 1928 Deportiert 1942 Ermordet 1942 in Sobibor
Hier wohnte Johanna Herrmann geb. Meyer-Joseph Jg. 1885 Flucht 1939 Frankreich Interniert Drancy Deportiert 1942 Ermordet in Auschwitz
14. Oktober 2019
Max Herrmann
Hier wohnte Max Herrmann Jg. 1869 Flucht 1939 Frankreich Interniert Drancy Ermordet in Auschwitz
Gustav-Freytag-Straße 3
Johanna Herz geb. Ballin
Hier wohnte Johanna Herz geb. Ballin Jg. 1880 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 15.9.1942
13. Okt. 2010
Johanna Herz[18] heiratete Adolf Herz, der das von seinem Vater Julius gegründete renommierte Juweliergeschäft in der Webergasse 3 übernommen hat. Johanna hatte vier Töchter: Lily, Emmy, Annie und Alice, von denen zwei in Wiesbaden verheiratet waren.
Blumenstraße 7
Amalie Hirsch geb. Ballin
Hier wohnte Amalie Hirsch geb. Ballin Jg. 1865 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 28.11.1942
Amalie Hirsch[19] war mit dem Wiesbadener Weinhändler Heinrich Hirsch verheiratet, der 1937 gestorben ist. Sie hatte zwei Töchter: Martha, verheiratete Lenk, und Nelly, verheiratete Elkan, sowie die Zwillingssöhne Ernst und Fritz. Der Jurist Ernst überlebte in Holland im Untergrund; der Mediziner Fritz emigrierte nach England. Amalie Hirsch gehörte das Haus Blumenstr. 7, das später zum „Judenhaus“ wurde.
Mainzer Straße 2
Alma Hirsch geb. Mayer
Hier wohnte Alma Hirsch geb. Meyer Jg. 1890 Deportiert 1942 Theresienstadt Ermordet 15.5.1944 Auschwitz
9. Sep. 2008
Zur Erinnerung an Dr. Moritz Hirsch und Alma Hirsch geb. Meyer[20]
Dr. Moritz Hirsch
Hier wohnte Dr. Moritz Hirsch Jg. 1874 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 15.10.1942
Frankfurter Straße 18
Dr. Emil Höchster
Hier arbeitete Dr. Emil Höchster Jg. 1884 Flucht 1933 Frankreich Interniert Drancy Deportiert 1943 Auschwitz Ermordet
3. Mai 2011
Biebricher Allee 42
Auguste Honig
Hier wohnte Auguste Honig Jg. 1872 Deportiert 1942 Theresienstadt Ermordet 29.9.1942 Treblinka
3. Mai 2011
Amalie Ullmann geb. Honig
Hier wohnte Amalie Ullmann geb. Honig Jg. 1867 Vor Deportation Flucht in den Tod 3.8.1942
Kleiststraße 13
Hedwig Jakobi geb. Joseph
Hier wohnte Hedwig Jakobi geb. Joseph Jg. 1870 Deportiert 1942 Theresienstadt Ermordet in Auschwitz
Hier wohnte Rudolf Benedikt Selig Jg. 1902 Deportiert 1942 Lublin Ermordet 25.7.1942 Majdanek
Fritz-Kalle-Straße 14
Henriette Seligmann geb. Schreier
Hier wohnte Henriette Seligmann geb. Schreier Jg. 1879 Deportiert 1942 Lublin Ermordet in Sobibor
13. März 2015
Siegfried Seligmann
Hier wohnte Siegfried Seligmann Jg. 1881 Deportiert 1942 Lublin Ermordet in Sobibor
Alexandrastraße 8
Dr. Albert Eugen Stein
Hier wohnte Dr. Albert Eugen Stein Jg. 1875 Deportiert 1943 Auschwitz Ermordet 11.7.1943
2. Mai 2012
Grillparzerstraße 9
Elfriede Steinberg geb. Kaufmann
Hier wohnte Elfriede Steinberg geb. Kaufmann Jg. 1876 Gedemütigt/Entrechtet Flucht in den Tod 7.7.1942
2. Juli 2009
Moritz Steinberg war bis zu seinem erzwungenen Ausscheiden im März 1938 Generaldirektor und Anteilseigner der Steinberg & Vorsanger AG. Das Unternehmen plante und produzierte Ladeneinrichtungen für Fleischereien.[30]
Moritz Steinberg
Hier wohnte Moritz Steinberg Jg. 1870 Gedemütigt/Entrechtet Flucht in den Tod 2.7.1942
Alice Strauss
Hier wohnte Alice Strauss Jg. 1870 Vor Deportation Flucht in den Tod 3.8.1942
13. Okt. 2009
Mathilde Strauss
Hier wohnte Mathilde Strauss Jg. 1867 Vor Deportation Flucht in den Tod 3.8.1942
Schenkendorfstraße 3
Karl Trief
Hier wohnte Karl Trief Jg. 1881 Deportiert 1942 Ermordet im besetzten Polen
24. Oktober 2019
Frieda Trief geb. Leopold
Hier wohnte Frieda Trief geb. Leopold Jg. 1882 Deportiert 1942 Ermordet in Sobibor
24. Oktober 2019
Biebricher Allee 36
Victor Weiss
Hier wohnte Victor Weiss Jg. 1868 Gedemütigt/Entrechtet Flucht in den Tod 29.8.1942
Biebricher Allee 33
Arthur Wertheimer
Hier wohnte Arthur Wertheimer Jg. 1873 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 12.12.1942
21. Feb. 2006
Arthur und Sophie Wertheimer[31] sind Anfang 1928 von Peine nach Wiesbaden umgezogen. Arthur Wertheimer war von Beruf Bankdirektor. Er ist in den 1920er Jahren aus dem Berufsleben ausgeschieden. Arthur und Sophie Wertheimerplanten, ihren Lebensabend in Wiesbaden zu verbringen, in einer Stadt, die Privatiers besonders anzog und die sie von Kuraufenthalten kannten.
Sophie Wertheimer geb. Maschke
Hier wohnte Sophie Wertheimer geb. Maschke Jg. 1875 Deportiert 1942 Theresienstadt Tot 4.8.1943
Sophie Wertheimer kam am 19. November 1875 in Bitow/Pommern zur Welt. Ihre drei Kinder wurden in Peine geboren: Heinz, der später Rechtsanwalt wurde, am 22. Januar 1900, Ernst Günther am 26. September 1912 und Eva am 20. April 1914.
Wielandstraße 4
Laura Daniel geb. Schiff
Hier wohnte Laura Daniel geb. Schiff Jg. 1868 Eingewiesen Jacoby’sche Anstalt Bendorf-Sayn Tot 1938
Niederwaldstraße 8
Fanny Joseph geb. Sinay
Hier wohnte Fanny Joseph geb. Sinay Jg. 1860 Deportiert 1943 Theresienstadt Tot 3.4.1942
3. Mai 2011
Fanny Sinay wurde am 20. Oktober 1860 in Großblittersdorf/Lothringen geboren. Sie heiratete in Blieskastel/Saarland den begüterten Emil Joseph. Das Paar bekam zwei Töchter: Rosa, geb. 12. September 1882 und Alice, geb. 13. Februar 1888. Unter dem Verdacht der Spionage für Frankreich und angeblichen Devisenvergehens wurden Fanny Joseph und ihre Tochter Alice Zimpelmann mehrfach von der Gestapo verhört und sie hatten Meldeauflagen nachzukommen. Fanny Joseph wurde im März 1943 in die ehemalige Jeschiwa, inzwischen ein „Judenhaus“ in der Ostendstraße 18 in Frankfurt, eingewiesen. Von dort erfolgte am 12. April 1943 ihre Deportation nach Theresienstadt. Sie kam dort am 5. April 1944 im Alter von 83 Jahren zu Tode.[32]
Alice Zimpelmann geb. Joseph
Hier wohnte Alice Zimpelmann geb. Joseph Jg. 1888 Deportiert 1943 Auschwitz Ermordet 5.11.1943
Alice Zimpelmann heiratete 1913 den Bankbeamten Friedrich Zimpelmann. Da er in einer christlich-jüdischen „Mischehe“ lebte, wurde er 1935 vom Schalterraum in den hinteren Geschäftsbereich der Bank versetzt. Er starb 1941. Alice Zimpelmann wurde 1943 im Polizeipräsidium Wiesbaden inhaftiert.[33]
↑"Hier wohnte". Ein Kunstprojekt von Gunter Demnig. Stolpersteine in Wiesbaden. Hrsg. von Rathausfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Aktives Museum Spiegelgasse. Wiesbaden 2009, S. 104–105