Lage der Gemeinde Kleßen-Görne im Landkreis Havelland
Die Gemeinde Kleßen-Görne liegt im Landkreis Havelland (Brandenburg). Sie gehört zum Amt Rhinow. Es ist die kleinste Gemeinde des Landes Brandenburg (Stand: 2021).
Kleßen-Görne liegt ca. 70 km nordwestlich der Berliner Stadtgrenze und ca. 15 km nordöstlich von Rathenow, südlich der Niederungen des Rhinluches, zwischen dem bis zu 77 Meter über NHN hohen Höhenrücken Ländchen Friesack und dem südlich befindlichen Großen Havelländischen Hauptkanal. In der Nähe des Ortsteiles Kleßen liegt der Kleßener See mit einem kleinen Campingplatz, bei Görne der Görner See im gleichnamigen Naturschutzgebiet.
Kleßen wurde schon 1280 als Cletzin erwähnt. Von 1352 bis 1872 gehörte der Ort den Grafen von Bredow. Görne wurde 1353 als See to Gorne erwähnt. Seinen heutigen Namen erhielt der Ort 1669.
Die Gemeinde Kleßen-Görne entstand am 31. Dezember 2002 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Görne und Kleßen[3] und hatte zu diesem Zeitpunkt 456 Einwohner.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Kleßen
Görne
Jahr
Kleßen-Görne
1875
321
416
2002
456
1910
294
374
2005
425
1939
287
373
2010
393
1946
426
599
2015
339
1950
530
579
2020
357
1971
326
301
2021
352
1990
305
207
2022
354
1995
317
180
2023
340
2000
306
177
2001
299
174
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[4][5][6]. Ab 2011 auf Basis des Zensus 2011. Ab 2022 auf Basis Zensus 2022[7]
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Kleßen-Görne besteht aus sechs Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]
Der Stimmenanteil von Carmen Siebert entspricht zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[9] ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Paul Egon Zander kandidierte sowohl als Gemeindevertreter als auch als Bürgermeister. Da er die Wahl zum Bürgermeister annahm, bleibt nach § 60 (3) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[10] sein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Zander wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidat mit 65,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.[16]
Gutshaus Kleßen, 1723 von der Familie von Bredowbarock erbaut, 1858 klassizistisch umgebaut. Seit Mitte der 1990er Jahre wird das Gutshaus restauriert. Auf dem zugehörigen Wirtschaftshof steht ein Wasserturm. Der „Märkische Gutsgarten“ wurde 1999 neu angelegt und kann besichtigt werden.
Spielzeugmuseum im Havelland in der alten Dorfschule, bedeutende Sammlung von historischem Spielzeug, vieles aus den ehemaligen Spielzeugfabriken in der Stadt Brandenburg an der Havel, große Sammlung von Eisenbahnen, insbesondere Märklin, sowie eine umfangreiche Sammlung von antiken Puppen, Puppenstuben und Kaufläden
Kirche Kleßen, ursprünglich ein Fachwerkbau aus dem Jahr 1698 mit hölzerner Taufe von 1607 und Patronatsempore mit Wappen und Inschriften. 1717 erhielt das Gotteshaus eine Orgel. Der Westturm wurde 1886 aus Backstein errichtet, die Kirche 1913 grundlegend erneuert und als Putzbau ausgeführt.[17]
Gutshaus Görne, 1786 von Christoph Philipp Gerhard von Bredow erbaut.
Dorfkirche Görne, rechteckiger Fachwerkbau aus dem Jahr 1728 mit verbrettertem Turm, der 1740 errichtet wurde.
Herrenhaus in Görne
Dorfkirche Kleßen
Herrenhaus in Kleßen
Wirtschaftshof mit Taubenturm in Kleßen
Herrenhaus Kleßen mit Park und Wirtschaftshof (links)
Im Juli 2018 erreichte Kleßen-Görne bundesweit mediale Aufmerksamkeit. Ca. 50 Journalisten waren angereist, um über die Eröffnung zweier mobiler Funkmasten für eine bessere Netzabdeckung durch den Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer (CSU) zu berichten. Im Vorfeld hatte der Ort mit seiner schlechten Netzabdeckung sogar bis nach Japan Schlagzeilen gemacht.[18][19] Die Einwohner mussten bis zu diesem Zeitpunkt oft kilometerweit fahren oder auf Leitern steigen, um telefonieren zu können, da das Dorf sich in einer Senke befindet.[20] Im Jahr 2020 wurden die mobilen Masten durch permanente Installationen ersetzt[21], weil Telekommunikationsanbieter sich Mobilfunkmasten nicht teilen dürfen, gab es auch im Jahr 2022 noch Meldungen über die Errichtung von Funkmasten im Gemeindegebiet.[22]
↑Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)