Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse, südlich von La Chapelle-Saint-Sauveur, dessen Gemeindegebiet La Chaux auf drei Seiten umklammert. Aus dem zentralen Teil entwässert der Ruisseau des Armetières[2] den größten Teil des Gemeindegebietes und führt das Wasser Richtung Nordosten ab. Im nordwestlichen Gemeindegebiet entspringt der Ruisseau de Grange[3], der nach Nordwesten entwässert, bis er in die Guyotte mündet. In Nord-Süd-Richtung wird die Gemeinde von der Departementsstraße D13[4] von La Chapelle-Saint-Sauveur nach Louhans durchzogen. Die Trasse der D13 deckt sich weitgehend mit der Römerstraße die von Pierre nach Louhans führte. Unmittelbar nördlich des Bourg und auf der Grenze zu La Chapelle-Saint-Sauveur zweigt die Departementsstraße D313[5] nach Südwesten ab, um Mervans zu erreichen. Das Gemeindegebiet weist keine größeren Waldflächen auf, das Gebiet wird fast vollständig landwirtschaftlich genutzt. Die Gemeinde ist stark zersiedelt und weist rund 25 bewohnte Weiler auf, wenn auch teilweise lediglich mit einem oder zwei Wohnhäusern. Zur Gemeinde gehören folgende Weiler und Fluren: Accrochoux, Bacheley, Bernards, Berteaux, Bois-Brûlé, Bois-de-Feures, Borgeot, Chapots, Chivière, Champ-Renaud, Cocagne, Communauté, Défriché, Désert, Folie, Fontenay, Fontenelles, Guinards, Maison-Blanche, Mirbel, Moireaux, Moutons, Petites-Fontenelles, Pins, Rabuts, Repesses, Truchards, Us, Vernet[6].
Klima
Das Klima in La Chaux ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Klassifikation des Klimas nach Köppen und Geiger ist Cfb ((Gemäßigtes) Ozeanklima). Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,9 °C. Der wärmste Monat ist der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 21,1 °C, der kälteste der Januar mit 3,2 °C. Über ein Jahr verteilt summieren sich die Niederschläge auf 1081 mm, dabei ist der November mit 117 mm der niederschlagsreichste, während Juli als trockenster Monat 72 mm aufweist. Über das ganze Jahr werden etwa 2764 Sonnenstunden gezählt.
Im 12. Jahrhundert wird La Chaux in den Pouillés de Besançon[7] als La Chaz erwähnt. Über die genaue Herkunft des Namens bestehen verschiedene Theorien. Guillemaut vermutet, der Name könnte auf lateinisch callis = Straße, Gasse, auch Chaussee zurückzuführen sein, wegen der Nähe zur Römerstraße. Der Ort La Chaux-en-Bresse liegt ebenfalls an der Römerstraße nach Poligny, letztlich also eine plausible Erklärung.
Zwar wird heute vermutet, der Name gehe auf das mittellateinische calma zurück (zusammengezogen aus calamus) = baumloses Feld[8]. Chaux oft mit Ergänzungen und in Zusammensetzungen kommt im Gebiet des Jura und der Bresse häufig vor, hängt jedoch kaum mit der heutigen Bedeutung (Chaux = Kalk) zusammen, zumal gerade in der Bresse Kalkstein überhaupt nicht vorkommt.
Geschichte
Seit dem 13. Jahrhundert war La Chaux ein Lehen, das später eine Motte und eine Festung aufwies. Im Rodel von 1553 werden unter anderem die Gerichtsbarkeit, die Kosten bei Handänderungen, die Beschlagnahme von herrenlosen Gütern geregelt. Das Jagdrecht steht ausschließlich dem Feudalherrn zu, diesem sind im Weiteren die Zungen von allen geschlachteten Kühen und Stieren abzuliefern. Frischvermählte haben am Tag nach der Hochzeit gemeinsam ein halbes Maß Weizenmehl auf das Schloss zu bringen. Geregelt werden ferner die Pflichten der Eigenleute bezüglich Wachdienst, Unterhaltsarbeiten wie Reinigung des Wassergrabens und Unterhalt der Schlossbrücke. Jeder Einwohner hat zudem jährlich ein Huhn abzuliefern.
Herren von La Chaux waren 1511 Ritter Charles de Poupet, 1555 Estienne d'Ugny, anschließend die Bataille de Mandelot, eine alte Familie, die besonders im 18. Jahrhundert mehrere hohe Offiziere hervorbrachte. Ihr Wahlspruch lautete: ex bello pax (Aus dem Krieg wird Friede).
La Chaus, später La Chaz und La Chaulx liegt an der alten Römerstraße von Pierre-de-Bresse nach Louhans. Seit dem Ende des 16. Jahrhunderts gehörte die Grundherrschaft den de Bataille de Mandelot. Von der Festung, die 1473 erstmals erwähnt wird, sind nur noch die Gräben sichtbar. Die Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert[9][10]. In der alten Kapelle der Herren von La Chaux, der heutigen Dorfkirche, befanden sich ehemals mehrere Gräber der Batailles, mit der Devise Bataille pour Dieu, ex bello pax. Gegenüber der Kirche befindet sich das Pfarrhaus mit einer schön geschnitzten Eingangstür. 1902 wurde die neue Mairie-École erstellt, die alte bestand noch aus Lehmwänden und war mit Stroh gedeckt. 1923 wurde der heutige Friedhof gebaut und 1950 das Foyer rural (Mehrzweckgebäude). Ehemals bestanden drei Mühlen an den zahlreichen Étangs, 1988 noch 35 Landwirtschaftsbetriebe.
Die Herren von la Chaux
In la Chaux bestand eine Burg mit Wassergräben, die schon im 13. Jahrhundert erwähnt wird, heute steht dort ein Bauernhaus. 1511 war Charles de Poupet, Ritter, Herr von la Chaux und Charette, 1555 war es Estienne d’Ugny. Durch die Heirat von Nicole d’Ugny mit Philibert de Beaurepaire ging das Lehen an diese Familie über. Das Lehen la Chaux wurde für 19.320 Livres verkauft an Nicolas Buret, Écuyer, Kavalleriehauptmann im Dienst des Herzogs von Savoyen. Er verkaufte das Lehen an Aimé Pinsonnat, Herr und Baron von Bellevesvre. Bei einem erneuten Verkauf wurde Michel Bataille, Écuyer, Herr von Mandelot, la Chaux, Saint-Bonnet, Taperey – er huldigte weiterhin den Herren von Bellevesvre. In der Kirche von la Chaux sind mehrere Familienmitglieder der de Bataille bestattet, ihre Devise war: «Bataille pour Dieu, ex bello pax» (Zweideutiger Wahlspruch: 1° Die Familie Bataille für Gott, aus dem Krieg wird Frieden, oder 2° Die Schlacht für Gott, aus dem Krieg wird Frieden). Henri Charles Bataille, Graf von Mandelot, Herr von la Chaux war am Ende der Regierungszeit von Louis XV., um 1770, Kapitän zur See der königlichen Flotte. Sein Sohn, Henri Camille Sophie Bataille, Graf von Mandelot, war unter Louis XVI.kommandierender Hauptmann des Dragonerregiments d’Artois.
Bevölkerung
La Chaux: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020
Jahr
Einwohner
1793
560
1800
535
1806
560
1821
646
1831
708
1836
646
1841
651
1846
652
1851
663
1856
596
1861
598
1866
618
1872
555
1876
591
1881
662
1886
599
1891
587
1896
604
1901
611
1906
636
1911
621
1921
523
1926
527
1931
476
1936
472
1946
462
1954
414
1962
390
1968
374
1975
358
1982
293
1990
288
1999
286
2006
293
2009
300
2014
306
2020
323
Quelle(n): EHESS/Cassini bis 2006,[11] ab 2009 INSEE[12] Anmerkung(en): • Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz • Höchste Einwohnerzahl 1831 mit 708, tiefste Einwohnerzahl 1999 mit 286 (40,4 % vom Maximum)
Die Bevölkerungsstruktur zwischen Männern und Frauen ist ausgeglichen, wobei 43 % der Bevölkerung jünger als 45 Jahre sind. Demgegenüber sind 32 % der Einwohner älter als 60 Jahre und damit im Rentenalter.
Wohnstruktur
Anzahl Wohneinheiten
davon Häuser
Wohnungen
sonstige
184
181
3
davon Hauptwohnsitz
141
Zweit- oder Ferienwohnsitz
26
vakant
17
Wirtschaft und Infrastruktur
Unternehmen, Betriebe, Ladengeschäfte und Einrichtungen
In der Gemeinde befinden sich nebst Mairie und Kirche folgende Unternehmen nach Branchen:
In der Gemeinde befinden sich eine Bäckerei, eine Autogarage und ein Bauunternehmen, ferner ein Restaurant, eine Schreinerei/Zimmerei und zwei Elektriker. Mit den Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einwohner in Serley oder in Saint-Germain-du-Bois[16].
In der Gemeinde besteht eine École primaire[19] (École maternelle und École élémentaire), die der Académie de Dijon[20] untersteht und von 47 Schülern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[21].
Literatur
Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).
↑La Chaux. (PDF) im Dictionnaire Topographique de Saône-et-Loire. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Juli 2015; abgerufen am 6. April 2015 (französisch, Suchbegriff: Ctrl+F La Chaux).
↑Joseph Calmette, Étienne Clouzot: Recueil des historiens de la France. Pouillés des Provinces de Besançon, de Tarentais et de Vienne, 1940. Imprimerie nationale, abgerufen am 8. April 2015 (französisch).
↑Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 1: Aa – Emmengruppe. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1902, S. 466, Stichwort Chaux (Scan der Lexikon-Seite).