Das Ramsarabkommen im österreichischen Naturschutzrecht
Das nach dem Ort des Vertragsschlusses,[1] der iranischen Stadt Ramsar, benannte Abkommen ist eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Umweltschutz. Österreich hat die Akzessionsurkunde mit 16. Dezember 1982 hinterlegt (als 32. Staat), und die Konvention einschließlich der Amendments (Ergänzungen) der Extraordinary Conference of the Contracting Parties in Regina, Kanada, von 1987 (Regina Amendments, in Kraft getreten 1. Mai 1994), angenommen.
Eine Deklaration als Ramsar-Gebiet ist keine Schutzkategorie im eigentlichen Sinne, das heißt, sie stellt keine konkrete rechtliche Handhabe dar, sondern ist ein „Prädikat (Gütesiegel)“,[2]
der Schutz selbst ist auf freiwilliger Basis der Unterzeichnerstaaten. Die meisten Ramsargebiete sind daher auch durch eine landesrechtliche Schutzkategorie gesichert, oder zumindest durch das Umweltrecht prinzipiell unter Schutz gestellt (ex-lege-Schutz), im Besonderen Moore und Wasserläufe und deren unmittelbare Randzonen.
Sitz des Internationalen Ramsar-Sekretariats zur Überwachung der Umsetzung der Konvention und ihrer Weiterentwicklung ist Gland VD am Genfersee. In Österreich, wo Naturschutz auf Landesebene geregelt ist, sind für das Management die Natur-, Umwelt- und Landschaftschutzämter bzw. -abteilungen der Länder zuständig, für die nationale Umsetzung ist das Umweltbundesamt (BA) im Auftrag des Lebensministeriums zuständig,[2]
sowie im Speziellen der Gemeinsame Ländervertreter Österreich für das Ramsarabkommen, dzt. (6/2010) DI Wolfgang Pelikan am Amt der Burgenländischen Landesregierung. Alle drei Jahre werden auf Konferenzen der Vertragsstaaten Berichte über den Stand des Feuchtgebietsschutzes vorgelegt.
OÖ: Braunau, Ried 48.29444444444413.208333333333325
870
6
16.12.1982
anschließend an dt. RG Unterer Inn, Haiming-Neuhaus (DE Nr. 96, beide zusammen 2825 ha);
vollst. in ESG (AT3105000, 870 ha) und NSG (n112, 982 ha) Unterer Inn,
auch in grenzübergreifendem ERUnterer Inn (5.500 ha),
sowie teilweise IBAStauseen am Unteren Inn (AT037, 1.699 ha)
Das Gebiet umfasst einen ca. 68 km langen Abschnitt der Drau zwischen Oberdrauburg und dem Draustau bei Paternion östlich von Spittal an der Drau in den 13 Gemeinden Oberdrauburg, Irschen, Dellach im Drautal, Berg im Drautal, Greifenburg, Steinfeld, Kleblach-Lind, Sachsenburg, Lurnfeld, Lendorf, Spittal an der Drau, Baldramsdorf und Stockenboi.
24
Moor-, Bruchwald- und Seenland-schaft Lendspitz Maiernig
grenzüberschreitend: Transboundary Ramsar site[20] (geklammert: angrenzend, aber nicht als TRS genannt)
1
(Montreux Record: 4. Juli 1990)
Literatur
Umweltbundesamt (Hrsg.): Ramsar in Österreich. Eine Information der Bundesländer und des Lebensministeriums. (pdf, 2,6 MB (PDF) umweltbundesamt.at).
I. Fischer: Dokumentation der österreichischen Ramsar-Gebiete. Gebiete gemäß dem „Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung“ (Ramsar-Konvention). (R-076). In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Reports. 76 (alte Serie). Wien 1993, ISBN 3-85457-122-4.
M. Jungmeier, K. Werner, C. Pettrich: Moore in Österreich unter dem Schutz der Ramsar-Konvention. (DP-115). Hrsg.: Umweltbundesamt. AMEDIA GnbR, Wien 2004, ISBN 3-7083-0197-8 (nwv.at).
Irene Oberleitner, G. Dick: Österreichischer Ramsar-Plan. (M-058). In: Umweltbundesamt (Hrsg.): Monographien. Band58. Wien 1995, ISBN 3-85457-234-4.
Irene Oberleitner: Österreichische Feuchtgebietsstrategie. Ziele und Maßnahmen 2006–2010. Im Auftrag des Lebensministeriums, Abt. II/4. Hrsg.: Umweltbundesamt. Wien 2006 (pdf, 0,5 MB (PDF) umweltbundesamt.at).
↑Güssinger Teiche. In: UMWELTnet > Natur- & Artenschutz > Feuchtgebiete (Ramsar) > Ramsar-Gebiete. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2013; abgerufen am 1. Mai 2013.
↑Moore am Naßköhr. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt (UBA), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2007; abgerufen am 29. Juni 2010.
↑Moore am Paß Thurn. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt (UBA), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2007; abgerufen am 29. Juni 2010.
↑Moore im Sauerfelderwald. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt (UBA), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2007; abgerufen am 29. Juni 2010.
↑Moore am Schwarzenberg. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt (UBA), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2007; abgerufen am 29. Juni 2010.
↑Moore am Überling. In: umweltbundesamt.at. Umweltbundesamt (UBA), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. März 2007; abgerufen am 29. Juni 2010.
↑Waldviertler Teich-, Moor- und Flusslandschaft. In: UMWELTnet > Natur- & Artenschutz > Feuchtgebiete (Ramsar) > Ramsar-Gebiete. Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), abgerufen am 29. Juni 2010.