Das Kabinett Hrojsman ist die am 14. April 2016 gebildete Regierung der Ukraine.
Wolodymyr Hrojsman, der bisherige Parlamentspräsident, der als Verbündeter von PräsidentPoroschenko gilt, wurde nach dem angekündigten Rücktritt des bisherigen Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk am 10. April 2016 mit der Regierungsbildung beauftragt,[1][2]
und am 14. April 2016 in der Werchowna Rada mit 257 Stimmen der nominell 450 Abgeordneten zum Ministerpräsidenten gewählt. Mit demselben Votum wurde der Rücktritt Jazenjuks bestätigt.[3]
Am selben Tag bestätigte das Parlament mit 239 Stimmen, auf Vorschlag des Ministerpräsidenten Wolodymyr Hrojsman, ein neues Ministerkabinett,[4][3] dem ein mehrtägiger, teils chaotischer Streit um die Verteilung der Ministerposten vorausging,[5] bei dem sich Hrojsman größtenteils gegenüber Poroschenko durchsetzte.[6]
Bereits am 1. September 2015 verließ, aus Protest gegen eine Parlamentsabstimmung über eine Verfassungsänderung, mit der Radikale Partei Oleh Ljaschkos, einer der Koalitionspartner das zweite Kabinett Jazenjuk.[8]
Anfang Februar 2016 trat dann der Wirtschaftsminister Aivaras Abromavičius auf Grund des zunehmenden Drucks durch Ihor Kononenko, den ersten Stellvertreter des Vorsitzenden der Fraktion Block Petro Poroschenko, den Abromavičius als die treibende Kraft von Korruptionsintrigen sieht, sowie der wegen seiner Ansicht nach schleppenden Korruptionsbekämpfung durch die Regierung, zurück.[9]
Am 16. Februar 2016 verlangte Präsident Poroschenko eine Kabinettsumbildung von Ministerpräsident Jazenjuk, dem seit längerem die Nähe zu Oligarchen und das Verschleppen von Reformen vorgeworfen wird. Am Abend desselben Tages überstand Jazenjuk ein Misstrauensvotum in der Werchowna Rada[10][11], jedoch verließen die Allukrainische Vereinigung „Vaterland“ von Julija Tymoschenko[12] und die liberale „Selbsthilfe“ (Samopomitsch) in den folgenden Tagen die Regierungskoalition, womit die Regierung Jazenjuk keine parlamentarische Mehrheit mehr besaß. Am 10. April 2016 kündigte Jazenjuk in einer Fernsehansprache seinen Rücktritt als Ministerpräsident an.[13]