La Concordia ist der Name des offiziellen Blasorchesters der Stadt Freiburg (französischFribourg) in der Schweiz. Es wurde 1882 im Au-Quartier der Stadt Freiburg als Le cercle de la Concorde gegründet[1] und erreichte bei nationalen und internationalen Musikwettbewerben für Harmonieorchester diverse Auszeichnungen.[2][3] Das Orchester stand von 1993 bis 2024 unter der Leitung von Jean-Claude Kolly. Seitdem ist Stéphane Delley der Dirigent.
1883 gründete Abt Kleiser den Cercle de la Concorde in Freiburg. Ein Jahr darauf entstand die Blaskapelle du Cercle. Ab 1905 nannte sich die Blasmusik Concordia und war Mitglied des eidgenössischen, ab 1921 auch des kantonalen Musikverbandes. 1923 erreichte die Concordia am eidgenössischen Musikfest in Zug den ersten Rang. 1938 zeichnete der Freiburger Stadtrat die Concordia mit dem Titel «offizielle Stadtmusik von Freiburg» aus.[4]
Um den Nachwuchs zu fördern, wurde 1969 die Kadettenmusik gegründet. Seit 1972 spielen auch Frauen in der Concordia mit. 1977 und 1987 besuchte die Concordia die Partnerstadt Nova Friburgo in Brasilien, 1996 reiste sie nach Mexiko. Am eidgenössischen Musikfest in Interlaken erreichte sie den dritten Rang, am kantonalen Musikfest 2005 den ersten und 2006 am eidgenössischen Musikfest in Luzern den dritten Rang.[5] Am eidgenössischen Musikfest in Montreux holte sich die Concordia 2016 die Silbermedaille in der Kategorie Höchstklasse Harmonie.[3] Beim World Music Contest 2017 im niederländischen Kerkrade reichte es mit 91,70 Punkten für den fünften Rang und beim Musikfest 2018 in Grenchen für den ersten Platz.[6] 2019 reiste die Concordia zu einem Gegenbesuch der Suworow-Kadetten nach Russland,[7] wo sie in Moskau und Sankt Petersburg auftraten.[8]
Besetzung
Unter der Leitung von Jean-Claude Kolly wandelte sich die Besetzung: Aus der Blaskapelle wurde ein Harmonieorchester. Die Blechblasinstrumente Bügelhorn und Cornet sind verschwunden. Euphonium und Tuba wurden von je rund fünf auf je drei reduziert. Die Tambourengruppe, die früher für die Marschmusik nötig war, wurde von fünf bis sieben auf eine bis zwei Personen reduziert, was zum Defilieren ausreicht. Zählte die Concordia 1992 insgesamt 110 Musiker, die 55 Blech- und 55 Holzblasinstrumente spielten, zählt das heutige Orchester der Concordia zwischen 70 und 80 Musikern, die 43 Holzblasinstrumente und 30 Blechblasinstrumente spielen. Die Blechblasinstrumente sind deutlich in der Minderheit, was für Harmonieorchester typisch ist.[9]
Diskografie
Zwar finden sich historische Aufnahmen auf Audio-Kassetten in der Freiburger Kantons- und Universitätsbibliothek und Michel Charrière führt in seiner Chronik auch diverse Aufnahmetage auf – vor allem für eine Diskette zum hundertjährigen Jubiläum der Concordia[10] –, die folgende Liste beschränkt sich aber auf CDs mit Interpretationen der Concordia.
La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg. Dirigent: Bernard Chenaux; Produktion: Studios techniques, Fribourg [1970].
La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg. Dirigent: Eric Conus; Produktion: Artlab, Praroman 1986.
↑ abEidgenössisches Musikfest 2016 in Montreux: Ranglisten – 1. Wochenende. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2019; abgerufen am 10. Januar 2020.
↑Michel Charrière: La Musique du Chef. La Concordia de Fribourg. Hrsg.: Archives de la Société d'histoire du canton de Fribourg. 2018, ISBN 978-2-9701205-4-4, S.107–108 (französisch).
↑Michel Charrière: Une ville – une sociéte: La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg, 1882–1982. Editions de la Sarine, Fribourg 1982, ISBN 3-7228-0149-4, S.120–121 (französisch).