Johann PoppelJohann Gabriel Friedrich Poppel (* 14. Mai 1807 im Industriedorf Hammer bei Nürnberg; † 6. August 1882 in Ammerland) war ein deutscher Kupfer- und Stahlstecher, Architekturzeichner, Landschaftsmaler und Verleger. LebenJohann Poppel lernte zunächst das Kupferstechen bei Johann Martin Friedrich Geißler an der Nürnberger Kunstschule. Darauf aufbauend lernte er 1829 das Stahlstechen bei Professor Carl Ludwig Frommel in Karlsruhe, der dort ein Atelier für Stahlstecher betrieb. Und wie zuvor Frommel reiste auch Poppel nach London: 1832 erschien dort William Tomblesons Reisebeschreibung Views of the Rhine… mit englisch, französisch und deutsch untertitelten Stahlstichen nach Tomblesons eigenen Zeichnungen. Angekündigt als Ausgabeort war, neben London und Paris, Karlsruhe.[1] 1833 arbeitete Poppel erneut in Karlsruhe. Im selben Jahr heiratete er Sophie Franziska Albrecht in Nürnberg, die ihm 1834 dort ihren Sohn Christian Gustav Friedrich gebar. 1838 ging Poppel mit seiner Familie dauerhaft nach München und nur vorübergehend 1841 nochmals nach England. Für seine beachtete „Galerie Europäischer Städte“ gewann er 1845 Georg Michael Kurz zum Mitarbeiter, der später auch als Verleger sein Geschäftsteilhaber wurde. Johann Poppel stach vor allem anfangs nach Zeichnungen, die er eigens vor Ort gefertigt hatte. Trotz seiner Reisen nach England hat er jedoch die meisten seiner Ortsansichten vermutlich nie selbst gesehen. Der Zudruck „gez.(eichnet) v.(on) …“ oder „nach einer Zeichnung von …“ meinte oft nicht Unikate anderer Künstler, sondern gestochene Vervielfältigungen von Lithographie-Vorlagen aus von Poppel nie besuchten Orten. Jene Vorlagen dürften in der Regel von den beschreibenden Buchautoren beschafft worden sein, mit denen Poppel korrespondierte. Zu den Zeichnern gehörte u. a. Ludwig Rohbock. Die Bildbände entstanden mitunter ebenso als Koproduktion „mit Deutschlands bekanntesten Stahlstechern“ (Untertitel „Der Rhein …“) bzw. „im Vereine mit den ausgezeichnetsten Stahlstechern unserer Zeit“ (Untertitel „Königreich Preussen …“). Ausdrücklich genannt werden neben Georg Michael Kurz unter anderem Franz Abresch und Ed. Willmann. Poppel unterrichtete nach der Allgemeinen Deutschen Biographie eigene Schüler darunter Jobst Riegel.[2] Ein Mitarbeiter seines Ateliers war Joseph Maximilian Kolb. WerkePoppel illustrierte, teils mit anderen Künstlern, unter anderem folgende Werke:
Stand der öffentlichen Institutionen und Privatbesitzer (unvollständig)Die Staatliche Bibliothek Passau verlinkt unter anderem zu 11 vergrößerten, zum Teil guachierten Ausschnitten von Poppel-Blättern ab ca. 1840 in 72 dpi, von dort weiter zu 600 dpi. Die höher aufgelösten Digitalisate tragen wie ein Wasserzeichen den durchscheinenden Namen der Besitzerin, individuell in das jeweilige Bild platziert.[5] Das Münchner Stadtmuseum bewahrt 8 Zeichnungen und Aquarelle von Poppel, meist Münchener Hof- und Staatsgebäude darstellend. Das Ulmer Museum besitzt Poppels Ölbild Landschaft bei Meran. Literatur
WeblinksCommons: Johann Poppel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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