Als einzigartiges Beispiel eines Talweilers mit malerischen Satteldach-Blockbauten wird Leckern heute noch voll landwirtschaftlich betrieben.
Die bestehenden drei großen Anwesen Haus Nummer 1, 3, 4 (heute Leckern 45, 47, 51) reichen bis zum Gründungszeitraum zwischen 11. und 13. Jahrhundert zurück, in dem die Grafen von Bogen das Gebiet am Kaitersbach roden ließen, nachdem die vom Kloster Metten ausgegangene erste Siedlungsperiode des 9. Jahrhunderts nicht so weit nach Norden vorgedrungen war. Die zugehörigen drei Ausnahmshäuser waren in einer Aufzeichnung des 18. Jahrhunderts noch nicht vorhanden, entstanden also erst im 19. Jahrhundert als Ausdruck des neuen Eigentumsverständnisses und Übergabemodus nach Ablösung der alten Herrschaftsform.
Die Funktionsvielfalt des Weilers belegen neben Getreidekasten und Backofen auch ein Mühlen- und Sägewerk bei Haus Nummer 1 (heute Leckern 51), der Leckernermühle, seit 1752 bezeichnet als Radlmühle, mit einer kanalisierten Umleitung des Kaitersbaches, heute für einen Generator benützt.
Der Zustand des Ensembles entspricht mit Ausnahme der Kapelle und des um die Jahrhundertwende an einem etwas südlicheren Platz gebauten Hauses Nr. 4 (heute Leckern 46) dem des mittleren 19. Jahrhunderts. Das alte freigewordene Haus Nummer 4 (heute Leckern 45) wurde nicht abgetragen, sondern später als Ausnahmshaus Nr. 3/2 zu Haus Nummer 3 (heute Leckern 47) gegeben. Die Ost-West-Richtung sämtlicher Anwesen lässt Ordnungswillen gemäß der traditionellen Orientierung erkennen.
Eingeschossiger und giebelständiger Halbwalmdachbau mit Fußwalm und Putzgliederungen, bezeichnet mit „1781“, rückwärtiger Seitenflügel, zweigeschossiger Steilwalmdachbau, wohl älter
Zweigeschossiger und traufständiger Halbwalmdachbau mit Uhrturm, Zwiebelhaube, Laterne und Werksteingliederungen in Granit, im Kern spätmittelalterlich, Ausbau im 18. Jahrhundert, erneuert 1939/40
Zweigeschossiger und traufständiger Flachsatteldachbau mit Kniestock, Putz- und Stuckverzierungen und holzgeschnitzter Haustür, neubarock, Ende 19. Jahrhundert
Katholische Kirche St. Veit, sogenannte Marktkirche
Saalbau mit Walmdach, eingezogenem Chor mit Chorturm und Pilastergliederungen, frühbarock, ab 1645, Chor und Turm 1696/97 erneuert, bezeichnet mit „1696“; mit Ausstattung
Zweigeschossiger und giebelständiger Wohnstallbau mit Satteldach, Blockbau-Obergeschoss und Seitenschrot (ursprünglich Umlauf-Balkon), gewölbter Stall, bezeichnet mit „1877“
Zweigeschossiger und traufständiger Blockbau mit Flachsatteldach und Giebelschrot, zweite Hälfte 17. Jahrhundert, an der Straße Kötzting-Lederdorn; ursprünglich Wohnstallhaus von Nr. 44, bildet jetzt mit Nr. 47 die Form einer Dreiseitanlage
Ludwigsberganlagen, auf dem Ludwigsberg (Standort)
Ludwigsturm
Quadratischer Bau in der Art eines mittelalterlichen Wehrturms, aus Backstein, mit aufgeputzter Quaderung, zweiteiligen Werksteinfenstern, bekrönenden Ecktürmchen und Zinnenkranz, auf Bruchsteinmauerwerksockel mit Freitreppe, gestiftet vom königlichen Landrichter Carl von Paur zum Gedenken an Kaiser Ludwig den Bayern, erbaut von Maurermeister Johann Wilhelm, 1849–51
Saalbau mit leicht eingezogenem Chor, Walmdach und Fassadenturm mit Zwiebelhaube, Chor spätgotisch, Langhaus zweite Hälfte 17. Jahrhundert, mit Ausstattung
Seelenkapelle, Saalbau mit Satteldach und verschindeltem Dachreiter, 17./18. Jahrhundert, südlich
Ringförmige Friedhofsmauer mit Spitzbogentor, Granit, 16. Jahrhundert
Dreiflügelanlage mit Herrenhaus, zweigeschossiger und traufständiger Halbwalmdachbau mit Gesimsgliederung, nach Westen mit Terrasse und Eisenzaun, Biedermeier, bezeichnet mit „1837“
Scheune, traufständiger Halbwalmdachbau, 1837
Im Hof großes Wassergrant, Granit, bezeichnet mit „1853“ und „1857“
Saalbau mit eingezogenem Chor, Walmdach und Chorflankenturm mit Zwiebelhaube, im Kern gotisch, Mitte 14. Jahrhundert, im 17./18. Jahrhundert ausgebaut, Langhaus und Chor 1923 erweitert, mit Ausstattung
Friedhofmauer aus Granitbruchstein, zum Teil noch mittelalterlich
Saalbau mit Satteldach, eingezogenem Chor, Chorflankenturm und Sakristeianbau, Granitquaderbau mit Terrakotta-Maßwerken, Chor und Turmunterbau spätgotisch, Langhaus und Turmaufbau neugotisch, 1848; mit Ausstattung
Friedhofmauer aus Granitbruchstein, spätmittelalterlich
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