Karl Heinrich KochKarl Heinrich Emil Koch (* 6. Juni 1809 auf dem Ettersberg in Ettersburg bei Weimar; † 25. Mai 1879 in Berlin) war ein deutscher Botaniker und gilt als einer der Begründer der Dendrologie. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „K.Koch“; früher war auch das Kürzel „C. Koch“ in Gebrauch. Leben und WirkenKoch besuchte das Gymnasium in Weimar und studierte von 1829 bis 1831 in Jena Medizin, anschließend bis 1833 in Würzburg Botanik. Nachdem er 1833 Dr. med. und 1834 Dr. phil. geworden war, nahm er in Jena eine Tätigkeit als Privatdozent für Botanik auf und wurde 1836 zum außerordentlichen Professor ernannt. Von 1836 bis 1838 unternahm er Forschungsreisen in den Kaukasus.[1] Auch 1843 brach er zusammen mit dem Sprachforscher Georg Rosen jun. zu einer Reise in den Kaukasus auf, von der er 1844 nach Jena zurückkehrte. 1847 zog Koch mit seiner Familie nach Berlin, in voller Hoffnung auf eine botanische Laufbahn, aber zunächst nur mit einer für zwei Jahre vom preußischen König zugesagten Unterstützung. Er arbeitete an der Veröffentlichung seiner Reiseergebnisse und schrieb Bücher und Aufsätze in großer Zahl. Ab Beginn des Jahres 1849 stand er mit einer vielköpfigen Familie aber ohne Einkommen da. Seine Bewerbungen auf mehrere in der Folgezeit freiwerdende Professuren wurden abschlägig beschieden. 1850 habilitierte er sich in Berlin. Es folgte für ihn eine finanziell harte Zeit, in der Koch über kein geregeltes Einkommen verfügte. Erst ab 1855 besserte sich seine Situation. Hermann Steudner wurde von ihm wie ein Sohn aufgenommen. Sie blieben bis zu Steudners Tod enge Freunde. Koch wurde 1852 zum Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues gewählt. Er beriet Fürst Hermann von Pückler-Muskau bei seinem Vorhaben, in Branitz aus dem Nichts einen zweiten Landschaftspark zu schaffen. Ebenfalls im Jahr 1852 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[2] Ab 1853 war er am Botanischen Garten Berlin angestellt, allerdings nicht wie von ihm erhofft als Adjunkt, sondern als „Gehilfe des Direktors“. Mehrere Jahre war seine Aufgabe die taxonomische Revision der Pflanzenbestände. Ab 1853 veröffentlichte er seine Ergebnisse im jährlich erscheinenden Index Seminum des Berliner Botanischen Gartens. Seit Anfang der 1860er Jahre las Koch „im Auftrage des Ministers der landwirthschaftlichen Angelegenheiten“ an der von Carl Schulz-Fleeth eingerichteten „landwirthschaftlichen Lehranstalt“ in Berlin über „landwirthschaftliche Botanik“.[3] Trotz Bedenken der philosophischen Fakultät der Berliner Universität wurde Koch auf Antrag des Kultusministers Heinrich von Mühler Mitte März 1864 vom König „zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Facultät zu Berlin ernannt“.[4] In dieser Eigenschaft erhielt er ab Juli 1866 allerdings nur ein Gehalt von 300 Talern jährlich, weil nach Ansicht des Kultusministers Kochs „Thätigkeit vorherrschend die Richtung auf das Practische genommen und auf diesem Gebiete löbliche Erfolge erzielt (hat); für die Universität kann aber seine Wirksamkeit nicht hoch angeschlagen werden und sein Einfluß beschränkt sich wesentlich auf die Zöglinge des landwirthschaftlichen Lehr-Instituts.“[5] Zu seinen Schwerpunkten innerhalb der Botanik zählten die Dendrologie und die Pomologie. Er war aber auch fächerübergreifend in den Gebieten Völkerkunde, Anthropologie, Archäologie, Kartographie, Geologie, Gartenbau und Sortenkunde tätig. Karl Heinrich Koch starb 1879, zwei Wochen vor seinem 70. Geburtstag, in Berlin und wurde auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt. Das Grab ist nicht erhalten geblieben.[6] Schriften
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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