Károly Reich stammte aus einer armen Familie.[1] Nach sechs Jahren Volksschule machte bei der örtlichen Genossenschaftsniederlassung eine kaufmännische Lehre. Er wurde nach Budapest versetzt und arbeitete fortan in einer Werbeabteilung.[1] Die Firma delegierte ihn zum Arbeiterstudium an die Hochschule für Kunstgewerbe. Das Studium schloss er 1948 ab.[1] Seit 1950 arbeitete er als freier Künstler. Seine erste Einzelausstellung hatte er 1964. Mit Tusch-, Bleistift- und Kreidezeichnungen, Wasserfarbmalereien und Pastellbildern illustrierte er über 300 Bücher vorwiegend der Kinder- und Jugendliteratur, darunter Werke von Elek Benedek, Ferenc Molnár, Magda Donászy, Ágnes Bálint und István Fekete. Die 1985 produzierte achtteilige FilmserieVackor az elsö bében basiert auf Reichs Bilderwelt.[2]
Reich formte später auch Kleinplastiken, die 1987 erstmals ausgestellt wurden. Er erhielt 1955 den Munkácsy-Preis[3] und 1963 den Kossuth-Preis. Reich bezeichnete seine Tätigkeit als Handwerk, den Begriff Künstler lehnte er für sich ab.[1]
Die ungarische Post brachte 2010 zwei Europa-Briefmarken mit einem Bären von Reich heraus.[4] An seinem Geburtsort Balatonszemes ist eine Ausstellung eingerichtet.[5]
Buchillustrationen
Magda Donászy: Der Rabe und der Fuchs. Budapest: Corvina-Verlag, 1978
Gyula Illyés: Der kleine Schweinehirt. Budapest: Corvina-Verlag, 1975
Hannes Hüttner: Das goldene Buch der Tiere. Berlin: Kinderbuchverlag, 1975
Friedl Hofbauer: Das goldene Buch der Tiere im Wald und auf der Wiese. Düsseldorf: Hoch-Verlag 1974
Katalin Szécsi: Versteckspiel der Tiere. Budapest: Corvina, 1974