Jürgen WindelerJürgen Windeler (* 25. Januar 1957 in Hildesheim) ist ein deutscher Arzt und Professor für Medizinische Biometrie und Klinische Epidemiologie. LebenNach dem Studium der Humanmedizin in Göttingen und Lübeck promovierte Windeler 1985 und war von 1986 bis 1988 Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitätskliniken Göttingen, Düsseldorf sowie am Ferdinand-Sauerbruch-Klinikum Wuppertal. Anschließend wechselte er an die Abteilung für Medizinische Informatik und Biomathematik der Ruhr-Universität Bochum, wo er sich 1993 habilitierte. Von 1993 bis 1999 war er stellvertretender Leiter der Abteilung für Medizinische Biometrie an der Universität Heidelberg und war maßgeblich an der Erstellung der Positivliste für Medikamente beteiligt, die nur einen kleinen Teil der ca. 50.000 Arzneimittel, die verschrieben werden können, als medizinisch sinnvoll klassifiziert. 1999 wurde er Leiter des Fachbereichs Evidenzbasierte Medizin des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS), der die Verbände der gesetzlichen Krankenkassen auf der Bundesebene in medizinischen und pflegefachlichen Grundsatzfragen berät. Von 2004 bis Sommer 2010 war Windeler zusätzlich stellvertretender Geschäftsführer und Leitender Arzt des MDS. Zudem ist er außerplanmäßiger Professor an der Ruhr-Universität Bochum. Zum 1. September 2010 trat Windeler die Leitung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Nachfolge von Peter Sawicki an.[1][2] Am 31. März 2023 trat er in den Ruhestand.[3] ArbeitsschwerpunkteWindeler gilt als Experte für die qualitative Bewertung medizinischer Maßnahmen und dabei insbesondere zur Wirksamkeits- und Risikoabschätzung therapeutischer und diagnostischer Verfahren.[4] In einem Interview zum Ende seiner Tätigkeit beim IQWiG kam er zu der Auffassung, dass das deutsche Gesundheitssystem keine grundsätzlichen Qualitätsmängel aufweist, aber dass das Arztgespräch oft zu kurz kommt und zu viele nicht ausreichend erforschte Medikamente und Methoden eingesetzt werden.[5] Ausgewählte Aufgaben und Funktionen
Veröffentlichungen (Auswahl)
Weblinks
Einzelnachweise
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