Isidor LevinIsidor Levin (* 20. September 1919 in Daugavpils, Lettische SPR; † 24. Juli 2018 in Hamburg)[1][2] war ein estnischer[3] Volkskundler, Erzählforscher und Theologe. WerdegangIsidor Levin studierte zwischen 1937 und 1941 estnische und vergleichende Folklore bei Walter Anderson und Oskar Loorits sowie Judaistik, Semitistik, Religionsgeschichte und Bibelwissenschaft an der Universität Tartu. Er wohnte in dieser Zeit bei seinem Kollegen Uku Masing und dessen Frau Eha zur Untermiete und überlebte dank deren Unterstützung den Einmarsch der deutschen Truppen und die ersten Zwangsmaßnahmen gegen Juden. Uku und Eha Masing erhielten dafür von Yad Vashem den Titel Gerechte unter den Völkern. Am 16. März 1942 wurde Levin dann bei einer Razzia des Sicherheitsdienstes verhaftet. Zwischen 1942 und 1945 wurde Levin in Gefängnissen und verschiedenen Konzentrationslagern, zuletzt im KZ Stutthof, gefangengehalten. Zurück in Tartu geriet er erneut in Haft, diesmal in sowjetische, wurde aber nach acht Monaten Untersuchungshaft freigesprochen. 1947 bestand er die Kandidatenprüfung für vergleichende Folkloristik. Von 1952 bis 1955 studierte er russische Sprache und Literatur an der Pädagogischen Hochschule in Leningrad und absolvierte anschließend eine Aspirantur im Fernstudium. Im darauffolgenden Jahr wurde er Dozent für Deutsche Volkskunde am Leningrader Lehrstuhl für Germanistik. 1967 habilitierte er sich mit einer Untersuchung über den Etana-Mythos am Institut für Orientalistik der Akademie der Wissenschaften in Moskau. Zwischen 1966 und 1984 war er im Auftrag der Akademie der Wissenschaften Tadschikistans Leiter eines Forschungsteams in Duschanbe, ab 1970 auch im Auftrag der Akademie der Wissenschaften Armeniens in Jerewan, mit dem Ziel, die volkskundlichen Archive zu ordnen, ein großes Korpuswerk zu erstellen sowie einheimische Forscher auszubilden. Isidor Levin war Professor Emeritus an den Universitäten von Sankt Petersburg, Jerewan und Duschanbe. Er zählte zu den Gründungsmitgliedern der International Society for Folk Narrative Research (ISFNR) und war Ehrenmitglied der Folklore Fellows. Levin starb im Juli 2018 im Alter von 98 Jahren. Preise und Auszeichnungen
Publikationen
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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