Ab 1463 setzte in der nächsten Umgebung von Lam ein reger Silber-, später auch Kupfererzbergbau ein. 1522 erhob Herzog Wilhelm IV. Lam ebenso wie Bodenmais zur gefreiten Bergstadt. 1732 wurde das Bergwerk wegen technischer Schwierigkeiten geschlossen. Im Jahr 1961 wurde Lam verwaltungstechnisch ein Markt.
Seit dem 12. Januar 1998 wird die Fürstenzeche als Besucherbergwerk sowie Heil- und Therapiestollen betrieben.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Engelshütt in den Markt Lam eingegliedert.[4]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 3095 auf 2599 um 496 Einwohner bzw. um 16 % – der höchste prozentuale Verlust im Landkreis im genannten Zeitraum.
Erster Bürgermeister ist Paul Roßberger jun. (CSU/Bürgerliche Wählervereinigung).[6] Er wurde bei der Kommunalwahl 2014 mit 55,6 % der gültigen Stimmen gewählt und am 15. März 2020 mit 72,6 % der gültigen Stimmen für weitere sechs Jahre bestätigt.[7]
Wappen
Blasonierung: „In Rot auf einem mit silbernem Wellenbalkenbelegten grünen Dreiberg eine zweitürmige Kirche in Vorderansicht; dahinter schräg gekreuzt ein goldener Spaten und ein goldener Schlägel.“[8]
Wappenbegründung: Die Kirche symbolisiert das Benediktinerkloster Rott am Inn, das früher die Grundherrschaft ausübte, der Spaten steht für die Rodung im 13. Jahrhundert und der Schlägel für den ehemaligen Silbererzbergbau.
Dieses Wappen wird seit 1957 geführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die katholische Pfarrkirche St. Ulrich wurde nach dem großen Ortsbrand von 1699 unter Einbeziehung des gotischen Turmes bis 1765 wieder aufgebaut. Die reichhaltige barocke Ausstattung aus der Zeit um 1750 erhielt im 20. Jahrhundert Ergänzungen. In der Friedhofsmauer befinden sich Nischengräber mit Heiligenstatuen. Anfang der 1990er Jahre wurde die Kirche renoviert, dabei wurde u. a. die doppelstöckige Orgelempore durch eine einfache ersetzt.
Historisches Silber- und Flussspatbergwerk Fürstenzeche
Märchen- und Gespensterschloss in Lambach
Die Wallfahrtskapelle Maria Hilf über dem Ortsteil Himmelreich liegt auf dem Höhenzug, der über den Sattel zum Osser führt. Sie wurde 1752 erbaut und 1851 im neuromanischen Stil umgestaltet. 1907 erhielt sie einen steinernen Vorbau.
Der Kurpark liegt etwas versteckt: Am oberen Ende des Marktplatzes rechts ab durch die Kinogasse und am Großparkplatz vorbei gelangt man dorthin. Er ist inzwischen Teil des neuen Rundwanderwegs „Der Sagen-hafte Weg“.
Größter Arbeitgeber ist die Simba-Dickie-Group, die Holzspielwaren unter dem Namen HEROS herstellt; zukünftig wird Heros unter der Traditionsmarke Eichhorn geführt. Weitere Arbeitsplätze bietet die Zollner Elektronik AG aus Zandt in ihrer Betriebsstätte Lam (Werk 3). Hauptwirtschaftszweig in dem staatlich anerkannten Luftkurort Lam ist der Tourismus.
Pfarr- und Gemeindebücherei Lam: Die Gemeindebücherei Lam gehört zu den erfolgreichsten und ältesten öffentlichen Büchereien in Ostbayern. Sie wird seit vielen Jahren gemeinsam von der Kath. Pfarrkirchenstiftung und dem Markt getragen und vom Sankt Michaelsbund, Landesverband Bayern e. V., fachlich betreut. Im Jahr 2005 verzeichnete die Bücherei bei einem Bestand von über 10.000 Büchern und anderen Medien fast 22.000 Entleihungen. Mehr als 20 % der Lamer und Bürger gehören zu den regelmäßigen Benutzern, die 2005 ihre Bücherei etwa 8000 Mal besuchten. Damit ist die Gemeindebücherei Lam, die im Rathaus untergebracht ist, die erfolgreichste kulturelle Einrichtung des Ortes.
Bereits 1923 wurde im Ort die SpVgg Lam gegründet. Aktuell besteht der Verein aus den Abteilungen Fußball, Ski Alpin und Ski Nordisch. Die aktuelle Mitgliederzahl beträgt etwa 610.
Die erste Mannschaft der Sparte Fußball spielte 2013 in der Landesliga Mitte. Die Heimspiele werden am ortsansässigen Schulsportplatz an der Ginglmühler Straße ausgetragen.
Söhne und Töchter des Ortes
Michael Koller (1809–1861), Arzt und Landtagsabgeordneter im Königreich Bayern