Jean-François BladéJean François Marie Zéphyrin Bladé, oder Jean-François Bladé (* 15. November 1827 in Lectoure; † 30. Juni 1900 in Paris) war ein französischer Ethnologe und Schriftsteller. LebenAls Sohn des Notars Joseph-Marie Bladé und Adèle-Marie Liaubon wurde Jean François Marie Zéphyrin Bladé am 15. November 1827 in der Stadt Lectoure geboren. Durch seine Großmutter väterlicherseits, Marie de Lacaze aus Sainte Radegonde, und seine Großmutter mütterlicherseits, Marie Couture aus Bordeaux, wurde er mit den südfranzösischen Märchen der Gascogne vertraut. Hinzu kamen Märchenerzählungen von Landarbeitern und Mägden. In der Einleitung zur ersten Märchensammlung erinnert Blade an einen Erzähler besonders: Vater Cazaux: – Dieser Mann habe nur die Hälfte von dem, was er wußte weitergegeben und erzählte seine Märchen stets in der freien Natur. Von diesem Märchenerzähler hörte Bladé neben vielen anderen auch das Märchen von dem Grünen. In Lectoure verbrachte Bladé seine Kindheit und Jugend. Nach Absolvierung des Gymnasiums studierte er nach 1850 an der Sorbonne in Paris Rechtswissenschaft. Aber auch Bladés sprachliche Begabung wurde in den Pariser Kaffeehäusern und Studentenkneipen bald zu einer Berühmtheit: Hier trug er Volkslieder und derbe Schwänke vor. Dort lernte Bladé Charles Baudelaire kennen und begegnete auch Anatole France, der Bladé in seinem Roman Monsieur Bergeret à Paris 1901 ein Denkmal setzte. 1855 kehrte Bladé nach Lectoure zurück und ließ sich dort als Rechtsanwalt nieder. Ab 1866 war er hier auch als stellvertretender Richter tätig. Zu dieser Zeit begann sich Bladé auch wieder verstärkt seinen literarischen Interessen zu widmen. Er beteiligte sich an heimat- und volkskundlichen Forschungen. 1867 veröffentlichte Bladé erste Ergebnisse seiner volkskundlichen Sammlungen in Zeitschriften, Kalendern und Leseheften. Hieraus ergaben sich Korrespondenzen mit Gelehrten wie Reinhold Köhler und Gaston Paris. Die erste große Veröffentlichung erschien in drei Bänden unter dem Titel Poésies populaires de la Gascogne. Dieser folgte 1886 die dreibändige Märchensammlung Contes populaires de la Gascogne.[1] Seine volkskundlichen Studien ergänzte Bladé durch wissenschaftliches Forschen: Unter anderem verfasste er eine Dissertation über die Heldenlieder der Basken und veröffentlichte 1869 eine Arbeit Studien über den Ursprung der Basken („Etude sur l'origine des basques“). Am 30. Juni 1900 starb er dreiundsiebzigjährig. Seine Großnichte widmete ihm eine Biographie, die unter dem fiktiven Titel Jean Balde erschien.[2] WerkeLiteratur
WeblinksCommons: Jean-François Bladé – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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