Flegel widmete sich als Autodidakt den bildenden Künsten, insbesondere der Holzschneidekunst und gründete zu Leipzig ein Atelier für Xylographie (Holzschneidekunst), mit den Anfangsbuchstaben XA für Xylographische Anstalt signierte er auch. Zudem waren seine Werke, wie er selbst angab, stets mit seinem Namen versehen. Es finden sich folgende Signaturen bei Bildern, die nach Ludwig Richters Vorlagen gefertigt wurden: FLEGEL. – FLEGEL sc. – G. FLEGEL sc. – I. G. FLEGEL. – J. G. Flegel sc. – J. G- Flegel sc. – I. G. FLEGEL sc. 1845. – X. A. Fl. sc. – X. A. v. FLEGEL. – X. A. v. FLEGEL sc. – X. A. v. FLEGEL fc. Er arbeitete zuvor bei dem Holzschneider J. C. Beneworth, um dort die Technik des Holzschnitts zu erlernen. „Fast unter jedem der von mir ausgeführten Bilder steht mein Name. – J. G. Flegel. Leipzig, Februar 1876“[3] Teilweise arbeitete er in seiner Xylographischen Anstalt auch mit anderen Holzschneidern zusammen, so beispielsweise mit Eduard Wilhelm Engelmann (* 7. Februar 1825; † 2. April 1853), Emil Oswald Geller (* 3. November 1821) und Richard Illner (* 28. März 1831).
Er war ein hervorragender Holzschneider, der vorwiegend nach Entwürfen und Zeichnungen von Wilhelm von Kaulbach und Bernhard Neher d. J. für den Leipziger Verleger Georg Wiegand produzierte. Er fertigte Illustrationen zu Johannes OverbecksPompeji, zu Julius SchnorrsBilderbibel und die Holzschnitte berühmter Meister in originalgetreuen Kopien, die von Rudolph Weigel herausgegeben wurden. Auch Stiche für zahlreiche Zeitungen und den Sächsischen Volkskalender stammen von seiner Hand. Flegel fertigte zudem Schnitte von anatomischen mikroskopischen Aufnahmen für medizinischen Werke.
Bildern des Todes oder Todtentanz für alle Stände. Nach Zeichnungen von Carl Merkel, Wilhelm Engelmann, Rudolf Weigel, Leipzig 1850 (digi-hub.de).
Beschauliches und Erbauliches. Ludwig Richter, 1851
Bilder aus dem Leben des Herzogs Ernst des Frommen von Sachsen Gotha. Nach Zeichnungen von Heinrich Julius Schneider, 1854
Literatur
Flegel, Johann Gottfried. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 6, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 358. – Hier ist abweichend der 27. Dezember 1881 als Todestag angegeben
Friedrich Müller: Flegel, J. G. In: Die Künstler aller Zeiten und Völker oder Leben und Werke der berühmtesten Baumeister, Bildhauer, Maler … etc. Fortgesetzt von K. Klunzinger. Band 2: F–L. Ebner und Seubert, Stuttgart 1860, S. 71 (Textarchiv – Internet Archive).
Monika Estermann, Reinhard Wittmann, Marietta Kleiss: Flegel, Johann Gottfried. In: Archiv für Geschichte des Buchwesens. Band24. Frankfurt am Main 1983, ISBN 3-7657-1287-6, Sp.1040 (books.google.de – Leseprobe).
↑Todesfälle. In: Karl Friedrich Arnold von Lützow (Hrsg.): Zeitschrift für Bildende Kunst. Band17. E.A. Seemann, Leipzig 1881, Sp.195 (Textarchiv – Internet Archive – Hier ist als Todestag der 28. Dezember 1881 angegeben).
↑Johann Friedrich Hoff, Karl Budde, Eugen Born: Flegel, Johann Gottfried. In: Adrian Ludwig Richter, Maler und Radierer; Verzeichnis seines gesamten graphischen Werkes. 2. Auflage. G. Ragoczy, Freiburg i. Br. 1922, S.411 (Textarchiv – Internet Archive).
↑Hermann Schulz (Hrsg.): Allgemeines Adreßbuch für den deutschen Buchhandel, den Antiquar-, Musikalien-, Kunst- und Landkarten-Handel und verwandte Geschäftszweige. Otto August Schulz, Leipzig 1870, S.262 (Textarchiv – Internet Archive).