László Szabó (Bildhauer)László Szabó (* 8. September 1917 in Debrecen; † 17. Dezember 1984 in Ravenel bei Paris) war ein ungarisch-französischer Bildhauer. LebenSzabó studierte zunächst Jura in Debrecen, später besuchte er eine Offiziersschule. 1944 flüchtete er vor den Kommunisten in die Schweiz, wo er sich zunächst in Lausanne aufhielt, bevor er ein Studium an der Kunstschule in Genf bei Max Weber und Henry Koenig aufnahm. Ein Stipendium führte Szabó 1947 nach Paris, wo er dadurch auffiel, dass er sich eine Wohnhöhle einrichtete. Wenn auch die herrschende Wohnungsnot den Anstoß gegeben haben mag, so wurde in den abgerundeten Formen und geschwungenen Wänden doch auch ein Neuentwurf für die Architektur gesehen: eine Verschmelzung von Plastik und Architektur. Szabós plastisch gestaltetes Atelier in der Rue Daguerre, die sogenannte Académie du Feu, entwickelte sich zu einem Treffpunkt und Arbeitsplatz für zahlreiche Künstler. Bis zu 15 Künstler wohnten dort zeitweise, einige darunter Jahre lang. Le Corbusier zeigte sich bei einem Besuch der Wohnhöhlen 1948 beeindruckt und ließ sich beim Bau seiner berühmten Kirche von Ronchamp 1950 davon beeinflussen. Ab 1949 stellte Szabó regelmäßig im Salon de la Jeune Sculpture aus, ab 1951 auch im Salon des Réalités Nouvelles. Seine erste Einzelausstellung hatte Szabó 1953 in der Galerie Breteau, Paris. Szabó stellte, ebenfalls in Paris, auch mit Henry Moore, Henri Laurens und Constantin Brâncuși aus (1956) sowie mit Max Ernst, Pablo Picasso und Germaine Richier (1963). Beim Olympia-Skulpturen-Wettbewerb in München gewann Szabó 1972 den 1. Preis, seine Brunnenskulptur Fliegende Fische war lange Zeit im Olympischen Dorf in München aufgestellt. 1976 entwarf er verschiedene Bauten auf Lanzarote. Szabó zog es zu den Urvölkern, so lebte er 1953 im hohen Norden mit Eskimos.[1] WerkSeine Arbeiten nennt Szabó „Sonnengott“, „Urtier“, „Lebensbaum“ oder „Fruchtbarkeit“. Die organisch-wachsenden, schwellenden Formen können dabei Assoziationen zu prähistorischen Idolen wachrufen. Seine Skulpturen und Plastiken strahlen Vitalität aus. Szabó stellte sich vor, dass Menschen auf diese Weise wieder in Kontakt mit kosmischen Kräften kommen könnten.
– László Szabó: Berlingske Aftenavis über eine Ausstellung László Szabós in Kopenhagen[1] Szabó modellierte seine Skulpturen immer zuerst in Ton. Anschließend ließ er sie gießen oder in Stein hauen. Für letzteres arbeitete er mit einer Werkstatt in Budapest zusammen, die insbesondere kommunistische Denkmäler für Osteuropa fertigte. Dazu besaß er eine unbegrenzte Einreisegenehmigung für Ungarn. Der Donaukalkstein, den Szabó gern verwendete, stammt aus Eszergon (Donauknie, westliches Ungarn). Viele seiner Skulpturen sind so gearbeitet, dass sie aus unterschiedlichen Richtungen interessante Ansichten bieten. Werke im öffentlichen Raum (Auswahl)
Ausstellungen (Auswahl)
Einzelnachweise
Literatur
WeblinksCommons: László Szabó – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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