Die Simba Dickie Group (Eigenschreibweise: SIMBA DICKIE GROUP) ist eine Unternehmensgruppe mit Sitz in Fürth, die verschiedene Spielzeugunternehmen und deren Marken umfasst.
Bei der Simba Dickie Group handelt es sich im handelsrechtlichen Sinn jedoch weder um einen Konzern noch um ein Konglomerat. Im Verhältnis zueinander handelt es sich bei den meisten Firmen um Schwesterfirmen, die gesellschaftsrechtlich nicht miteinander verbunden sind. Es wird keine Konzernbilanz erstellt. Alle Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter und dem erzielten Umsatz sind Eigenangaben, die nicht geprüft werden können. Von einer einheitlichen Führung ist aber auszugehen, da sich alle Firmen und Beteiligungen im Besitz der Familie Sieber befinden.
Im Umfeld der Spielwarenmesse 2023 in Nürnberg hat Simba-Dickie mitgeteilt, dass der Umsatz von 754 Mio. Euro in 2021 auf 702 Mio. Euro in 2022 gesunken sei.[1] Im Jahr 2023 sank der Umsatz auf 675,2 Mio. Euro. Im Jahr 2024 hat die Simba Dickie Group einen konsolidierten Gesamtumsatz von 711,7 Mio. EUR erzielt. Gegenüber dem Vorjahr mit einem konsolidierten Gesamtumsatz von 675,2 Mio. EUR bedeutet das eine Steigerung von 5,4%.
Der Grundstein für die spätere Simba Dickie Group wurde 1993 durch das Zusammengehen der beiden Unternehmen Simba Toys und Dickie Toys gelegt.
Simba Toys war 1982 von Fritz Sieber und seinem Sohn Michael in Fürth gegründet worden. Zunächst importierte das Unternehmen in erster Linie aus Fernost.
Bereits 1971 hatte Wolfgang Sauerborn das später in Dickie Toys umbenannte Unternehmen gegründet. Dieses wurde nach seinem Tod 1993 von Simba Toys übernommen.
Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Spielzeughersteller und -marken akquiriert. Anfangs arbeiteten bei Simba Toys nur fünf Mitarbeiter. Heute sind es weltweit 2900 Beschäftigte. Das Spielwarensortiment umfasst über 10.000 Artikel. Hauptfirmensitze befinden sich neben Fürth im französischen Langeais und Lavans und in Hongkong sowie in Doetinchem und Kalifornien. Neben Produktionsstandorten in verschiedenen Ländern Europas und Asiens verfügt die Gruppe über ein weltweites Vertriebsnetz.[2]
Der Gesamtumsatz stieg von 500 Millionen Euro im Jahr 2009[3][4] auf 616 Millionen Euro im Jahr 2018.[5] Rund 70 Prozent des Umsatzes werden im Ausland erwirtschaftet.[6]
Im März 2013 übernahm die neu gegründete Sieber & Sohn GmbH & Co. KG den Modelleisenbahn-Hersteller Märklin. Michael Sieber hatte mit seinem Sohn zusammen die Firma gegründet.[7]
Unternehmen und Marken der Simba-Dickie-Group
Simba Toys: Produktion und Vertrieb von Puppen, Babyspielzeug, Kinderhaushaltsgeräten und Musikspielwaren (z. B. Steffi Love, Madeleine und My Musik World)
Dickie Spielzeug (1993 erworben): Produktion und Vertrieb von Fahrzeugen aller Art. Neben der Eigenmarke Carson vertreibt Dickie in Deutschland Produkte der Marken Tamiya (seit 1986) und Scalextric
Tamiya-Carson: Vertrieb von funkferngesteuerten Fahrzeugen und Flugmodellen sowie Plastikmodellbau und Autorennbahnen
Eichhorn (1998 erworben): Produktion und Vertrieb von Holzspielzeug
Schuco (1999 erworben): Produktion und Vertrieb von Blechfahrzeugen sowie Miniaturmodellen von Fahrzeugen hauptsächlich in den Maßstäben 1:90, 1:87 (H0), 1:43 und 1:32 (Nenngröße 1), überwiegend aus Zinkdruckguss
Noris-Spiele (2001 erworben): Produktion und Vertrieb von Gesellschaftsspielen. Hierzu gehören auch:
Schipper Art&Crafts (2008 erworben): Malen nach Zahlen
↑Märklins Zukunft gesichert. Simba-Dickie-Group, 21. März 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. März 2014; abgerufen am 27. März 2013.