Julius Giere (Carl Ludolph Julius Giere)[1] war ein Sohn des HannoverschenMiniaturmalers und KupferstechersJohann Christoph Franz Giere (1774–1825). Julius Giere war spätestens von 1831 an in Hannover tätig, wohnte nachweislich 1842 als Hofsteindrucker in der Burgstraße von Hannover[2] und betrieb die ab 1831 nachgewiesene Hof-Steindruckerei Julius Giere.
Die Hof-Steindruckerei Julius Giere war bekannt für die Herstellung der Porträts von Schauspielern, Musikern, Schriftstellern und Angehörigen des Hochadels und des Königshauses Hannover. Julius Giere verwendete fremde Vorlagen oder eigene Zeichnungen und Entwürfe. Julius Giere schuf und verlegte auch Ortsansichten, Ortspläne, Grafiken für aktuelle Anlässe und Reproduktionen von historischen Gemälden. Er gab Lithografien für den Kunstverein Hannover heraus, die eine weite Verbreitung fanden.
Als einer der Ersten nutzte er die Daguerreotypie als neues Verfahren der Fotografie und betrieb die Fotografische Kunst-Anstalt Julius Giere in der Sophienstraße 5, „d. Museum (für Kunst und Wissenschaft, heute Künstlerhaus Hannover) gegenüber“.[3][4]
Giere war befreundet mit dem hannoverschen Maler Edmund Koken.[5]
Literatur
Emmanuel Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs. neue Ausgabe, Band 4, Librairie Gründ, Paris 1966, S. 240.
H. Döpke: Fragen an ein altes Portrait von Julius Giere. In: Heimatland. Heft 6, 1993, S. 165.
D. J. Leister: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 26, 1954, S. 149–173.
Georg Kaspar Nagler: Giere, I. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Band V: Gallimberti–Haslöhl. E. A. Fleischmann, München 1837, S. 160 (babel.hathitrust.org).
Osnabrücker Bildhauer und Maler des 18. und 19. Jahrhunderts. Osnabrück 1950