Jürgen EgyptienJürgen Egyptien (geb. 24. August 1955 in Aachen) ist ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. LebenJürgen Egyptien wuchs in Bayreuth auf und legte 1975 am Aachener Couven-Gymnasium das Abitur ab. Nach Ableistung des Zivildienstes im Krankentransportwesen studierte er ab 1976 an der RWTH Aachen Germanistik und Politische Wissenschaften und machte 1981 das Magisterexamen. Danach arbeitete er als Literaturkritiker für Zeitungen, Magazine und den Rundfunk. 1986 wurde er an der TU Berlin mit einer Arbeit über spätmittelalterliche Epik in Germanistischer Mediävistik (bei Thomas Cramer) promoviert. 1987/88 war er als Stipendiat der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) in Wien und erschloss den Nachlass des österreichischen Schriftstellers, Politikers, Kulturphilosophen und Kunsttheoretikers Ernst Fischer (1899–1972). Während seines Aufenthalts in Wien wurde J. Egyptien auf den österreichischen Autor Hans Lebert (1919–1993) aufmerksam, dessen erzählerisches Werk er von 1991 bis 1995 in der von ihm begründeten Schwarzen Bibliothek beim Wiener Europa Verlag Wien herausgab. Nach seiner Rückkehr aus Wien wurde Egyptien Mitarbeiter am Germanistischen Institut der RWTH Aachen, an deren Philosophischer Fakultät er sich 1996 mit einer Monographie über Hans Lebert habilitierte und wo er 2004 zum apl.-Professor ernannt wurde. Neben seiner Lehrtätigkeit übte er redaktionelle und organisatorische Funktionen im Literaturbetrieb aus. Von 1999 bis zur Einstellung ihres Erscheinens 2007 gehörte er der Redaktion der Amsterdamer Zeitschrift Castrum Peregrini an und gründete die Schriftenreihe ‚Figuren um Stefan George’. Gleichzeitig war er stellvertretender Vorsitzender der Stefan-George-Gesellschaft und 1. Vorsitzender des Aachener Peter-Klein-Literaturforums, das über 40 Lesungen mit deutschsprachigen Autoren durchführte. Anschließend war Egyptien von 2006 bis 2014 Vorsitzender der Walter-Hasenclever-Gesellschaft, die in diesem Zeitraum ihren mit 20.000 € dotierten Literaturpreis an Herta Müller, Christoph Hein, Ralf Rothmann und Michael Lentz verlieh. Von 2008 bis 2012 gehörte er zum Herausgeberteam des dreizehnbändigen Killy Literaturlexikons und war insbesondere für die Literatur des 20. Jahrhunderts verantwortlich. Seine bevorzugten Forschungsgebiete sind die Literatur der Jahrhundertwende, die Lyrik der Klassischen Moderne sowie die Essayistik und Prosa der Nachkriegszeit. Seit 2007 bemüht er sich publizistisch um den Kölner Essayisten Albrecht Fabri (1911–1998), mit dem er in den 1990er Jahren in Kontakt stand. Seit Mitte der 1980er Jahre veröffentlicht Jürgen Egyptien Gedichte, Erzählungen, Kurzprosa und poetologische Essays in Zeitschriften (u. a. Literaturmagazin, die horen, Passauer Pegasus, Signum) und Anthologien. 1990 erhielt er die Erika-Burkart-Förderungsgabe für Lyrik. Seit 2021 liegt ein Akzent seines Schreibens auf lyrischen Porträts verstorbener Rockstars. So betreibt Jürgen Egyptien seit 2013 auch einen YouTube-Kanal, auf dem er neben eigenen Gedichten und Gedichtzyklen auch Werke anderer Autoren liest. WerkeBelletristik
Herausgeberschaften (Auswahl)
Fachpublikationen (Auswahl)
Auszeichnungen
Weblinks
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