KölnpfadDer Kölnpfad ist ein im Jahr 2008 eröffneter 171 km langer in Etappen gegliederter Rundwanderweg um Köln. ![]() Allgemeines![]() Der Verlauf des Kölnpfads wurde im Jahr 2007 festgelegt, die Wegmarkierung wurde im Sommer 2008 fertiggestellt. Wanderzeichen ist ein weißer Kreis auf schwarzem Grund, das Zeichen für Rundwanderwege um Orte in Nordrhein-Westfalen. An einigen Stellen findet man darunter das vom Kölner Eifelverein (KEV) entworfene Kölnpfad-Logo, eine rechteckige Markierung in den Kölner Farben Rot-Weiß mit den schwarzen Domtürmen im roten Feld. Diese Markierung ist kein offizielles Symbol des deutschen Wanderwegenetzes, und sie ist auch nicht durchgängig an der Strecke angebracht. Der Wanderweg umrundet in elf Etappen von 9 bis 22 km Länge die Stadt. Bis auf zwei Ausnahmen verläuft der Weg innerhalb der Kölner Stadtgrenzen. Im rechtsrheinischen Süden führt er wenige Kilometer über Niederkasseler Gebiet, und im rechtsrheinischen Nordosten verläuft eine Etappe als Abstecher über Bergisch Gladbacher Stadtgebiet. Hier erreicht man beim Ortsteil Breite die höchste Stelle des Wanderwegs. Von dort überblickt man bei guter Sicht ganz Köln und damit auch den gesamten Kölnpfad. Die Anfangs- und Endpunkte jeder Etappe sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. ![]() Ausgearbeitet wurde die Wegführung im Wesentlichen von Fritz Hoepfner, Wanderführer des Kölner Eifelvereins. Eine weitere wichtige Rolle bei der Entstehung des Kölnpfades spielt Ingrid Mölders, stellvertretende Vorsitzende des Kölner Eifelvereins. Sie hat die ursprüngliche Idee des ehemaligen Vereinsvorsitzenden (1996–2002) Theodor Schinscholl (1933–2011) aufgegriffen und umgesetzt. Von ihr wurde auch der Kölner Mundartdichter Hans Knipp animiert, einen Text für ein Kölnpfad-Lied zu verfassen, das anschließend von Bömmel Lückerath (Mitglied der kölschen Musikgruppe „Bläck Fööss“) vertont wurde. So entstand die Kölnpfad-Hymne „Eimol öm Kölle röm“. IntentionDer Weg soll nicht nur zum Wandern in der Natur einladen, er soll zugleich besondere kulturelle Aspekte, Hintergründe der Stadtgeschichte und interessante Details am Rand der Stadt bekannt machen. Deshalb weisen Tafeln auf entsprechende Institutionen, Anlagen und Sehenswürdigkeiten hin, aber auch auf Ruhezonen, Spielplätze und Einkehrmöglichkeiten am Weg oder in dessen Nähe. Elf Hinweistafeln wurden bis zum 27. September 2008 aufgestellt, dem Tag der offiziellen Einweihung. Interessante Aspekte zu den elf Etappen und wichtige Informationen wurden in einem speziell zum Kölnpfad verfassten Wanderbuch zusammengefasst. Als Ergänzung zum Buch gibt es eine Wanderkarte im Maßstab 1 : 25.000, in der der gesamte Kölnpfad verzeichnet ist. Hier sind auch die Start und Zielpunkte der Etappen markiert, Einkehrmöglichkeiten sind verzeichnet und viele weitere interessante Wegmarken sind aufgeführt. Ein weiterer Aspekt des Kölnpfad-Konzepts zielt darauf ab, dem Wanderer einen Einblick in möglichst viele verschiedene, öffentlich zugängliche Bereiche einer Großstadt zu gewähren. Es geht darum, zu zeigen, dass eine Stadt durch ganz unterschiedliche Areale geprägt wird. Ganz bewusst wurde der Weg nicht nur durch idyllische Waldgebiete, Parkanlagen und offenes, freies Feld gelegt. Der Kölnpfad folgt dem, wodurch Köln sich auszeichnet, im positiven wie im negativen Sinne. Industrieanlagen werden erschlossen, große Verkehrswege und Verkehrsanlagen werden nicht nur gekreuzt oder überquert, sondern sind Teil des Kölnpfades. So quert er mit der Rodenkirchener Autobahnbrücke den Rhein. Autobahnen und Gleisanlagen entsprechen zwar nicht dem üblichen Bild idyllischer Wanderromantik, aber sie gehören unverzichtbar zum Funktionieren einer Großstadt. Oft liegen in direkter Nachbarschaft zu diesen lärmenden Wegabschnitten die ruhigsten Orte des Rundwegs, die Naturschutzgebiete. Natürlich trifft der Weg immer wieder auf den Rhein, denn der Fluss hat zweifelsohne seit jeher eine große Bedeutung für die Stadt. Somit ist der Kölnpfad ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Wanderweg. Er bezieht seinen Reiz nicht durch grandiose Aussichten oder spektakuläre Panoramen, auch nicht durch Einsamkeit und Abgeschiedenheit, sondern durch den ständigen Wechsel von naturbelassenen Arealen mit Wohngebieten, Industrieanlagen, landwirtschaftlichen Nutzflächen, Wirtschaftswäldern, Parkanlagen, Verkehrswegen und all den kulturellen, historischen oder auch kuriosen Erscheinungen im Verlauf und am Rande des Weges. Einen kürzeren Rundweg von ca. 65 km, der sich auf den Äußeren Grüngürtel beiderseits des Rheins beschränkt, der aber in weiten Teilen mit der Wegführung des Kölnpfads identisch ist, hat 2014 die Kölner Grün Stiftung ausgearbeitet und ausgeschildert. Eine kostenlose Wanderkarte ist bei der Stiftung gegen Rückporto erhältlich. Verlauf![]() Die ursprüngliche Planung des Kölnpfads sah eine Gesamtlänge von 155 km vor. Diese Planung konnte nicht eingehalten werden, weil unter anderem Naturschutzgebiete nicht durchquert werden durften, privater Grundbesitz umgangen werden musste oder die Planung auf dem Papier in der Realität so unübersichtlich war, dass der Verlauf des Weges geändert werden musste. Nach Abschluss aller notwendigen Änderungen und der offiziellen Festschreibung der Streckenführung hat der Kölnpfad nun eine Gesamtlänge von 171 km. Die Start- und Zielpunkte sämtlicher Etappen sind durch öffentliche Verkehrsmittel bestens erschlossen. Jede Etappe kann abgekürzt werden, weil unterwegs Haltestellen von Bus und Bahn immer wieder direkt am Weg oder ganz in seiner Nähe liegen. Dadurch eröffnet sich auch die Möglichkeit, mitten in eine Etappe einzusteigen und an einer beliebigen Stelle in der folgenden Etappe den Weg zu beenden. Die Möglichkeit, an fast jeder beliebigen Stelle in den Kölnpfad einsteigen und wieder aussteigen zu können, hat sich der Kölner Eifelverein zu Nutze gemacht. Er bietet auf 15 Teilstücken geführte Wanderungen an. Einige Teilstücke wurden nochmals in Unterabschnitte gegliedert. Aus organisatorischen, inhaltlichen und thematischen Gründen (z. B. Kurzwanderungen für Kinder oder Themenwanderungen) stimmen weder die Länge noch die Start- und Zielpunkte mit den offiziellen Etappen überein. Sie folgen aber exakt dem Verlauf des Kölnpfads. Anfang und Ende dieser Kurzetappen sind ebenfalls mit öffentlichen Verkehrsmitteln bequem zu erreichen. Die Etappen
Die Teilstücke![]() ![]() ![]()
Geschichte![]() Der Rundwanderweg war eine Idee des langjährigen Vorsitzenden des Kölner Eifelvereins e.V., gegründet 1888, Theodor Schinscholl. Überlegungen zu einem solchen Rundwanderweg entstanden schon vor dem Jahre 2000. Streckenerkundungen wurden vorgenommen, Absprachen mit den für das linksrheinische Köln zuständigen Ortsgruppen des Eifelvereins wurden getroffen und schließlich ein Projektantrag bei der zuständigen Behörde eingereicht. Die Genehmigung erfolgte am 1. Februar 2006. Der Verein und seine aktiven Mitglieder haben danach die Verantwortung für Einrichtung und Pflege der gesamten (auch der linksrheinischen) Strecke übertragen bekommen. Der ehemalige Oberbürgermeister Fritz Schramma hat die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen, die er auch weiterhin ausübt. Nach der Genehmigung durch die Bezirksregierung konnte am 1. April 2006 mit der Markierung und der genauen Streckenfestlegung begonnen werden. Die offizielle Eröffnung fand mit dem Vereinsjubiläum am 27. September 2008 in Köln-Thielenbruch statt. Streckenpaten und SponsorenDie Wegepflege erfolgt durch ehrenamtliche Mitglieder und Wanderführer des Vereins. Da der Verein auch weiter seine Strecken in die und in der Eifel betreut, wurden besonders für den linksrheinischen Teil des Rundwegs Paten gesucht, die den Verein unterstützen und eine Etappe betreuen wollten. Ein prominenter Pate, der Wanderbuchautor und Redakteur Manuel Andrack, der bis 2008 in Köln wohnte, hat die Patenschaft über die 16 km lange 3. Etappe von Bocklemünd nach Roggendorf/Thenhoven übernommen, die er im Frühjahr 2007 zusammen mit seiner Familie mit Pinsel, Farben und Aufklebern markiert hat. Er wird seine Etappe auch nach seinem Wegzug weiter betreuen. Zusätzlich ist der KÖLNPFAD mit aufwendigen, vandalismus-resistenten Hinweistafeln ausgestattet. Sie sollen vor allem auf interessante Besonderheiten am Wegesrand aufmerksam machen, aber auch sicherstellen, dass von den Bus- & Bahnhaltestellen in der Nähe des Kölnpfades dieser sicher gefunden werden kann – und umgekehrt. Jede Wandertafel kostet ca. 2000,-- €. Der Kölner Eifelverein hat diese finanziellen Mittel mit der Unterstützung durch Sponsoren bereitgestellt. Geführte WanderungenDer Kölner Eifelverein bietet auf dem gesamten Kölnpfad geführte Wanderungen an. Die oftmals sehr langen Etappen wurden in Teilabschnitte unterteilt, um einerseits einen möglichst großen Interessentenkreis anzusprechen, andererseits, um die Möglichkeit zu haben, gezielt Themen-, Vormittags- oder Kurzwanderungen für Kinder und Ungeübte anbieten zu können. Alle geführten Teilabschnittswanderungen werden auf der Website des Vereins bekannt gemacht. Promotion![]() Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss schrieb die Musik zu dem Lied von Hans Knipp, Eimol öm Kölle röm. Gemeinsam mit Hartmut Priess, Peter Schütten und Andreas Wegener von den Bläck Fööss und dem Kinderchor der Hauptschule Großer Griechenmarkt nahm der das Stück auf. Den früheren Auflagen des Buchs zum Kölnpfad lag es als CD bei. Somit ist der Kölnpfad ein Stück Kölner Kulturgut. UltramarathonAm 15. August 2009 wurde auf dem Kölnpfad der erste Ultramarathon der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung ausgetragen. 17 Extremsportler, darunter 4 Frauen, starteten auf der 171 km langen Strecke. Der Sieger legte den Lauf in 18 Stunden und 33 Minuten zurück. Literatur![]()
WeblinksCommons: Kölnpfad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Koordinaten: 50° 54′ 1,2″ N, 6° 59′ 4,8″ O |
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