Konrad SandkühlerKonrad Sandkühler (* 15. Februar 1886 in Würzburg; † 31. Mai 1976 in Filderstadt-Bonlanden[1]) war ein deutscher Philologe, Waldorflehrer und Anthroposoph. Leben und WirkenKonrad Sandkühler war der Sohn eines Unternehmers und Fabrikanten und wuchs bis zu seinem 15. Lebensjahr gemeinsam mit sechs Geschwistern in Würzburg auf. Nach der Übersiedelung der Familie nach München besuchte er das Wilhelmsgymnasium, wo er 1906[2] das Abitur ablegte.[3] An der Universität München studierte er Romanistik und Anglistik[1] und wurde bei Karl Vossler zum Dr. phil. promoviert.[3] Seit dem Studium gehörte er dem Akademisch-Neuphilologischen Verein München im WCV an.[4] Während seiner Studienzeit spielte er im Studentenorchester Violine, musikalische Studien absolvierte er unter anderem bei Hans Neumeyer (1887–1944).[3] Sandkühler war ab 1908 als Hauslehrer bei einer gräflichen Familie in Belgien tätig[3] und erhielt 1913 einen Lehrauftrag an der Domschule in Reval (Estland).[1] Als er sich für eine Zusatzprüfung für den Französischunterricht 1914 in Paris aufhielt, wurde er nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhaftet und dann in einem französischen Lager interniert.[3] 1918 kehrte er nach München zurück und heiratete Jutta Kronecker, die Tochter eines Juristen, mit der er nach Nürnberg zog, wo er an einem Gymnasium unterrichtete.[3] In Nürnberg wurde er mit der Waldorfpädagogik vertraut und besuchte verschiedene Vorträge und Veranstaltungen. Nach einer Veranstaltung in Stuttgart wurde er 1925 Lehrer an der dortigen Waldorfschule Uhlandshöhe; hauptsächlich für die Fächer Englisch und Französisch in den Oberklassen.[3][5] Nach der Schließung der Schule durch die Nationalsozialisten unterrichtete er ab 1938 an der Waldorfschule in Dresden, bis auch diese 1941 geschlossen wurde. Danach lehrte er in Dresden an der städtischen Oberschule für Jungen. Nachdem ihm 1944 ein absolutes Lehrverbot erteilt wurde, spielte er als Bratschist bei den Dresdner Philharmonikern bis zur kriegsbedingten Auflösung des Orchesters im September 1944. Die letzten Monate des Zweiten Weltkriegs verbrachte er in einem Arbeitslager der Organisation Todt.[3] Nach Kriegsende kam er 1945 über Bayern zurück nach Stuttgart und nahm seine Lehrtätigkeit an der neueröffneten Waldorfschule wieder auf.[3] Sandkühler unternahm ausgedehnte Reisen durch Europa, in die USA und in den Orient.[3] Er veröffentlichte zahlreiche Übersetzungen, unter anderem Werke der altfranzösischen Literatur, sowie seine Autobiografie. Er war seit Weihnachten 1919 mit Jutta, geb. Kronecker verheiratet[6] und der Vater des Lehrers, Schriftstellers und Übersetzers Bruno Sandkühler.[7] Ein weiterer Sohn war der Verlagskaufmann, Autor und Reiseschriftsteller Martin Sandkühler (1927–2016). Veröffentlichungen (Auswahl)Als Autor
Als Übersetzer
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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