John Hawkes (Schriftsteller)John Clendennin Burne Hawkes, Jr. (geboren am 17. August 1925 in Stamford, Connecticut; gestorben am 15. Mai 1998 in Providence, Rhode Island) war ein amerikanischer Schriftsteller. Er gilt als einer der herausragenden Vertreter der amerikanischen Postmoderne. Leben und WerkHawkes wuchs in Connecticut, Alaska und New York auf. 1943 begann er ein Studium an der Harvard University, brach es aber nach kurzer Zeit ab und meldete sich als Freiwilliger zum American Field Service, für den er 1944–45 in Italien und Deutschland als Sanitäter an der Front im Einsatz war. Nach Kriegsende kehrte er nach Amerika zurück und heiratete 1947 Sophie Goode Tazewell; aus der Ehe gingen vier Kinder hervor. Im selben Jahr nahm er sein Studium in Harvard wieder auf. Hier wurde sein Professor Albert J. Guerard auf ihn aufmerksam, der sein literarisches Schaffen in den nächsten Jahrzehnten entscheidend förderte. Hawkes’ erster Roman The Cannibal, der in einem albtraumhaften Deutschland der unmittelbaren Nachkriegszeit angesiedelt ist, erschien 1949 beim neu gegründeten Verlag New Directions, der sich in den nächsten Jahren unter anderem mit den Romanen Hawkes’ bald zu einem der führenden Verleger der amerikanischen Avantgarde avancierte. Nach seinem Universitätsabschluss 1949 arbeitete Hawkes zunächst für die Harvard University Press, 1955 begann er seine Lehrtätigkeit am Fachbereich für englische Literatur. 1958 wechselte er von Harvard zur Brown University, an der er bis zu seinem Tod Literatur und kreatives Schreiben lehrte. Hawkes’ Werk ist geprägt von radikalen Form- und Sprachexperimenten und thematisiert zumeist die Abgründe menschlichen Handelns, Gewalt und sexuelle Perversionen; viele seiner Romane sind in surreal-apokalyptisch anmutenden Landschaften angesiedelt, so schon sein Erstling The Cannibal. Seine Romane gelten so als schwer zugänglich, wenig massentauglich und erreichten zu keiner Zeit hohe Auflagen. Umso größer ist die Wertschätzung, die viele der bedeutendsten amerikanischen Nachkriegsschriftsteller ihm entgegenbrachten, er gilt mithin als Writer’s Writer. Zu seinen Bewunderern zählen so etwa Saul Bellow, Thomas Pynchon, William Gaddis, William Gass und Edmund White. Auch die Literaturkritik nahm zumindest seine frühen Werke sehr wohlwollend auf; Leslie Fiedler trug mit seinem Vorwort zu The Lime Twig (1961) entscheidend dazu bei, Hawkes Werk hoffähig zu machen, und 1964 zählte ihn Susan Sontag in ihrer Rezension von Second Skin in der New York Times zum „besten Halbdutzend“ amerikanischer Schriftsteller seiner Zeit. Außerhalb der USA fanden seine Werke vor allem in Frankreich Anklang, mit dem Prix du Meilleur livre étranger (1973) und dem Prix Médicis étranger (1986) wurden ihm hier zwei der renommiertesten Literaturpreise zuerkannt, die nichtfranzösischen Autoren offenstehen. Werke
Preise und Auszeichnungen
Sekundärliteratur
Weblinks
|
Portal di Ensiklopedia Dunia