Kirchlotheim liegt rund fünf Kilometer (Luftlinie) südwestlich von Vöhl, dem Kernort der Gemeinde, im Tal der Eder (bei Flusskilometer 72,6) kurz vor deren Einfluss in das westliche Ende des Edersees. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee, der vom Naturpark Kellerwald-Edersee eingerahmt ist, grenzt unmittelbar östlich an das Dorf. Das „NationalparkZentrum Kellerwald“ liegt nahe dem Ort. Durch das Edertal führt direkt westlich vorbei am Dorf die Bundesstraße 252.
Geschichte
Ortsgeschichte
Zeitzeugen einer frühen Besiedlung der Kirchlotheimer Gegend sind Hügelgräber aus der Bronzezeit. Der Ort befand sich im ehemaligen Grenzgebiet zwischen Sachsen und Franken, wovon Reste alter Befestigungsanlagen aus der Zeit zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert, die nahe Burg am Backofen und die Mückenburg zeugen. Im Jahr 1240 wurde von der Gründung eines „Mönchhofs“ links der Eder durch Zisterziensermönche berichtet. Für das Jahr 1265 ist der Bau einer eigenen Kirche im „Brückengrund“ bekannt.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Kirchlotheim erfolgte unter dem Namen Lotheim wird in die Zeit 1223–1255 datiert und findet sich im Klosterarchiv des Klosters Haina.[2]
An die im 17. Jahrhundert entlang der Eder betriebene Goldsuche erinnert noch die Flurbezeichnung „Goldacker“. Vermutlich Johann Heinrich Tischbein der Jüngere (1742–1808) aus der Künstlerfamilie Tischbein soll hier bis zum 12. Lebensjahr seine Kindheit verbracht haben.
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kirchlotheim 117 Einwohner. Darunter waren 3 (2,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 45 waren zwischen 18 und 49, 30 zwischen 50 und 84 und 15 Einwohner waren älter.[15] Die Einwohner lebten in 45 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 9 Paare ohne Kinder und 18 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 33 Haushaltungen leben keine Senioren.[15]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: Gemeinde Vöhl[1]; Zensus 2011[15]
Historische Religionszugehörigkeit
Im Jahr 1885 gehörten alle 94 Einwohnern der evangelischen Konfession an. 1961 wurden 98 evangelische (95,2 %) und fünf katholische (4,8 %) Christen gezählt.[2]
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.01, S.5, Punkt 8; Abs. 4. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 22 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Vöhl, abgerufen im Oktober 2020.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.12ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC165696316, S.8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abGrossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC162730471, S.13, § 26 1648:Punkt c (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band22. Weimar 1821, S.420 (online bei Google Books).
↑
Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr.8, S.121ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2MB]).