Kinsau liegt am südlichen Rand des Landkreises Landsberg am Lech zwischen der Romantischen Straße und dem Lech. Die Gemeindefläche fällt in vier Terrassenstufen zum Lech hin ab und bietet teilweise prächtige Aussichten.
Der niedrigste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 642 m ü. NHN am Lech, der Höchste mit 766 m ü. NHN im Sachsenrieder Forst.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Kinsau wird im Jahr 1323 als Bestandteil der Herrschaft Peißenberg, Amt Landsberg, erstmals als Kunigesow erwähnt. Nach dem Aussterben der Seefelder um 1420 ging Kinsau an die Herren von Freyberg, die es 1445 an das Schongauer Spital verkauften. Im Jahr 1818 wurde die Gemeinde gegründet, die zum Landgericht Schongau gehörte.
Einwohnerentwicklung
1445: 0160 Einwohner (ungefähre Angabe)
1961: 0666 Einwohner
1970: 0697 Einwohner
1991: 0848 Einwohner
1995: 0893 Einwohner
2005: 0993 Einwohner
2010: 1041 Einwohner
2015: 1048 Einwohner
2018: 1044 Einwohner
2019: 1043 Einwohner
Zwischen 2008 und 2019 wuchs die Gemeinde von 801 auf 1043 um 242 Einwohner an bzw. um 30,2 %.
Politik und Öffentliche Verwaltung
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl 2020 besteht der Gemeinderat aus 13 Mitgliedern.[2]
Blasonierung: „Durch einen goldenen Wellenbalken schräglinks geteilt von Schwarz und Grün; oben eine goldene Krone, unten eine wachsende goldene Frauenschuhblüte.“[5]
Wappenbegründung: Der Wellenbalken, ein heraldisches Flusssymbol, versinnbildlicht die Lage der Gemeinde am Lech und die frühere Bedeutung der Flößerei für das örtliche Erwerbsleben. Die goldene Krone redet für den Namen Kinsau, der von Königsau abgeleitet ist und einen alten Königsgutbezirk bezeichnet. Die heraldisch stilisierte Frauenschuhblüte weist als botanisches Symbol auf die bemerkenswerte alpine Flora in der Flusslandschaft um Kinsau hin. Die Farben Schwarz und Gelb (Gold) wurden gewählt, um die engen Beziehungen zur Stadt Schongau zu unterstreichen. Das Spital Schongau war als Grundherrschaft in Kinsau von großer Bedeutung und hatte zudem seit 1451 das Patronatsrecht über die Pfarrkirche von Kinsau inne.
Dieses Wappen wird seit 1975 geführt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Sehenswert sind die Anfang des 18. Jahrhunderts von Thomas Natter erbaute Pfarrkirche St. Matthäus und der zugehörige Pfarrhof.
Bekannt ist auch die Schlosswirtschaft mit ihren zwei Erkertürmchen und Zwiebelhauben auf beiden Seiten des Nordgiebels. An der Schule steht eine über 110 Jahre alte Schullinde mit einem Umfang von mehr als 5,60 Metern. Am Lech befindet sich die Lechstaustufe 8a – Kinsau.
↑Peter Rasch: Die Nebenbahnen zwischen Ammersee, Lech und Wertach. Mit Ammerseebahn, Pfaffenwinkelbahn & Co rund um den Bayerischen Rigi. EOS Verlag, St. Ottilien 2011, 384 Seiten, Farbabbildungen, ISBN 978-3-8306-7455-9, S. 244–248