Der Langschwanz-Höschenkolibri (Eriocnemis luciani), auch als Blaustirn-Schneehöschen oder Saphirbauch-Wollhöschen bezeichnet, ist eine Kolibriart aus der Gattung der Höschenkolibris. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Der Langschwanz-Höschenkolibri erreicht eine Länge von 11,4 Zentimetern. Der gerade Schnabel ist 20 mm lang. Das Gefieder ist fast vollständig dunkel strahlendgrün, aber mehr glitzernd und goldgrün an der Unterseite. Die Stirn ist glänzendblau. Die Unterschwanzdecken sind glänzend violett. Die Federhöschen sind weiß. Der 56 mm lange gegabelte Schwanz ist blauschwarz.[1]
Der Langschwanz-Höschenkolibri bewohnt offene steppenähnliche Grashänge in Höhenlagen zwischen 2800 und 4800 m. Er ernährt sich vom Nektar kleiner Blüten.[1]
Eriocnemis luciani meridaeSchuchmann, Weller & Heynen, 2001[3] – Das Verbreitungsgebiet dieser Subspezies ist auf den Bundesstaat Mérida im Nordwesten Venezuelas beschränkt.
Eriocnemis luciani luciani (Bourcier, 1847)[4] – Die Nominatform kommt im Südwesten Kolumbiens und dem Norden Ecuadors vor.
Eriocnemis luciani baptistaeSchuchmann, Weller & Heynen, 2001[5] – Diese Unterart ist im zentralen und südlichen Teil Ecuadors verbreitet.
Eriocnemis luciani catharinaSalvin, 1897[6] – Diese Subspezies ist im Norden Perus präsent.
Eriocnemis luciani sapphiropygiaTaczanowski, 1874[7] – Diese Unterart kommt im zentralen und südlichen Peru vor.
Etymologie und Forschungsgeschichte
Jules Bourcier beschrieb den Langschwanz-Höschenkolibri unter dem Namen Trochilus luciani. Das Typusexemplar wurde von Adolphe Delattre (1805–1854) im Municipio Guaca im Departamento de Santander gesammelt.[4] Später wurde die Art der Gattung Eriocnemis zugeordnet. Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern ἔριονérion für „Wolle“ und κνημίςknēmī́s für „Manschette, Beinschiene“ ab.[8] Das Artepithetonluciani wurde dem französischen EntomologenJean Baptiste Lucien Buquet (1807–1889) gewidmet.[4]Baptistae wurde zu Ehren des kurz zuvor verstorbenen Ornithologen Luis F. Baptista (1941–2000) vergeben.[9]Meridae steht für das Verbreitungsgebiet der Unterart, den venezolanischen Bundesstaat Mérida. Sapphiropygia setzt sich aus den griechischen Wörtern σάπφειροςsáppheiros für „Saphir, Lapislazuli“ und -πυγος; πυγή-pygos; pygē für „-steißig; Bürzel, Steiß“ zusammen.[10] Welcher Frau Salvin catharina widmete, ist aus seiner Beschreibung nicht ersichtlich, doch könnte es sein, dass er den Namen Catherine Edith Godman (1896–1982), der Tochter seines Freundes Frederick DuCane Godman widmete.[6]
James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
Jules Bourcier: Description de trois nouvelles espèces d'Osiseau-Mouches. In: Annales des sciences physiques et naturelles, d'agriculture et d'industrie. Band10, 1847, S.623–624 (online [abgerufen am 30. Mai 2014]).
Osbert Salvin: Mr. Salvin Osbert sent the following descriptions of two new species of Humming-Birds, specimens of which had been obtained by Mr. O. T. Baron during his recent expedition to Peru. In: Bulletin of the British Ornithologists' Club. Band6, Nr.52, 1897, S.30–31 (online [abgerufen am 30. Mai 2014]).
Władysław Taczanowski: Description des Oiseaux nouveaux du Pérou central. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1874. 1874, S.129–140 (online [abgerufen am 30. Mai 2014]).
Paolo Ramoni‐Perazzi, Karl-Ludwig Schuchmann, André-Alexander Weller, Irma Alejandra Soto‐Werschitz, Marcelo Passamani: Niches and radiations: a case study on the Andean sapphire‐vented puffleg Eriocnemis luciani and coppery‐naped puffleg E. sapphiropygia (Aves, Trochilidae). In: Journal of avian biology. Band51, Nr.1, 12. November 2019, doi:10.1111/jav.02242.